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ROG-Bilanz 2008: Bessere Zahlen / Klima bleibt feindlich / Repression im Internet nimmt zu

Geschrieben am 30-12-2008

Berlin (ots) - Mindestens 60 Journalisten und ein Medienassistent
sind im Jahr 2008 während oder wegen ihrer Arbeit getötet worden.
Dies ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Jahresbilanz 2008
von Reporter ohne Grenzen (ROG). 673 Journalisten wurden im Laufe des
Jahres festgenommen, 929 erlitten Gewalt oder wurden bedroht und 29
wurden entführt.

Der Irak bleibt mit 15 getöteten Journalisten, das sechste Jahr in
Folge, das unsicherste Land für Medienmitarbeiter.

Das zweitgefährlichste Land für Journalisten ist Pakistan mit
sieben Todesfällen: Eine der Ursachen sind die Kämpfe zwischen
militanten Islamisten und den pakistanischen Sicherheitskräften in
den so genannten Stammesgebieten.

Das drittgefährlichste Land für Journalisten sind die Philippinen,
wo vor allem politische und kriminelle Gewalt für die 6 Todesopfer
verantwortlich ist.

In Afrika ist die Todesrate unter den Journalisten zwar gesunken -
von zwölf im Jahr 2007 auf drei in diesem Jahr. Doch der Grund für
diese Entwicklung liegt nicht im besseren Schutz von Journalisten.
Vielmehr verschwinden Nachrichtenmedien in Kriegszonen wie Somalia
zunehmend - im vergangenen Jahr war das ostafrikanische Land das noch
weltweit Zweitgefährlichste für Journalisten. Zudem geben viele
Journalisten ihren Beruf auf oder flüchten ins Exil.

Die größten Gefängnisse für Journalisten sind auch in diesem Jahr
wieder China (30) und Kuba (23).

Mindestens 29 Journalisten sind 2008 aus politischen oder
kriminellen Gründen entführt worden. In Afghanistan wurden sieben
Journalisten und Medienassistenten gekidnappt, in Somalia und Mexiko
jeweils fünf und im Irak vier.

Im Jahr 2008 gab es weniger Todesfälle oder Verhaftungen unter
Journalisten, die für traditionelle Medien arbeiten. Daraus lässt
sich allerdings nicht schließen, dass sich die Lage der
Pressefreiheit verbessert hätte. Mit der wachsenden Bedeutung von
Onlinemedien und Blogs konzentrieren viele Regierungen ihre
repressiven Maßnahmen stärker auf das Internet.

So wurde Anfang 2008 in China erstmals ein Mann getötet, der sich
als "Bürgerjournalist" im Internet engagierte: Kommunale
Polizeibeamte erschlugen den chinesischen Unternehmer Wei Wenhua, als
er am 7. Januar einen Zusammenstoß mit Demonstranten filmte.

Weltweit sind 59 Blogger hinter Gittern, Fälle von Online-Zensur
wurden in 37 Ländern dokumentiert: Allen voran Syrien mit 162
zensierten Webseiten, China mit 93 Seiten sowie der Iran mit 38
Seiten.

ROG dokumentiert in der Bilanz ausschließlich Fälle, die eindeutig
oder mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Berufsausübung in
Verbindung stehen. Fälle, deren Zusammenhang noch nicht geklärt ist
oder die anderen Umständen wie etwa Krankheit oder einem Autounfall
geschuldet waren, sind nicht in der Statistik aufgeführt.

Die vollständige Jahresbilanz finden Sie unter
www.reporter-ohne-grenzen.de.

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


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