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Südwest Presse: Kommentar zu Lohnunterschieden

Geschrieben am 09-06-2008

Ulm (ots) - Männer verdienen viel mehr als Frauen. Was als
statistischer Befund richtig ist, stimmt weit weniger in dem Sinne,
wie dies jetzt mancher Populist deuten will. Für ein und denselben
Job wird in Deutschland - von Ausnahmen abgesehen - tariflich auch
gleicher Lohn bezahlt. Die individuelle Diskriminierung, die seit
2006 auch gesetzlich ausdrücklich verboten wird, ist also nicht das
Problem.
Nicht die vermeintlich schlecht bezahlenden Unternehmen sind das
Problem, sondern der Umstand, dass die deutsche Gesellschaft die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer noch schlechter als im
europäischen Vergleich hinbekommt. Es gilt nach wie vor die
Gleichung: Kindererziehung ist Frauensache; Frauen, die Kinder
erziehen, scheiden zeitweise aus dem Beruf aus, vermindern damit ihre
Chancen auf Führungs- und damit besonders gut bezahlte Stellen. Dass
Frauen bei individuellen Gehaltsverhandlungen weniger offensiv
auftreten, mag dazu noch ebenso eine Rolle spielen wie ein
undurchsichtiges Prämiensystem.
Weit mehr ins Gewicht fallen Teilzeitarbeit, die ebenfalls eine
familienbedingte Domäne der Frauen ist, und
die verbreitete weibliche Prägung auf schlecht bezahlte
Dienstleistungs- oder Pflegeberufe.
So eignet sich das Ganze nur bedingt zum Ausrufen eines neuen
Skandals in der Wirtschaft. Wenn schon, dann ist es die
Familienpolitik, die die Frauen im Beruf benachteiligt - zum Schaden
der Wirtschaft.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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