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Allg. Zeitung Mainz: Zur Klinikreform - "Doktern an Symptomen"

Geschrieben am 24-09-2008

Mainz (ots) - Einen Tag vor der geplanten Großdemonstration, zu
der die Veranstalter rund 60.000 Menschen erwarten, hat Ulla Schmidt
gestern etwas Dampf aus dem Topf genommen. Sie gesteht den
Krankenhäusern knapp die Hälfte des Geldes zu, das diese seit Monaten
vehement fordern - aber auch keinen Cent mehr. Das stellte sie klar,
bevor heute die geballte Allianz aus Krankenhäusern, Gewerkschaften,
Arbeitgebern, Kommunen, Ärzte- und Pflegeverbänden zur "Rettung der
Krankenhäuser" antritt. Natürlich hat sie deren Maximalforderungen
nicht erfüllt, wer hätte das auch erwartet? Aber die 50-prozentige
Übernahme der Tarifsteigerungen ist schon ein Wort. Gerade diese
Kosten machten den Kliniken in den vergangenen Jahren dramatisch zu
schaffen und führten zu einer Personalausdünnung, die auch die
Patienten zu spüren bekamen. Die Einstellung von 21.000 zusätzlichen
Pflegern zeigt, Schmidt hat erkannt, dass die Krankenhäuser
mittlerweile selbst am Tropf hängen und Personal, das am Rande seiner
Kräfte arbeitet, Kranke auf Dauer nicht mehr zuverlässig versorgen
kann. Während die Krankenkassen, die deutlich weniger, vor allem aber
wirtschaftlich arbeitende Kliniken fordern, das geplante Gesetz als
Betonierung alter Strukturen kritisieren, rechnet die Gegenseite
trotz der Finanzspritze mit weiterem Krankenhaussterben, damit
längeren Anfahrtswegen und Massenbetrieben für die Patienten. Sicher
ist: eine wirkliche Reform ist Schmidts Entscheidung nicht. Sie
doktert allenfalls an den Symptomen herum, wie es in Deutschland bei
Gesundheitsreformen seit Jahrzehnten üblich ist. Daran wird auch die
heutige Demonstration nichts ändern. Das Thema bleibt auf dem Tisch.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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