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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Rauchen

Geschrieben am 22-09-2008

Bielefeld (ots) - Krank zu sein und sich krank zu fühlen, sind
verschiedene Dinge. Diese Erfahrung machen in diesen Tagen Millionen
Raucher in Deutschland. Sie stecken sich gern eine Zigarette an und
wundern sich darüber, warum Ärzte, Suchtexperten oder Psychiater so
vehement den Zeigefinger erheben. »Raucher sind krank«, sagen sie und
»Nikotin macht abhängig«. Ein Drittel der Deutschen hätte demnach
kein Laster, sondern ein ernstes Leiden.
Im Vergleich zu Drogenabhängigen machen Raucher in der Regel keine
auffälligen Bewusstseins- und Persönlichkeitsveränderungen durch.
Deshalb ist es gut zu verstehen, dass sie sich dagegen verwahren, mit
Junkies in einen Topf geworfen zu werden, mit denen also, die an der
Nadel hängen.
In der Abgrenzung besteht aber auch eine Gefahr: Raucher neigen dazu,
die Risiken ihres Tuns zu verharmlosen. »Mein Opa hat auch geraucht
und ist 90 Jahre alt geworden«, erzählt so mancher gern. Die neue
Debatte über Rauchen als Krankheit hat deshalb mehrere wünschenswerte
Effekte: Zum einen dürften die vielen Schönredner nachdenklich
werden, zum anderen werden die gesundheitsschädlichen Folgen des
Paffens neu diskutiert.
Wer miterlebt hat, wie ein Angehöriger elend an Lungenkrebs stirbt,
steckt sich nie mehr eine Zigarette an! Wem der Arzt knallhart ins
Gesicht sagt, dass er wohl in einem Jahr nicht mehr am Leben sein
wird, wenn er so weiter qualmt, dem schlägt das Herz bis zum Hals.
Statt der Fluppe schiebt er sich künftig Bonbons in den Hals.
Für ihre Definition des Rauchens als Abhängigkeitserkrankung haben
Ärzte gute Gründe. Raucher und Krankenkassen sind gut beraten, die
Warnungen nicht als Panikmache klein zu reden. Nach Ansicht der
Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelt sich Tabak zu einer der
größten Gesundheitskatastrophen der Menschheit. Alle sechs Minuten,
heißt es im aktuellen Welt-Tabakbericht, stirbt auf der Erde ein
Mensch an Krankheiten, die aufs Rauchen zurückgehen.
Deshalb sollten Raucher die von der Bundesärztekammer und
Suchtexperten angestoßene Diskussion zum Anlass nehmen, einen Versuch
zu starten, vom blauen Dunst wegzukommen. Jede Zigarette weniger
steigert die Lebensqualität. Hilfreich dabei wäre eine andere Haltung
der Krankenkassen. Würden sie Bereitschaft signalisieren, die Kosten
für Nikotinpflaster, psychologische Betreuung sowie ambulante oder
stationäre Behandlung zu übernehmen, stärkte dies den Willen der
Betroffenen, den Weg aus der Sucht anzutreten.
Beides, die vorbeugende Aufklärung in den Schulen über die Risiken
des Rauchens sowie die finanzielle Zusage der Kassen für die
Behandlung der Abhängigen, brächte dem Kampf gegen Tabakmissbrauch
neuen Schwung. Es wäre eine sinnvolle Ergänzung zum Rauchverbot in
öffentlichen Gebäuden, Bahnen und Gaststätten und darüber hinaus ein
weiterer Beitrag zum Schutz der Nichtraucher.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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