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Allg. Zeitung Mainz: Mit Moskau

Geschrieben am 02-04-2008

Mainz (ots) - Peter Königsberger zur Nato

Die Nato hat fast 19 Jahre nach dem Zerbröckeln des Ostblocks
weder klare strategische Visionen noch sauber definierte Prioritäten.
Das Bündnis ist vielmehr ziemlich uneins bei der Frage der Aufnahme
neuer Mitglieder und es findet auch keine wirklich solide Beziehung
zu Russland. In diesem Umfeld versucht George W. Bush Stärke zu
demonstrieren, zum einen in der Frage der Aufnahme von Staaten, die
den anderen Partnern noch längst nicht reif erscheinen, zum anderen
mit seinem Raketenabwehrsystem, das gegen den Iran gerichtet sei, wie
er beteuert, aber Moskau aufs äußerste reizt. Ob der Gipfel in
Bukarest Antworten darauf finden wird, darf bezweifelt werden. Eine
Versammlung also ohne Sinn und Zweck? Sicher nicht, denn das Treffen
in Rumänien bietet durchaus Chancen auf konstruktiven Austausch,
bevor am Freitag mit Wladimir Putin Russlands alter und neuer starker
Mann auf die Versammelten trifft. Die Kanzlerin und Frankreichs
Präsident scheinen sich einig, Bushs Ambitionen in Sachen Beitritt
der Ukraine und Georgiens ein deutliches Nein entgegenzuhalten. Das
ist kein Kuschen vor Moskau, oder gar Illoyalität gegenüber den USA,
sondern solide Realpolitik. Denn Russland ist längst nicht mehr der
böse Bube auf dieser Welt. Deutlich mehr Einvernehmen mit Moskau
würde die globale Durchschlagskraft der Nato wesentlich erhöhen. Es
wäre auch ein Stück Priorität, die dem Bündnis derzeit fehlt. Bedroht
wird die Welt heute vom Terrorismus eines Osama bin Laden, von den
Nuklarambitionen des Iran und auch von den Taliban in Afghanistan.
Dagegen muss die Nato nicht nur militärische sondern vor allem
politische Strategien entwickeln. Das geht auf Dauer nur mit Moskau.
Deshalb sind Merkel und Sarkozy auf dem richtigen Weg, Bush ist es
nicht.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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