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Lauterbach: Aufschiebung würde Aus für Gesundheitsfonds bedeuten / Grauduszus: Ambulante Patientenversorgung wird seit Jahren finanziell ausgehungert

Geschrieben am 09-06-2008

Bonn (ots) - Eine Aufschiebung des für Anfang 2009 geplanten
Gesundheitsfonds würde nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl
Lauterbach das Ende des Projektes bedeuten. In der PHOENIX-Sendung
Unter den Linden (Ausstrahlung heute 22.15 Uhr) sagte er: "Der
Gesunheitsfonds, wenn er wirklich um ein Jahr geschoben würde, wenn
er also virtuell eingeführt würde, dann käme er natürlich nie mehr."
Kein Gesundheitsminister würde ein so unbeliebtes Konstrukt nachher
aufgreifen und sagen, ich ziehe das trotzdem durch, so Lauterbach. In
den Wahlkämpfen hätten alle Parteien bereits Alternativen
vorschlagen. Allerdings sei offen, ob die Bundeskanzlerin, "die den
Fonds ja unbedingt möchte, das jetzt verzögert oder nicht. Wenn sie
es verzögert, bedeutet das aus meiner Sicht, der Fonds ist weg", so
der SPD-Gesundheitsexperte.
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung gab er den kassenärztlichen
Vereinigungen eine Mitschuld daran, dass es für Ärzte ein starkes
Einkommensgefälle zwischen Ballungszentren und ländlichen Gebieten
sowie in Teilen der neuen Ländern gibt. So sei die Zahl der
niedergelassenen Ärzte in den vergangenen zehn Jahre insgesamt stetig
gestiegen, doch gebe es eine falsche Verteilung der Ärzte, sagte
Lauterbach. "Die kassenärztlichen Vereinigungen, die für diese
Verteilung zuständig sind, die sind aus meiner Sicht nicht dazu in
der Lage. Die haben völlig versagt." Seiner Ansicht nach könnten die
kassenärztlichen Vereinigungen "für die Regionen, wo weniger Ärzte
sind, mehr Geld ausschütten. Aber das tun sie nicht, weil die
kassenärztlichen Vereinigungen immer sagen: Mehr Geld für alle."
Der Präsident der Freien Ärzteschaft, Martin Grauduszus, kritisierte
in der PHOENIX-Sendung verallgemeinernde Aussagen über die Einkünfte
von Ärzten. "Ich finde es unerträglich, wenn ich immer wieder höre,
'die Ärzte bekommen mehr Geld'. Wenn es hier um mehr Geld geht, dann
geht es um eine wirtschaftliche Ausstattung der ambulanten Versorgung
von Patienten. Und die wird seit Jahren ausgehungert." Vor 20 Jahren
habe der Anteil der Ausgaben für den ambulanten Bereich bei 22
Prozent des Geldes der GKV gelegen, heute seien es nur noch 15
Prozent. "Es sind viele Leistungen aus dem stationären in den
ambulanten Bereich geschoben und dort übernommen worden und trotzdem
ist die Vergütung dieser Leistungen immer niedriger geworden", so der
Präsident der Freien Ärzteschaft.

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


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