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LVZ: Leipziger Volkszeitung zur Autoindustrie

Geschrieben am 24-10-2008

Leipzig (ots) - Des Deutschen liebstes Kind wird zunehmend zum
Problemfall. Immer weniger Autos werden hierzulande verkauft. Allein
im dritten Quartal rutschten die Zulassungszahlen um 3,3 Prozent -
das sind 25000 Wagen - unter die des Vorjahres. Das will etwas
heißen, denn 2007 verdarb die angehobene Mehrwertsteuer bereits die
automobile Kauflust der Bundesbürger. Und es geht weiter bergab.
Schrill läuten daher die Alarmglocken bei den Herstellern, viele
ziehen die Reißleine und drosseln ihre Produktion. Davon sind
sächsische und thüringische Standorte nicht ausgenommen. Leider ist
zu befürchten, dass in der Folge Arbeitsplätze gestrichen werden. Das
ist bitter. Um die Krise zu überstehen, ist radikales Umsteuern in
der Branche angesagt.
Autos müssen bezahlbarer werden. Generell explodierende
Lebenshaltungskosten schüren die Angst, diese nicht mehr schultern zu
können. Potenzielle Kunden legen daher den Wunsch nach einer neuen
Karosse rasch aufs Eis. Was Wunder, dass inzwischen das
Durchschnittsalter eines Autos auf deutschen Straßen bei 8,5 Jahren
liegt, aber vor nicht allzu langer Zeit noch sechs bis sieben Jahre
betragen hatte.
Kostengünstige Mobile rollen allerdings nicht zum Nulltarif von den
Bändern. Moderne, Sprit sparende Antriebe zu entwickeln, verlangt von
den Firmen, zunächst einmal viel Geld in die Hand zu nehmen.
Kooperationen können hilfreich sein, die Aufwendungen zu senken und
die Risiken zu verteilen. Zugleich müssen die Hersteller ihre
Modellpaletten überdenken. Preiswerte Wagen haben Konjunktur. Wie
sonst ist zu erklären, dass Renault die Verkaufszahlen der in
Rumänien montierten 7500 Euro teuren Marke Dacia im ersten Halbjahr
um 13,3 Prozent steigerte, mit der gesamten Flotte allerdings nur 4,3
Prozent zulegte. Der indische Tata-Konzern bastelt am Nano, der nur
1700 Euro kosten soll. Fiat plant ebenfalls ein Billig-Auto auf der
Grundlage des Pandas. Das zeigt, wohin die Reise geht.
Schließlich werden die Hersteller um verstärkte Rabattaktionen nicht
herumkommen. Trotz aller Produktionskürzungen - die Autos auf den
Höfen der Konzerne müssen auch erst einmal an die Frau oder den Mann
gebracht werden. Sie können sich also auf weitere Nachlässe freuen.
Selbst wenn das manche Vertreter der Autoindustrie noch bestreiten.
Verkaufsaktionen wie verzögerte Zahlung - also heute das Fahrzeug
abholen, aber erst in ein paar Monaten die Rechnung begleichen - ist
eine weitere Möglichkeit der Absatzförderung. Nicht zuletzt reizt den
einen oder anderen Verbraucher, sich einen neuen fahrbaren Untersatz
anzuschaffen, wenn dies finanziell gefördert wird. Überlegungen der
Politik, die KFZ-Steuer für umweltschonende Autos zeitweise zu
erlassen, ist ein Schritt in diese Richtung.
Trotz alledem: Wenn die Wirtschaft in eine kräftige Rezession
abrutscht und die Erwerbslosenzahlen hochschnellen, wird die Lage an
der Autofront noch härter.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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