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Rheinische Post: Hilflos gegen Amokläufer Kommentar VON MATTHIAS BEERMANN

Geschrieben am 23-09-2008

Düsseldorf (ots) - Der zweite blutige Amoklauf an einer finnischen
Schule hat das skandinavische Land in einen Schockzustand versetzt.
Die Finnen sind stolz auf ihr überschwänglich gepriesenes
Schulsystem, das in den internationalen Pisa-Studien seit Jahren die
Spitzenplätze belegt. Gerade für deutsche Bildungspolitiker ist
Finnland zum Mekka geworden. Bewundernd verweisen sie auf materiell
und personell bestens ausgestattete Lehranstalten, in denen
Ganztagsbetreuung ebenso Standard ist wie individuelle Nachhilfe für
schwächere Schüler. Aber auch ein so vorbildliches Schulsystem, das
ist die bittere Lektion von gestern, kann menschliche Dramen wie den
Amoklauf von Kauhajoki nicht verhindern. Gegen die Wahnsinnstaten
verzweifelter Menschen gibt es in einer freien Gesellschaft keinen
absoluten Schutz. In dieser bedrückenden Erkenntnis, die wir
Deutschen seit dem Schul-Massaker von Erfurt 2002 teilen, steckt das
Eingeständnis von Hilflosigkeit. Im Fall des finnischen Todesschützen
haben alle Frühwarnsysteme versagt: Eltern, Lehrer, ja sogar die
Polizei, die den Schüler kurz vor der Tat noch verhört hatte, ihn
aber laufen ließ. Dann wurde dem jungen Mann sein Vorhaben auch noch
sträflich leicht gemacht durch ein extrem laxes Waffengesetz.
Amok-Taten ganz zu verhindern, ist unmöglich. Aber man muss sie so
weit wie möglich erschweren.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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