(Registrieren)

Zitate von Hartmut Mehdorn aus dem "n-tv Talk Spezial" / Mehdorn zum Börsengang: "Ich bin mir sicher, dass wir ein großes Volumen verkaufen und einen ordentlichen Preis bekommen können."

Geschrieben am 26-09-2008

Köln, Berlin (ots) - Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Bahn AG, heute im n-tv Talk Spezial

zum Börsengang der Bahn vor dem Hintergrund der aktuellen
Börsenkrisen:

"Wir sind seit Jahren dabei das Unternehmen fit für die Börse zu
machen, kapitalmarktfähig. Die Menschen im Land haben gemerkt, dass
wir die Bahn stark verändert haben, das war ein langer Prozess. Wir
gehen in einer Zeit an die Börse, wo Turbulenzen am amerikanischen
Immobilienmarkt aufgetreten sind. [...] Aber die Aufregung in
Deutschland verspüren wir so nicht am Kapitalmarkt. Wir haben eine
große Akzeptanz mit unserem Geschäftsmodell. Wir sind ein sicherer
Wert, der nicht konjunkturell rauf und runter geht. Sieben Millionen
Fahrgäste pro Tag und eine Million Tonnen Fracht pro Tag können sich
nicht einfach übermorgen um halb drei Uhr verabschieden und woanders
hingehen."

Zum Protest der Politik, speziell von Fritz Kuhn:

"Fritz Kuhn ist noch nicht als Börsenexperte aufgefallen. Da wird
das Geschäft mit der Angst gemacht. Der Kapitalmarkt reagiert nicht
negativ. Sollte er das tun, sind wir jederzeit in der Lage, uns den
Prozess anzugucken, aber dazu gibt es heute keinen Anlass. [...] Ich
bin mir sicher, dass wir ein großes Volumen verkaufen und einen
ordentlichen Preis bekommen können."

Zur Kritik der Grünen an der Bahn:

"Die Grünen tun immer so, als seien sie Bahnfreunde und tun ein
Stöckchen nach dem anderen in die Speichen der Bahn. Die Bahn ist das
grünste, ökologischste und ökonomischste Verkehrsmittel weit und
breit, aber sie helfen uns nicht, dies zu honorieren."

Zu einer Verschiebung des Termins des Börsengangs:

"Macht weder Sinn, noch wird die Situation besser und es müsste ja
einen Anlass geben."

Zu den Investitionen der Ölscheichs:

"Schlange stehen die nicht, aber sie haben ein Einkommen, da
fließen die Öl-Milliarden und sie wollen investieren - und das wollen
sie in sichere Werte. Das sind wir einer. [...] Es ist nicht weniger
Geld im Markt. Das Geschäft mit der Angst ist falsch, die Geschäfte
gehen weltweit weiter."

Zur Substanz der Bahnaktie:

"Die Bahn ist solide und hat ein robustes Geschäftsmodell. Wir
sind in den letzten fünf Jahren, Jahr für Jahr gewachsen. Noch nie
sind so viele Menschen mit der Bahn gefahren und noch nie haben wir
soviel Fracht transportiert wie im letzten halben Jahr. Unser
Betriebsergebnis liegt über dem vom Vorjahr. Und wir sind
marktunabhängig aufgestellt."

Zum Angebot der russischen Staatsbahn, einen Fünf-Prozent-Anteil
zu erwerben:

"Geld kennt keine Grenzen. Deutschland ist ein Exportland. Das
ganze Geld, das wir für den Export bekommen, kommt aus dem Ausland.
[...] Mit Russland verbindet uns sehr viel, wir haben große
Geschäftsbeziehungen mit denen. Das ist ein riesiger Transportmarkt.
Wir freuen uns, wenn die Russen hier investieren, das macht Sinn."

Zu den Befürchtungen, hinter den wirtschaftlichen Interessen
Russlands könnten sich politisch- strategische Interessen verbergen:

"Wir leben nicht mehr 1945, wo die Russen Deutschland besetzen
wollen. Wir reden hier von einem Börsengang von über 24,9 Prozent.
Wir geben Namensaktien aus und wissen genau, wer wie viel hat. Da
kann sich keiner reinschmuggeln. Und die Bundesrepublik behält die
absolute Mehrheit. Eine Einflussnahme eines Aktionärs ist nach dem
Aktienrecht gar nicht möglich."

Zum Vorteil des Börsengangs für die Bahnkunden:

"Wir bekommen neues Kapital durch den Börsengang. Der
Verkehrsminister wird in der Lage sein, rund eine Milliarde in
Infrastruktur zu stecken. [...] Hier kommt allein durch das Geschäft
ein Schub an Infrastrukturmaßnahmen, die wir dringend brauchen und
der sonst nicht käme und hier Geschäft verhindern würde."

Zur möglichen Prämie für den Vorstandsvorsitzenden beim
Börsengang:

"Das hängt davon ab, zu welchem Preis das weggehen wird und ob das
überhaupt stattfindet, weiß ich nicht. Aber es ist üblich, dass man
so was macht und einen Anreiz schafft."

Zu den Erlöserwartungen:

"Ich beteilige mich nicht an Spekulationen. [...] Wir haben die
ersten Analystenberichte bekommen und die bestätigen, dass wir ein
solides, krisenfestes und sicheres Unternehmen sind und empfehlen
unisono den Kauf."

Zum Spagat zwischen Renditeerwartung einerseits und günstigen
Fahrpreisen andererseits:

"Natürlich haben wir Renditeerwartungen. Unser größter Aktionär
ist die BRD, die will auch eine Rendite sehen und die wird
marktüblich sein. Und sie nutzt die Rendite auch hoffentlich wieder
für Infrastrukturmaßnahmen. Damit schließt sich wieder der Kreis zum
Kunden."

Zum angeblich schlechten Service der Bahn:

"Wir sind nicht ganz schlecht. Wir haben auch unsere kleinen
Waterloos. Dass mal ein Zug eine Panne hat oder wir haben das
Problem mit den Selbstmördern auf den Gleisen und vieles andere. Wir
sind nicht perfekt und werden es auch nie sein."

Zum Bedienzuschlag:

"Wir haben das Unternehmen kundennah gemacht, so gut wie es für
einen Massentransporteur geht. Die Menge Mensch erlaubt keinen
individuellen Service bei der Bahn. [...] Der Schalter ist der
teuerste Vertriebsweg. Wir wollten, dass die 65 Prozent, die dort
sowieso nicht kaufen, nicht mit Mehrkosten beaufschlagt werden, die
nur ein paar in Anspruch nehmen."

Frei mit dem Hinweis auf n-tv.

Das "n-tv Talk Spezial" mit Hartmut Mehdorn wird heute um 23.10
Uhr erneut ausgestrahlt.

Originaltext: n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8180
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8180.rss2

Pressekontakt:
Sonja Friedrich
0221-91522620
sonja.friedrich@n-tv.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

161111

weitere Artikel:
  • Allg. Zeitung Mainz: Landtagwahl in Bayern - "Die CSU muss zittern" Mainz (ots) - Es gibt Landtagswahlen, die verändern die Republik. Der letzte Urnengang dieser Art fand 2005 in Nordrhein-Westfalen statt. Die SPD erlebte in einem ihrer Stammländer ein Desaster, danach setzte Schröder auf Bundestagsneuwahlen. Der Rest ist bekannt. Ein Münchner Regierungsbündnis von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern ist nach der Wahl am Sonntag zwar äußerst unwahrscheinlich, aber nicht völlig undenkbar. Allein das sagt schon viel. Doch bereits dann, wenn die CSU zum Weiterregieren einen Koalitionspartner braucht, würde mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Bischofskonferenz - "Raus aus dem Hinterhof" Mainz (ots) - Eine Moschee mit einem Minarett höher als die Kirchturmspitze - für nicht wenige deutsche Christen wäre dies ein Affront. In angemessener Deutlichkeit hat die katholische Bischofskonferenz nun klargestellt, dass es in unserer Demokratie keinen Grund gibt, Muslimen das Recht auf angemessene Gotteshäuser, die auch als solche zu erkennen sind, zu verweigern. Genauso darf es aber nicht verboten sein, Sorgen ehrlich auszusprechen. Noch immer fehlt Transparenz, was in manchem Hinterhof-Gebetsraum vor sich geht. Noch immer gewähren mehr...

  • Neue Westfälische: Einheitsbeitrag für den Gesundheitsfonds Bielefeld (ots) - Es ist von der Politik gewollt, dass das Geschäftsmodell der kleinen Betriebs- und Innungskrankenkassen nicht mehr funktioniert, junge, gesunde und gut verdienende Versicherte einzusammeln und niedrige Beitragssätze anzubieten. Die Folge werden Fusionen sein, bis es vielleicht ein paar Ersatzkassen und eine AOK gibt. Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2 Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg mehr...

  • Südwest Presse: Leitartikel zu Terrorismus, Ausgabe vom 27.09.2008 Ulm (ots) - Kaum vier Wochen ist es her, dass die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Anfang September Anklage gegen die so genannte Sauerlandgruppe erhoben hat. Jene drei jungen Männer aus Ulm und dem Saarland, die im vergangenen Jahr in Deutschland verheerende Bombenanschläge auf amerikanische Einrichtungen geplant hatten und nur eines erreichen wollten: möglichst viele Menschen zu töten. "Die Deutschen kriegen eine auf die Fresse", soll Daniel Schneider aus dem Trio kurz vor seiner Verhaftung gesagt haben. Jetzt spielt der Saarländer in mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Das Glück der tüchtigen Fahnder = Von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Glück gehabt, kann man zum gestrigen Zugriff auf dem Flughafen Köln-Bonn sagen. 2006 hatten nur technische Fehler eine verheerende Explosion von zwei Kofferbomben in rheinischen Regionalzügen scheitern lassen. Ein glücklicher Zufall. Dass gestern auf unblutige Weise mögliche Selbstmord-Attentate verhindert wurden, war zwar auch Glück - aber das Glück der Tüchtigen. Nämlich deutscher Ermittlungsbehörden, die nichts dem Zufall überlassen, sondern systematisch ermittelt hatten. Details hängen die Fahnder naturgemäß nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht