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"Die Klimakrise ist gefährlicher als die Wirtschaftskrise" / Greenpeace bilanziert Klimapolitik des Jahres 2008

Geschrieben am 30-12-2008

Hamburg (ots) - "Die Klimakrise ist langfristig gefährlicher als
die Wirtschaftskrise. Es drohen Orkane und Überschwemmungen,
Klimaflüchtlinge, das Auftauen der Arktis - die Folgen des
Treibhauseffektes werden uns schneller ereilen als bislang
angenommen", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace.
"Die Regierung hat in der Bankenkrise schnell gehandelt, das muss sie
endlich auch in der Klimakrise leisten. 2009 darf keine Chance für
Klimaschutz verspielt werden."

Deutschland hat erklärt, 40 Prozent weniger CO2 im Jahr 2020
auszustoßen als 1990. Doch dies wird mit den derzeitigen Maßnahmen
nicht gelingen. Denn im Jahr 2008 gab es erhebliche Rückschläge: Die
EU-Regierungschefs haben mit ihren im Dezember beschlossenen
Maßnahmen zum Klimaschutz enttäuscht. Besonders Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) hat ihr Engagement aufgegeben und bewertet die
Interessen einiger Wirtschaftsbranchen höher als die Bewältigung der
Klimakrise.

"Umweltschutz und Wirtschaftswachstum dürfen nicht gegeneinander
ausgespielt werden. Es muss wesentlich mehr in Erneuerbare Energien,
in Gebäudedämmung, in energiesparende Elektrogeräte und effiziente
Pkw investiert werden. Hier liegen die Chancen für neue Arbeitsplätze
und Exporte", sagt Behrens. Die Regierung sollte zudem klima- und
umweltschädliche Subventionen abbauen. Derzeit fördert sie
Umweltzerstörung mit derzeit jährlich 42 Milliarden Euro, etwa durch
die Nicht- oder Geringbesteuerung von klimaschädlicher Kohle. Der
Atomausstieg darf nicht aufgeweicht werden, sondern sollte 2015
abgeschlossen sein, also deutlich schneller als bislang geplant.
Atomkraft kann das Klima nicht retten.

Auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 müssen
die Staaten konkrete Ziele vereinbaren, den Ausstoß von CO2 wirksam
zu verringern. "Diese Konferenz muss als eine der wichtigsten
internationalen Begegnungen eingeschätzt werden, die jemals
stattgefunden haben wird. Die USA müssen sich dort endlich zu einem
wirksamen Klimaschutz verpflichten", erklärt Behrens.

Die Klimakampagne von Greenpeace hat sich 2008 gegen den Bau neuer
Kohlekraftwerke gerichtet. 25 Kohlekraftwerke sind in Deutschland
geplant, sechs in Bau. Greenpeace ist gegen die großen Spritfresser
der deutschen Autohersteller und gegen ihre steuerliche Bevorzugung
als Dienstwagen vorgegangen. Ein wichtiger Erfolg: Auf dem UN-Gipfel
zum Schutz der Artenvielfalt (CBD) konnte Greenpeace ein
Finanzierungsprogramm zur Rettung der Urwälder anstoßen.

Greenpeace hat sich zudem für die Einrichtung echter
Meeresschutzgebiete eingesetzt. Aktivisten haben in der Nordsee
tonnenschwere Steine auf den Grund des Sylter Außenriffs platziert,
die vor der zerstörerischen Fischerei mit Grundschleppnetzen
schützen. Mit seinem Schiff "Esperanza" ist Greenpeace gegen den
japanischen Walfang im Südpolarmeer vorgegangen. Und in Kooperation
mit dem neuen Ozeaneum in Stralsund präsentiert Greenpeace die
Ausstellung "Riesen der Meere" mit Wal-Modellen in Originalgröße. Als
Erfolg verbucht Greenpeace auch, dass die Kampagne gegen Pestizide in
Obst und Gemüse alle großen deutschen Handelsketten und viele
Produzenten dazu gebracht hat, den Pestizideinsatz und Rückstände zu
verringern.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace-Pressesprecher
Patric Salize unter 0171-8780 828. www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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