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Rheinische Post: Wie der Fonds umverteilt

Geschrieben am 03-10-2008

Düsseldorf (ots) - Von Michael Bröcker

Als ein Gesundheitsinstitut Anfang des Jahres die Folgen eines
einheitlichen Beitragssatzes von 15,5 Prozent schonungslos
berechnete, wies das Gesundheitsministerium die simplen Modelle als
"unseriös" und "Panikmache" zurück. Nun ist aus der Panik Realität
geworden.
Neun von zehn Versicherten, fast alle jungen und gesunden
Kassen-Mitglieder, werden 2009 kräftig zur Kasse gebeten. Trotzdem
wird der Beitragssatz nicht ausreichen, um die längst beschlossenen
Milliardenausgaben für Ärzte, Kliniken und Pharmaindustrie
aufzufangen. Die Folge: Etliche Kassen werden nach einer Schonfrist
die gesetzlich erlaubten Zusatzbeiträge erheben. Dass Gesundheit
teurer wird, war bekannt. Doch der Fonds befördert die Entwicklung.
Denn er hebelt Wettbewerb und Sparanreiz aus. Die
Beitragsunterschiede als nachvollziehbares Preissignal für die
Patienten sind abgeschafft. Und wer als Arzt die leichte Erkältung
seines Patienten als Grippe bei der Kasse einreicht, bekommt
automatisch mehr Geld. Die Krankenkasse profitiert, weil der Fonds
für "kranke" Versicherte mehr zahlt. Kontrolle lohnt also nicht. So
mutiert der Milliardenfonds zu einer gigantischen
Umverteilungsmaschine zu Lasten der Patienten. Wie hoch die
Belastungen, sprich der Beitragssatz, ausfallen, entscheidet die
Politik. Schöne Aussichten.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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