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Neues Deutschland: zur Debatte um Josef Ackermann

Geschrieben am 30-12-2008

Berlin (ots) - Geht ein Jahr zur Neige, haben Rückblicke auf
dasselbe gewöhnlich Konjunktur. Wirtschaftlich betrachtet, schmiert
letztere freilich derzeit ab. Nicht gänzlich ohne das Zutun der Zunft
der Banker und Finanzjongleure, wie inzwischen jedes Kind weiß. Was
erscheint da nicht angebrachter als ein bisschen Selbstkritik, wird
sich auch der Chef der Deutschen Bank, Herr Ackermann, gesagt haben.
Josef räumt ein, er samt seinen Brüdern habe Fehler gemacht, aus
denen es nunmehr die Lehren zu ziehen gelte: »Ich bekenne, gesündigt
zu haben, in Gedanken, Wort und Tat, mea culpa, mea culpa, mea maxima
culpa!«
Jedoch: Ackermanns Verweis aufs Subjektive ist trügerisch. Er hat
genauso viel System wie sein Versprechen zweistelliger Renditen, das
dem globalen Absturz des Finanzsystems vorausging. Seinerzeit wurde
nichts anderes von ihm und seiner Spezies erwartet. Angesichts des
noch nicht überschaubaren Scherbenhaufens ist statt ungehemmter
Plusmacherei jetzt öffentliche Reue angesagt. Denn nichts könnte dem
dahinterliegenden System gefährlicher werden als eine breite
öffentliche Debatte über dessen reale und geistige Strukturen.
Marktfundamentalismus und Verteufelung jedweden staatlichen Tuns bzw.
»Privat geht vor Katastrophe« waren die Grundsätze, mit denen
Wohlfahrt für alle versprochen wurde. Der Schein des Naturgegebenen
jenes Zusammenhangs ist allerdings erst einmal verflogen. Da helfen
auch Schuldbekenntnisse nicht.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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