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Westfalenpost: Objektiv gesehen

Geschrieben am 09-06-2008

Hagen (ots) - Frauen verdienen weniger als Männer
Von Susanne Schlenga
Die Zahlen sind nicht neu: Frauen verdienen weniger als Männer. Weil
aber der EU-Sozialkommissar zum Thema befragt wurde, schreien nun
alle laut "Skandal". Etwas weniger laut klingt es dabei auf der Seite
der Arbeitgeber, die "objektive Gründe" für die besonders in
Deutschland weit klaffende Gehaltsschere verantwortlich machen.
Objektive Gründe? Frauen bekommen Kinder, nun gut. Doch Mütter sind
meist gut ausgebildete motivierte Mitarbeiterinnen, die nach einer
absehbaren Familienphase ihr Können und Wissen wieder in den Dienst
ihres Arbeitgebers stellen wollen. Um dafür entsprechend bezahlt zu
werden.
Noch kann es sich unsere Gesellschaft scheinbar leisten, auf diese
kompetenten und teuer ausgebildeten Kräfte zu verzichten. Oder - ein
weiterer "objektiver Grund" für die geringere Bezahlung - sie unter
ihren Möglichkeiten einzusetzen. Will sagen: Kind und Karriere
schließen sich aus. Frauen müssen darauf verzichten, Verantwortung zu
übernehmen, weil eine Führungskraft idealerweise 24 Stunden am Tag
ihre Kraft in die Führung steckt. Und das kann - ganz objektiv
gesehen - eine Mutter nur, wenn die Infrastruktur passgenau auf ihre
Bedürfnisse abgestimmt ist. (Was selten der Fall ist. Und die
Mutterrolle schrumpft dabei zum Statistenauftritt.)
Künftig müssen sich Arbeitgeber verstärkt um Frauen bemühen, da
weniger gut ausgebildete Kräfte verfügbar sind. Genau an dieser
Stelle sollten Frauen (meist auch mit dem besseren Abschluss)
Selbstbewusstsein zeigen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
einfordern. Und das nicht nur, indem Kinder wegorganisiert werden,
sondern indem die Kompetenzen, die Frauen mit ihrer Mutterrolle
entwickeln, Wertschätzung erfahren. Die sozialen Fertigkeiten, die
sich Manager auf Hochseilen, beim Überlebenstrainig im Wald oder auf
dem reißenden Wildbach teuer erkaufen müssen, bekommen Unternehmen
mit den Frauen gratis. Es gibt also genug objektive Gründe, Frauen
gut zu bezahlen.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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