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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Merkel und G20-Gipfel:

Geschrieben am 03-04-2009

Bielefeld (ots) - Geld für die Armen, Regeln für die Reichen: Am
Ende hat der G20-Gipfel das erreicht, was viele sich von ihm
versprochen hatten. Die Finanzwelt wird neu geregelt. Im Kampf gegen
die Wirtschafts- und Finanzkrise haben die 20 wichtigsten
Industriestaaten endlich einen gemeinsamen Plan. Eintausend
Milliarden Dollar (812 Milliarden Euro) für die ärmeren Länder,
schärfere Regeln für die Finanzmärkte, das Trockenlegen der
Steueroasen - das sind die wichtigsten Maßnahmen, mit der sich die
neue Weltregierung mit aller Macht gegen die Krise stemmen will.
Kanzlerin Angela Merkel hatte schon vorher Ergebnisse gefordert, die
»die Welt verändern«. Sie war zwar mit großen Zielen nach London
gereist, aber kaum einer hatte ernsthaft damit gerechnet, dass am
Ende ausgerechnet sie diesem Gipfel ihren Stempel aufdrücken würde.
Am Ende folgte ihr sogar US-Präsident Barack Obama. Amerikaner und
Briten, die traditionell auf sehr freie Märkte setzen, schlossen sich
den Europäern an. Internationale Kontrolle, schwarze Listen für
Steueroasen - das sind nur zwei wesentliche Punkte, bei denen sich
Frankreichs Staatspräsident Sarkozy und Angela Merkel durchgesetzt
haben.
Angela Merkel ist ein Phänomen. Sie hat einmal mehr die deutschen und
europäischen Interessen auf großer internationaler Bühne glänzend
vertreten. Sie wirkt im Hintergrund, zieht in aller Ruhe die Fäden.
Sie ist zurückhaltend, braucht keine Show. Sie wirkt kühl, ist
taktisch klug. Der Basta-Stil und Wahlkampfgetöse sind nicht ihr
Ding. Sie dient. Den Kasper können andere spielen. Staats- und
Regierungschefs hören auf sie. Das war beim G-8-Gipfel 2007 in
Heiligendamm so - und das war in London und auch am Freitag beim
Besuch Barack und Michelle Obamas in Baden-Baden nicht anders. Angela
Merkel ist wie Fußball-Bundesligist FC Bayern München: nicht gerade
beliebt, aber am Ende erfolgreich.
Selbst einige ihrer politischen Gegner wie Heidemarie Wieczorek-Zeul
(SPD) und DGB-Chef Michael Sommer haben Merkel nach dem Gipfel
gelobt. Und sogar CSU-Chef Horst Seehofer war ausnahmsweise nicht auf
Krawall gebürstet. Angela Merkel habe »allen Anlass, Glückwünsche
entgegenzunehmen«.
Und der Hausforderer? Von Frank-Walter Steinmeier hat in dieser Woche
kaum jemand etwas gehört. Sein Versuch, Angela Merkel mit seinen
Versprechungen vor den Opelanern in die Falle zu locken, ist
gescheitert. Die Opel-Mitarbeiter haben der Kanzlerin zugejubelt,
nicht ihm - und das, obwohl Steinmeier den Opelanern die dickeren
Geschenke versprochen hatte.
Große Gipfel und Obama-Treffen sind jetzt vorbei. Der harte Alltag
geht weiter. Noch ein paar Wochen regieren, dann beginnt der
Wahlkampf. Merkel und die Union dümpeln in Umfragen um die 34
Prozent. Mehr sind derzeit offenbar nicht drin, trotz der Schwäche
des politischen Gegners. Angela Merkel bleibt dennoch gelassen.
Außenpolitisch ist sie unumstritten. Die Herausforderung als
Wahlkämpferin steht ihr allerdings noch bevor.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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