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NABU: Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner torpediert EU-Bodenschutzrichtlinie

Geschrieben am 23-03-2009

Berlin/Brüssel (ots) - Der NABU hat an
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner appelliert, bei der
heutigen Sitzung der EU-Agrarminister ihren Widerstand gegen die
geplante Bodenschutz-Richtlinie der Europäischen Union aufzugeben.
Die von Aigner vorgeschlagene unverbindliche Strategie sei
unzureichend. "Das Vorgehen von Frau Aigner ist ebenso unverständlich
wie inakzeptabel", kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Gerade
Deutschland habe seit über zehn Jahren ein bewährtes
Bodenschutzgesetz, in anderen Mitgliedstaaten fehlen solche Vorgaben.
"Weder für die deutschen Landwirte noch für die Industrie bringt die
geplante Richtlinie Erschwernisse, für viele andere Mitgliedstaaten
wäre sie ein riesiger Fortschritt", so Tschimpke.

Nach Ansicht des NABU sind auch für den Bodenschutz EU-weite
Mindeststandards erforderlich, wie sie für den Schutz der Luft, des
Wassers, der Ökosysteme und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten seit
Jahren selbstverständlich sind. Mit Blick auf den Klimawandel sei es
entscheidend, die natürlichen Puffer- und Speicherfunktionen der
Böden zu erhalten und die alarmierende Verschlechterung der
Bodenqualität mit Hilfe einer europäischen Regelung zu vermeiden.
Laut Weltklimarat ist die Landwirtschaft für 14 Prozent der Klimagase
verantwortlich. Bei der Überdüngung der Böden werden enorme Mengen
von Gasen wie Lachgas frei, die viel klimaschädlicher sind als
Kohlendioxid.

Nach einem aktuellen Bericht der EU vom Dezember 2008 sind in den
Böden Europas über 75 Milliarden Tonnen Kohlendioxid gespeichert,
über 20 Prozent davon in den Mooren Nord- und Westeuropas. "Wir
brauchen EU-weit verbindliche Regelungen zur schonenden
Bewirtschaftung der Böden und zur Stärkung ihrer Speicherfähigkeit",
so Tschimpke. Insbesondere müssten die europaweit stark abnehmenden
Niedermoore sowie das Grünland vor Umbruch und Intensivierung
geschützt werden.

Die Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten befürwortet eine
EU-Bodenschutz-Richtlinie. Sie scheiterte 2007 am Widerstand
Deutschlands, Österreichs, der Niederlande, Frankreichs und
Großbritanniens. Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft hat das
Thema jetzt wieder auf die Tagesordnung gesetzt - erneut gibt es
Widerstand der großen Mitgliedstaaten.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-28 49 84-1615.

Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Tel. mobil +49 172-5966098.


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