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Rheinische Post: Detroit ist Geschichte Kommentar VON THOMAS REISENER

Geschrieben am 12-12-2008

Düsseldorf (ots) - Der Nervenkrieg, den sich die US-Politik um das
Rettungspaket für die maroden US-Autobauer Chrysler und GM liefert,
ist kein böser Wille. Er ist nur der verzweifelte Versuch, ein
Dilemma zu lösen, für das es keine Lösung mehr gibt. Fließt die
Nothilfe nicht, ist die Industrie-Metropole Detroit Geschichte.
Chrysler und GM sind dermaßen marode, dass sie ohne die Nothilfe
umgehend verramscht werden müssten. Konsequenz: Die USA, ohnehin
schon in der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg, hätten
mit einem Schlag ein halbe Millionen Arbeitslose zusätzlich. Fließen
die 14 Milliarden US-Dollar, können Chrysler und GM zwar erst mal
weiter machen. Aber eben nur erst mal. Ihr technischer Rückstand ist
so groß, dass sie selbst bei bestmöglichem Management noch Jahre
brauchen würden, um ihn aufzuholen. So viel Zeit haben sie aber nicht
mehr. GM hat allein in den vergangenen drei Jahren 50 Milliarden
US-Dollar verbrannt. Da helfen ein paar Milliarden Dollar Staatshilfe
jetzt auch nicht mehr. Zerschlagen werden Chrysler und GM also
vermutlich ohnehin. Die Politik kann nur noch das Wann bestimmen. Und
die Sprachhülsen auswählen, mit denen sie dieses Schicksal dann
verschleiert.

Originaltext: Rheinische Post
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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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