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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Geberkonferenz/Gazastreifen -

Geschrieben am 02-03-2009

Leipzig (ots) - Von Anita Kecke. Geld, aber wenig Hoffnung für
Gazastreifen Viele Hoffnungen haben sich mit der Geberkonferenz für
den durch israelische Angriffe zerstörten Gazastreifen verbunden.
Doch nur wenige werden sich erfüllen. Und das liegt keineswegs am
Mangel an Hilfsgeldern. Im Gegenteil: Davon gibt es genug.
Schließlich wollen 70 Staaten mit fast vier Milliarden Euro helfen,
von den USA über die arabischen Länder bis zu Europa. Aber sowohl der
Bruderkrieg zwischen den Palästinensern als auch der weiterhin
schwelende Konflikt mit Israel verhindern, dass die Gelder auch
sinnvoll zum Einsatz kommen können. Überall dominiert Zweifel statt
Vertrauen. Das betrifft auch die Geberländer selbst, die mit ansehen
mussten, wie Hilfsprojekte in Schutt und Asche gelegt wurden. Sie
wollen der geschundenen Zivilbevölkerung zwar helfen, aber wie ein
Aufbau ohne funktionierenden Waffenstillstand gelingen soll, bleibt
unklar.
Noch kurz vor der Konferenz flogen Raketen aus dem Gazastreifen nach
Israel. Andererseits wird Israel sowohl vom UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon, von den USA und auch von Deutschland zu Recht aufgefordert,
endlich mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. Doch das
Misstrauen Israels, dass die Hamas Baumaterial für den Tunnelbau
verwendet, ist nicht von der Hand zu weisen. Andererseits können die
20 000 zerstörten Häuser ohne Zement und Glas nicht instand gesetzt
werden. Über den Ausweg einer internationalen Kontrolle hat sich noch
keine Konferenz verständigt.
Einig waren sich nur alle, kein Geld an die radikal-islamische Hamas
zu überweisen. Wie aber die Palästinenserbehörde unter Präsident
Abbas von Ramallah aus die Aufbauarbeit koordinieren soll, gehört
auch in die Kiste der offenen Fragen. Denn ohne Hamas geht es auch
nicht. Die Menschen im Gazasteifen können daher nur hoffen, dass es
zu einer palästinensischen Einheitsregierung kommt.
Doch das steht ebenso in den Sternen wie die mit der Geberkonferenz
verbundene Erwartung an eine Belebung des Friedensprozesses zwischen
Palästinensern und Israelis. Unter einem Premierminister Benjamin
Netanjahu wird das nicht einfacher werden. Dies wissen auch die USA,
die trotz Obamas Ankündigung, der Frieden im Nahen Osten habe
Priorität, noch keinen Plan für die Region erkennen lassen. Das
betrifft auch den Umgang mit dem Iran, dem Unterstützer der Hamas.
Aber ohne politische Lösung, bei der vor allem Washington den Weg
vorgeben muss, bleibt der Gazastreifen ein Fass ohne Boden, gibt es
dort wie im ganzen Nahen Osten keine wirkliche Hoffnung auf Frieden.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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