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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu McCain/Palin

Geschrieben am 04-09-2008

Leipzig (ots) - Den Wirbelsturm Gustav hat der nun offizielle
Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, John McCain, gut
überstanden. Ob das auch für den Wirbelsturm zutrifft, den seine Vize
Sarah Palin auslöst, wird sich noch herausstellen.
Dem Hurrikan Gustav hat der Senator von Arizona sogar etwas ganz
Wesentliches zu verdanken: Dass US-Präsident Bush nur von fern zu den
Parteitagsdelegierten sprach und nicht schulterklopfend neben ihm
auftauchte. Denn die Mehrheit der US-Amerikaner leidet an einer
schweren Bush-Verdrossenheit. Daher muss McCain klarstellen, dass er
zwar auch die republikanischen Werte vertritt, aber nicht für eine
bloße Fortsetzung des alten Kurses steht. Wenn die Wähler eines
wollen, dann ist es frischer Wind im Weißen Haus.
Gut durchgelüftet hat erst einmal die 44-jährige Gouverneurin von
Alaska den etwas angestaubten Parteikonvent der Republikaner. Mit
ihrer patriotischen und angriffslustigen Rede hat sie Schwung in die
Partei gebracht. Und sie zieht auch eine ganz klare Trennlinie
zwischen ihren Positionen und denen der Demokraten, ob bei der
Abtreibung oder beim Waffenbesitz. Ob aber McCains Rechnung aufgeht,
der die fünffache Mutter als Überraschungskandidatin präsentierte, um
sowohl konservative Wähler als auch enttäuschte
Hillary-Clinton-Anhänger auf seine Seite zu ziehen, bleibt fraglich.
Dabei ist Palin die fehlende außenpolitische Erfahrung noch am
wenigsten anzulasten. Die hatte auch ein Bill Clinton nicht, und das
ist auch der schwache Punkt bei Barack Obama. Es ist auch wahrlich
kein Drama, wenn die 17-jährige Tochter einer intakten und gut
gestellten Großfamilie schwanger wird. Schlagzeilenreife erlangt das
Ereignis nur deshalb, weil die plötzlich berühmt gewordene
sittenstrenge Mutter Sex vor der Ehe ebenso ablehnt wie Aufklärung in
der Schule. Aber wie heißt es so schön: Willkommen im Leben, das so
manches ad acta legt.
Erklärungsbedürftiger sind da schon solche Äußerungen wie die, dass
der Irakkrieg ein Plan Gottes sei. Das haben die meisten doch anders
in Erinnerung. Vieles wird davon abhängen, wie Sarah Palin sich
künftig ohne ausgefeiltes Redemanuskript schlägt.
McCain muss aufpassen, dass der Wirbel um Palin ihn nicht ins Wanken
bringt. An ihm ist es nun, den genauen Kurs zu bestimmen, den Wählern
seine Inhalte zu erklären, was genau er vorhat in der Steuer-,
Wirtschafts- und Gesundheitspolitik. Obama hat in der vergangenen
Woche in Denver seine Linie aufgezeigt. Eines zeichnet sich nach den
Parteikonventen ab: eine zunehmende Polarisierung.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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