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NABU ehrt Bundeswirtschaftsminister Michael Glos mit "Dinosaurier des Jahres 2008"

Geschrieben am 30-12-2008

Berlin (ots) - Der NABU hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos
mit dem "Dinosaurier des Jahres 2008" - Deutschlands peinlichstem
Umweltpreis - ausgezeichnet. "Trotz aller Warnungen vor den
ökonomischen Folgen des Klimawandels hat sich
Bundeswirtschaftsminister Glos als hartnäckiger Bremsklotz in Sachen
Klima- und Umweltschutz hervorgetan", begründete NABU-Präsident Olaf
Tschimpke die Wahl.

Glos Öko-Bilanz sei katastrophal: Beim Kernstück der europäischen
Klimapolitik - dem Handel mit Verschmutzungsrechten - habe sich der
Minister von Anfang an dafür ausgesprochen, dass die Stromkonzerne
und möglichst viele Industriezweige auch in Zukunft alle
Berechtigungsscheine zum Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase
kostenlos erhalten. Wider besseres Wissen habe er gezielt
Verunsicherung in der Bevölkerung über eine angebliche Stromlücke
geschürt, um die zunehmenden Proteste und Vorbehalte gegen den Bau
neuer Kohlekraftwerke aufzuweichen und für die Atomenergie zu werben.
Gar nicht zu reden von der blödsinnigen Forderung nach einem
Billigtarif für Atomstrom.

"Es ist schamlos, wie vehement der Bundeswirtschaftsminister als
verlängertes Sprachrohr der Atomlobby für diese Steinzeit- und
Risikotechnologie kämpft und gleichzeitig den Ausbau der
hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungstechnik blockiert. Statt
Großkraftwerke auf Basis von Atomkraft und Kohle brauchen wir
dezentrale Anlagen für die Strom- und Wärmeversorgung, den Ausbau
erneuerbarer Energien und wirksame Maßnahmen für mehr
Energieeffizienz", forderte Tschimpke. Der Bundeswirtschaftsminister
solle sich lieber mal Gedanken darüber machen, wie die Atomkonzerne
stärker an den Mehrkosten der Atomenergie beteiligt werden können.
"Sowohl bei der Suche nach einem geeigneten Endlager für den
wachsenden Atommüllberg als auch bei der Sanierung von Altanlagen wie
der Asse sollten die Stromkonzerne finanziell in die Pflicht genommen
werden", erklärte der NABU-Präsident.

Der Bundeswirtschaftsminister sei auch zu weiten Teilen dafür
verantwortlich, dass das Energie- und Klimapaket der Bundesregierung
so verwässert wurde, dass sich damit die notwendige Reduzierung der
Treibhausgase in Deutschland um 40 Prozent bis 2020 gegenüber dem
Basisjahr 1990 nicht erreichen lässt.

Die Förderung zukunftsträchtiger Wirtschaftszweige und
Technologien überlasse Glos lieber dem Umweltministerium und dessen
Klimaschutzinitiative. "Hätte er sich mit seiner Forderung
durchgesetzt, auch die Energiekonzerne weiterhin mit kostenlosen
Emissionsrechten zu beschenken, dann stünden jetzt sogar noch weniger
Mittel für innovative Umwelttechnologien zur Verfügung", erläuterte
Tschimpke. Mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sei ihm
außer Steuersenkungen für Umwelt- und Klimasünder nichts eingefallen.
Im Gegenteil, als einer der ersten habe er die Klimaschutz-Auflagen
für die Autoindustrie in Frage gestellt und damit ein wichtiges
Instrument zur Senkung des Schadstoffausstoßes im Verkehr torpediert.

"Herr Glos hat sich die Trophäe redlich erarbeitet. Leute wie er
sind schuld daran, dass eine zukunftsfähige und nachhaltige
Wirtschaftspolitik in Deutschland immer wieder auf den Sankt
Nimmerleinstag verschoben wird", so der NABU-Präsident.

Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6
Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU
seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich
sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe
ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert
erwiesen haben. Weitere prominente Dino-Preisträger sind u.a. der
frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI),
Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Gerhard Sonnleitner sowie Air Berlin-Chef Joachim Hunold, der die
Trophäe im vergangenen Jahr erhielt.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510, mobil
0173-9306515.


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