Rheinische Post: Kühne Ideen zur Gesundheit - Von EVA QUADBECK
Geschrieben am 21-06-2006 |
Düsseldorf (ots) - Es dauert nicht mehr lange, dann ist den Bürgern schwindelig: Gesundheitsfonds, Gesundheitssoli, höhere Beitragsbemessungsgrenze, steuerfinanzierte Kindermitversicherung kleine Pauschale, große Reform? Das Durcheinander der Vorschläge offenbart, dass die Verhandlungspartner von Union und SPD sehr viel weiter auseinander liegen, als es kurz vor dem lang ersehnten Ende der Debatte sein dürfte.
Vor allem in der SPD herrscht hektische Betriebsamkeit. Seitdem Anfang der Woche der Konflikt zwischen Parteichef Beck und Gesundheitsministerin Schmidt einerseits sowie weiten Teilen der Partei andererseits offenbar wurde, schießen (teilweise verrückte) Vorschläge in die Öffentlichkeit. Alle die, die ihre Felle wegschwimmen sehen, platzieren sich nun rasch noch einmal mit ihren Vorstellungen. Die kühne Idee, bis zu 45 Milliarden Euro mehr Steuern einzutreiben, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
Nach den selbst gesteckten Zielen hat die Koalition noch etwa zwei Wochen Zeit, einen Konsens zu finden. Die Gefahr, dass das System teurer, bürokratischer, aber nicht effektiver wird, ist groß. Ärgerlich an der aktuellen Auseinandersetzung: Bei vielen Akteuren geht es augenscheinlich mehr darum, ihr Gesicht zu wahren, als das Gesundheitssystem wirklich fit für die Zukunft zu machen.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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