(Registrieren)

Experten fordern Einführung von Bürgerentscheiden auf Bundesebene

Geschrieben am 04-06-2008

Bonn (ots) - Experten haben sich in der PHOENIX Runde für die
Einführung von Bürgerbegehren und Volksentscheiden auf Bundesebene
ausgesprochen. "Auf Landesebene haben wir das ja inzwischen überall",
sagte der Verfassungsrechtler Professor Hans Herbert von Arnim in der
PHOENIX Runde: "Nur auf Bundesebene sträubt sich ein großer Teil, der
das blockieren kann, bisher dagegen. Wenn man das einführt, würde ein
Jahr lang diskutiert, dann würde durch Volksentscheid endgültig
entschieden. Dann hätten die Menschen das Gefühl, ich hatte die
Möglichkeit, daran mitzuwirken.

Gerald Häfner vom Verein "Mehr Demokratie" meinte, selbst über das
Steuersystem, Militäreinsätze oder die Reform des Gesundheitswesens
müsse das Volk abstimmen können. "Diese Koalition ist angetreten, das
Gesundheitswesen zu reformieren", sagte Häfner in der Sendung: "Jetzt
vertreten die Koalitionspartner, die da zusammen sind, zwei
verschiedene Standpunkte. Im Ergebnis kommt dieser Fonds heraus von
dem nicht einer, der von der Sache etwas versteht, glaubt, das führt
uns weiter. Und wir haben wieder Zeit verloren. Es st im Grunde
tragisch. Es gibt eine gewisse Schnittmenge, da bringen sie was
voran. Aber ansonsten ist einfach Stillstand. Würde man solche Fragen
den Bürgern vorlegen, hätten wir viel mehr Bürgerbeteiligung und auch
eine bessere Politik."

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von
Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, plädierte in der PHOENIX Runde
ebenfalls für mehr demokratische Teilhabe der Wähler: "Ich finde es
ganz wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger eine Volksinitiative
starten und sagen können: Mit diesem Gesetzentwurf muss sich der
Bundestag beschäftigen, wenn soundso viel Unterschriften dahinter
sind. Das täte gar nicht so sehr weh, würde aber die Bürger ernster
nehmen."

Der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Norbert Geis, lehnte die Forderung nach bundesweiten Bürgerbegehren
in der Sendung dagegen ab. Kommunen, in denen es solche
Mitwirkungsmöglichkeiten bereits gebe, seien kein Vorbild: "Es ist
ein Unterschied, ob ich in einem überschaubaren Bereich einen
Bürgerentscheid durchführe oder das Volk vor die rage stelle, ob es
den Fonds will oder nicht", sagte Geis: "Das ist eine ganz schwierige
Frage, die viele Experten nicht einmal richtig entscheiden können. Da
gibt e schon eine Differenz zwischen einem ganz komplizierten
Sachverhalt, der auch für ganz Deutschland zutrifft, oder der Frage,
ob ich einen Bebauungsplan zulasse. Man darf die Bürger auch nicht
überfordern. Ich glaube, viele Leute beschäftigen sich nicht so
intensiv mit Politik. Ich möchte davor warnen, diffizile Sachverhalte
mit Ja oder Nein abstimmen zu lassen."

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

140909

weitere Artikel:
  • Ökoexperte warnt vor Schonung von Autobauern bei Klimaschutz Hamburg (ots) - Wenige Tage vor einem deutsch-französischen Gipfel zur Begrenzung der CO2-Emissionen von Personenwagen warnt Christian Hey, Generalsekretär des Sachverständigenrats für Umweltfragen, die Bundesregierung vor Rücksicht auf deutsche Autokonzerne. Der ZEIT sagt er: "Wir haben die Sorge, dass die Bundesregierung wieder verlernt, was sie gerade erst gelernt hat: dass Klimaschutz durch Innovation auch der Wettbewerbsfähigkeit hilft. Was wir jetzt erleben, ist der Rückfall in eine rückwärtsgewandte Industriepolitik, die letztlich mehr...

  • pafl: Neues Stiftungsrecht vor Abschluss Vaduz (ots) - Vaduz, 4. Juni (pafl) - In der Landtagssitzung vom 14. März 2008 hat der Landtag die Regierungsvorlage betreffend die Totalrevision des Stiftungsrechts in erster Lesung beraten. Die Vorlage ist dabei auf weitgehend positive Zustimmung gestossen. Die Regierung hat nun in ihrer Sitzung vom 3. Juni 2008 die Stellungnahme zu den anlässlich der ersten Lesung aufgeworfenen Fragen zu Handen des Landtags verabschiedet. Die wenigen Fragen drehten sich im Wesentlichen um die Errichtung privatnütziger Stiftungen mittels Gründungsanzeige, mehr...

  • Wolfgang Neskovic: BKA-Gesetz ist ein erneuter Tabubruch Berlin (ots) - "Nach der Vorratsdatenspeicherung stellt das geplante BKA-Gesetz einen weiteren Tabubruch in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Sicherheitsbehörden dar", erklärt Wolfgang Neskovic, stellvertretender Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, zum heute durch das Kabinett verabschiedete BKA-Gesetz. Neskovic weiter: "Bei der Vorratsdatenspeicherung wird das Grundgesetz auf den Kopf gestellt. Die Grundrechte sind Abwehrechte gegen den Staat. Sie stellen institutionalisiertes Misstrauen gegen einen unvernünftigen Staat dar. mehr...

  • Kubanische Bloggerin hofft für ihre Heimat auf Obama-Sieg Hamburg (ots) - Die erste unzensierte kubanische Bloggerin Yoani Sanchez ("Generación Y") rechnet im Fall eines Wahlsieges von Barack Obama zum US-Präsidenten mit Auswirkungen auf die Politik ihrer Heimat. Der ZEIT sagt sie: "Wenn Obama die Wahl gewinnt, wird sich auch der politische Diskurs der Insel neu definieren müssen. Im Laufe von nahezu 50 Jahren Revolution haben die Republikaner immer besser ins Feindbild gepasst als die Demokraten, die wie Carter oder Clinton nie vollständig im Spiel der Konfrontation aufgingen. Obendrein genießt mehr...

  • Eisernes Kreuz für Judenmord Hamburg (ots) - In der Diskussion um die Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes als Verdienstorden für die Bundeswehr meldet sich der Historiker Dieter Pohl vom Münchner Institut für Zeitgeschichte zu Wort. Er berichtet von neu ausgewerteten Akten, die belegen, dass dieser Orden auch an Verantwortliche für Holocaust-Massaker verliehen wurden. Die begehrte Auszeichnung erhielten demnach unter anderem die SS-Offiziere Rudolf Lange (verantwortlich für den Mord an 60 000 Juden) und Friedrich Jeckeln, der zahllose Mordaktionen in der Ukraine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht