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Rheinische Post: Steinbrücks Parforce-Ritt

Geschrieben am 30-09-2008

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Der Finanzminister ist ein Mann der Exekutive. Er handelt rasch
und umsichtig - am liebsten mit Hilfe hochkarätiger Fachleute und
Partnern auf Augenhöhe. So hat er gemeinsam mit der Kanzlerin in der
Nacht von Samstag auf Sonntag ein Rettungspaket für den praktisch
zahlungsunfähigen Bau- und Kommunal-Finanzierer Hypo Real Estate
verabredet und sogar - anders als die Amerikaner in vergleichbaren
Fällen - den Finanzsektor mit ins Boot bekommen.
Das ist eine respektable Leistung. Und sie dürfte den Steuerzahler
einstweilen billiger kommen als die von den Banken gewünschte
Verstaatlichung der Hypo Real Estate oder gar eine Insolvenz.
Zugleich steigt Steinbrück zum wichtigsten Krisenmanager Deutschlands
auf. Die Kanzlerin lässt ihn gewähren.
Wer so viel Macht anzieht, muss aber in einem demokratischen Staat
mit offenen Karten spielen. Dabei hapert es beim Finanzminister. Am
Donnerstag vergangener Woche pries Steinbrück morgens die Vorzüge des
deutschen Finanzsystems. Spätestens nachmittags erfuhr er beim
Bankengipfel von Risiko-Kandidaten, hielt aber die These des robusten
deutschen Bankensektors über das Wochenende aufrecht. So streut er
dem Publikum Sand in die Augen. Die über die Rettungsaktion
missmutigen Parlamentarier sind zu Recht sauer.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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