(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Die Zeche zahlen viele Von Stefan Küper =

Geschrieben am 28-06-2006

Düsseldorf (ots) - Eigentlich, so möchte man meinen, ist der
Streik doch gerecht. Die Ärzte an den Uni-Kliniken bekommen mehr -
und nun wollen auch die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern ihr
Stück vom Kuchen. Das klingt logisch, blendet aber die
Rahmenbedingungen aus.

Natürlich ist es mehr als richtig, dass die Ärzte gegen
unzumutbare Arbeitsbedingungen auf die Straße gehen. Unbezahlte
Überstunden und Bereitschaftsdienste, 60-Stunden-Wochen das sind
Zustände, die gerade in einem Bereich, in dem es um Leben und Tod
gehen kann, nicht verantwortbar sind. Etwas anders sieht es beim
Gehalt aus. Viele kommunale Krankenhäuser erwirtschaften schon heute
hohe Defizite, da sie mit ihren Budgets nicht auskommen. Die von
Experten prognostizierten Mehrkosten von mindestens 700 Millionen
Euro müssten entweder die Träger, also die Kommunen, oder die
Krankenkassen aufbringen. Beide Seiten haben keinen Spielraum für
höhere Ausgaben, zumindest nicht, ohne an der Einnahmeschraube zu
drehen. Letztlich zahlt also der Bürger entweder über höhere Steuern
oder höhere
Kassenbeiträge.

Damit allein wäre es aber nicht getan. Die Krankenhäuser ständen
unter noch größerem Druck, Kosten woanders einzusparen. Die Häuser,
die das nicht schaffen, müssten schließen. Andere fusionieren oder
spezialisieren sich - jede dieser Varianten kostet Arbeitsplätze,
auch für Ärzte. Und Experten fürchten, dass der Rotstift in den
Krankenhäusern bei dem Personal angesetzt würde, dass nicht weniger
Recht hätte, sich über harte Arbeitsbedingungen und schlechte
Bezahlung zu beklagen: den Pflegekräften. Der Marburger Bund wäre
daher gut beraten, beim Gehalt Augenmaß zu wahren. Und Ausnahmen für
die Häuser zuzulassen, deren Existenz durch den Tarifabschluss
bedroht wäre.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

19146

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zur Streichung von Steuervorteilen Ulm (ots) - Ganz schön mutig ist, was die große Koalition vom nächsten Jahr an alles an Steuervorteilen streicht oder kürzt. Pendler- und Sparerpauschale, häusliches Arbeitszimmer und als i-Tüpfelchen noch die Reichensteuer - die Parlamentarier von Union und SPD haben alles praktisch unverändert durchgewinkt, was ihre Parteioberen im Koalitionsvertrag so festgelegt hatten. Sie gehen damit viele Risiken ein. Der Zorn der Steuerzahler mag noch zu ertragen sein, auch wenn sehr viele betroffen sind. Die nächsten Wahlen sind weit. Jetzt müssen mehr...

  • Neues Deutschland: Keine Visa für Straßenkicker Berlin (ots) - Während Bundesinnenminister Schäuble die Fußball-WM als großen Beitrag im Kampf gegen Diskriminierung in Deutschland feierte, hielt das Auswärtige Amt zeitgleich an der Visaverweigerung für Straßenfußballer aus Ghana und Nigeria fest. Das ist bezeichnend für die kurzzeitige Euphorie einerseits und die hartnäckig fortbestehende Das-Boot-ist-voll-Haltung hierzulande andererseits. Dass Letzteres in deutschen Botschaften gepflegt wird, schlägt allen Bemühungen ins Gesicht, der Welt ein freundliches deutsches Antlitz zu zeigen. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Verbraucherschutz Halle (ots) - Verbraucher dürfen Informationen über zweifelhafte Lebensmittel allein von Behörden abfordern, nicht von Unternehmen. Etliche Ausnahmen verwässern das Informationsrecht der Kunden derart, dass Firmen im Zweifel mit Verweis auf Geschäftsgeheimnisse nahezu jede Auskunft verweigern dürfen. Die geplante Regelung bleibt weit hinter dem zurück, was etwa in Großbritannien oder Dänemark längst üblich ist. Angesichts der Erfahrungen aus dem Gammelfleischskandal ist es geradezu skandalös, dass der CSU-Politiker die Verbraucher mit mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Hamas: Stuttgart (ots) - Um eine weitere Radikalisierung der Palästinenser zu verhindern, wäre es allerdings besser, würde sich die Hamas selbst außer Gefecht setzen. Eine Spaltung der radikal-islamischen Bewegung ist durchaus nicht mehr ausgeschlossen. Die Tatsache, dass die Geiselnahme zu dem Zeitpunkt erfolgte, da sich die konkurrierenden Palästinenserparteien auf das Zwei-Staaten-Modell verständigten, lässt Raum für Spekulationen. Auf jeden Fall wird deutlich, dass die Hamas das palästinensische Volk immer tiefer in den Abgrund führt. Originaltext: mehr...

  • Rheinische Post: Das Rauchverbot muss kommen Düsseldorf (ots) - Von Rainer Kurlemann Weil die Menschen nicht so sind, wie sie sein sollten, haben sie Gesetze erlassen. Dieses Regelwerk beschreibt, welche Verhaltensweisen erlaubt sind. Eine Gesellschaft ohne solche Vorschriften bleibt eine Utopie. Dummerweise müssen viele Dinge gesetzlich geregelt werden, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Niemand akzeptiert Drängler auf der Autobahn oder Raser in der Innenstadt. Was die einen als Ausleben ihrer persönlichen Freiheit empfinden, ist für die anderen - und sie stellen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht