(Registrieren)

Rheinische Post: Der Fall Wittke

Geschrieben am 02-06-2006

Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann

Politik lebt von Inhalten, aber auch von Symbolen. Kluge Politiker
achten sehr darauf, welche Bilder sie produzieren, um nicht zu
provozieren. Weniger kluge Politiker schenken diesem Umstand nicht so
viel Beachtung. Leider muss man davon ausgehen, dass der jungenhafte
NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke noch zu letzterer Gruppe gehört.
Forsch prescht er nicht nur über Autobahnen und Titelseiten, sondern
auch über die Gefühle der weniger Begünstigten in unserer
Gesellschaft hinweg.
Wenn im Landtag über Hartz IV diskutiert wird, gebietet es nicht nur
der Respekt vor den Kollegen, zuzuhören und nicht
Fußball-Sammelbildchen in ein Album zu kleben, sondern auch die
Achtung vor jenen Bürgern, die von Hartz IV betroffen sind. Die
achselzuckende Reaktion des Ministers auf Kritik an seinem Verhalten
lässt auf politische Unreife schließen. Mag sein, dass unter der
Käseglocke der Berufspolitik keimender Zynismus im Spiel ist. Als
dessen Folge reichen sich eine gewisse Wählerverachtung und eine
ebenso unappetitliche Politikerverdrossenheit die Hand. Beide lassen
eine der Demokratie abträgliche Distanz zwischen Regierenden und
Regierten wachsen. Der Ministerpräsident sollte sich Zeit für ein
Gespräch mit Wittke nehmen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

15608

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Irans schnelles Nein Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Der Iran sagt zu schnell Nein. Das ist politisch unklug. Schon bei der Ankündigung des vom EU-Trio Frankreich, Großbritannien und Deutschland mitentworfenen Paktes zur Entschärfung des Atomstreits winkte Teheran ab. Kein Interesse. Kaum liegen die Vorschläge vor, an denen alle fünf Vetomächte im Weltsicherheitsrat ihren Anteil haben, da signalisiert der Iran erneut, dass er sich dem internationalen Druck nicht beugen will. Wenn es dem Iran wirklich nur um die zivile Nutzung von Kernkraft ginge, mehr...

  • LVZ: Giftküche Leipzig (ots) - Von André Böhmer Ein polternder SPD-Vizekanzler und ein prompt retournierender CDU-General:Gut sechs Monate nach der vom Wähler verordneten Zwangsheirat ist die große Koalition endgültig in den Grabenkämpfen des Ehealltags angekommen. Zwischen den Roten und den Schwarzen knirscht es an allen Ecken und Enden. Der bislang mühsam nach außen gehaltene Familienfrieden bröckelt, die Sympathieverluste für Regierung und Minister sind bedenklich. Wirklich wundern muss sich darüber niemand. Als typisch für das momentane Klima in mehr...

  • LVZ: Grüne fordern Entlassung von Schockenhoff als Russlandkoordinator der Bundesregierung Leipzig (ots) - Die Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, aus Gründen der Glaubwürdigkeit bei ihrem Eintreten für Menschenrechte den derzeitigen Russlandkoordinator der Bundesregierung zu entlassen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe): "Wenn Merkel sich glaubwürdig für Menschenrechte in Russland engagieren will, muss sie in der Konsequenz Herrn Schockenhoff aus seinem Amt entfernen. Menschenrechte sind nicht nur Schmuckstück bei Moskau-Reisen der mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD-Chef Kurt Beck warnt Unions-Ministerpräsidenten vor Verzögerungen der Reformarbeit Berlin (ots) - Berlin. Der SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, hat die Unions-Ministerpräsidenten aufgefordert, dem Korrekturgesetz zu Hartz IV zuzustimmen. Im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Beck zu den Ankündigungen aus der Union, die Hartz IV-Korrekturen in den Vermittlungsausschuss zu bringen, die Koalition müsse sich an die grundsätzlichen Vereinbarungen halten: "Es darf nicht zu parteipolitisch motivierten Verzögerungen oder gar Blockaden kommen, wie das hier der Fall ist." mehr...

  • Der Tagesspiegel: Ministerpräsident und SPD-Chef Kurt Beck schlägt Ländern Verzicht auf Vermittlungsverfahren bei Einspruchsgesetzen vor Berlin (ots) - Berlin. Nach den Anhörungen zur Föderalismusreform schlägt der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und SPD-Vorsitzende Kurt Beck vor, das Verfahren zwischen Bund und Ländern bei Einspruchsgesetzen zu vereinfachen. Beck sagte im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag": Ich könnte mir vorstellen, dass wir seitens der Länder bei Einspruchsgesetzen auf das Vermittlungsverfahren ganz verzichten. Bisher nehmen wir bei solchen Gesetzen eine lange Beratungszeit in Anspruch, an deren Ende, wenn es denn einen Vorschlag gibt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht