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Der Tagesspiegel: Ex-Bundesbankpräsident Tietmeyer kritisiert hohe Inflation

Geschrieben am 19-06-2008

Berlin (ots) - Der ehemalige Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer
hat stark steigende Preise als unsozial kritisiert. "Bei starken
Preissteigerungen sind die Ärmeren immer die Verlierer", sagte er dem
in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Gerade heute
werden den Menschen wieder bewusst, "wie wichtig stabiles Geld für
die Wirtschaft, aber auch für das soziale Miteinander der Menschen
ist", befand er mit Blick auf die aktuell hohe Inflationsrate.

Die Einführung des Euro sei dennoch ein richtiger Schritt gewesen,
unterstrich Tietmeyer. "Die Preise sind vergleichbarer, der Euro kann
jetzt breiter genutzt werden, und die deutsche Wirtschaft ist jetzt
sicher vor Wechselkursschwankungen im Euro-Gebiet." Das nütze den
Exporteuren, die einen großen Teil ihrer Produkte in Europa
verkauften. Auch wenn der vor zehn Jahren eingeführte Euro "eine der
stabilsten Währungen der Welt" geworden sei, sei die bis 2002 gültige
D-Mark bei den Deutschen noch immer beliebt. "Dahinter steckt auch
ein Stück weit die Verklärung der Vergangenheit", bekundete
Tietmeyer. Außerdem gebe es "die Angst, dass es irgendwann Spannungen
in der Währungsunion geben könnte". Hinzu komme der "vermeintliche
Teuro-Effekt", der aber "viel geringer war als immer angenommen
wird", sagte er dem Blatt.

Am 20. Juni vor 60 Jahren war die D-Mark von den Alliierten
eingeführt worden. Dies bezeichnete Tietmeyer als "die Grundlage für
das, was später oft Wirtschaftswunder genannt wurde". Im Rückblick
hätten die Deutschen die Mark immer als wichtigsten Grund für ihren
Wiederaufstieg gesehen - auch wegen der Erfahrung hoher
Inflationsraten 1923 und 1947/48. "Diese Erfahrungen haben die
Währung zum nationalen Symbol gemacht", urteilte Tietmeyer. Hinzu sei
das Vertrauen in die Bundesbank gekommen, díe die Bürger immer als
"wichtigsten Anwalt einer stabilen Währung" gesehen hätten.
Tietmeyer: "Ohne den Glanz der Mark wäre die Einheit vielleicht nicht
so schnell gekommen."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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