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Südwest Presse: Kommentar zu Atomkraft, Ausgabe vom 30. Juni

Geschrieben am 29-06-2008

Ulm (ots) - Sie ist im Begriff sich zu atomisieren, die große
Koalition. Zumindest beim Thema Atomausstieg beharken sich die
Mitglieder des Bundeskabinetts als wären sie schon im Wahlkampf. Sie
müssen und werden sich aber wohl noch ein Jahr zusammenraufen. Doch
vielleicht wollen sie einfach nur raufen. Politisch ist klar, dass
der Koalitionsvertrag den Atomausstieg bestätigt hat. Und dabei
bleibt es, wenn das Bündnis halten soll.
In der Sache dürfte dem Bürger im Südwesten ein Blick auf die
Stromrechnung genügen, um das Argument der Kernkraftbefürworter zu
beurteilen. Weit mehr als die Hälfte des Stroms stammt aus
Atomanlagen. Dass Betreiber die Kilowattstunde in einem
abgeschriebenen Werk für vier Cent produzieren, schlägt auf den
Kundenpreis bisher nicht durch. Warum sollte er den Konzernen
glauben, bei längerer Laufzeit alter Meiler würde sich dies ändern?
Effizient nutzt ein Atommeiler die eingesetzte Energie zudem nicht.
Die Wärme verpufft. Beim Entsorgen des Atommülls steht die Republik
wieder am Anfang. Im Versuchsbergwerk Asse läuft verstrahltes Wasser
aus den Salzkavernen, in denen schwachradioaktiver Abfall lagert.
Salzstöcke als Endlager für Brennelemente erweisen sich daher als
wenig geeignet. Doch bevor man nicht weiß, wo der Strahlenmüll sicher
verwahrt werden kann, ist es auch laut Gesetz nicht zulässig, die
Atomstromproduktion einfach fortzusetzen.
Die Koalitionäre dürfen sich daher den Streit um die Atomkraft für
den Wahlsommer 2009 aufsparen Will die Union punkten, muss sie sich
bessere Argumente einfallen lassen. Nur zu erklären Atomstrom sei Öko
ist zwar plakativ, aber auch platt.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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