(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Auf die Beine helfen

Geschrieben am 02-04-2008

Mainz (ots) - Reinhard Breidenbach zu Medizin

Zweiklassen-Medizin - ein Reizthema, bei dem differenzierte
Betrachtungsweise angebracht ist. Ob es da wirklich Sinn macht, wenn
ein Institut in Arztpraxen telefonisch herausfinden will, ob
gesetzlich Versicherte länger warten müssen, ist mehr als
zweifelhaft. Die Zwei-Klassen-Medizin ist Realität, die Problematik
brennt unter den Nägeln. Aber niemandem ist damit gedient, wenn Öl
ins Feuer gegossen wird. Schreckensrufe animieren vor allem
diejenigen in der Politik, denen die Private Krankenversicherung aus
ideologischen Gründen ein Dorn im Auge ist.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zählt dazu. Es gilt
als chic unter manchen führenden Sozialdemokraten, nicht privat
krankenversichert zu sein. Dahinter steckt aber ein Gutteil
Heuchelei, denn ein prominenter Politiker wird auch dann bevorzugt
behandelt, wenn er Kassenpatient ist. Ein Teil der Wahrheit ist auch,
dass viele Ärzte mit Privat-Honoraren die Behandlung von
Kassenpatienten faktisch subventionieren. Wer der Abschaffung der
Privatversicherung das Wort redet, fordert nicht weniger als die
Abschaffung von Freiheitsrechten des Grundgesetzes. Das kann nicht
der Weg sein. Vielmehr gilt es, der Gesetzlichen Krankenversicherung
auf die Beine zu helfen. Sie steht vor dem größten Umbruch ihrer
Geschichte; ob der Fonds wirklich funktionieren wird, weiß heute noch
niemand. Er soll mehr Wettbewerb unter den Kassen bringen - das ist
sicher ein vernünftiger Ansatz. Das größte Potenzial, Kosten im Griff
zu halten, liegt aber an einer anderen Stelle: Die Krankenkassen
müssen in der Lage sein, auf Augenhöhe mit den Pharmaunternehmen über
Preise zu verhandeln; dort hat man sich an Gewinnmargen gewöhnt, die
das, was in vergleichbaren Branchen üblich - und angemessen - ist,
allzu oft um Längen schlägt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

128824

weitere Artikel:
  • WAZ: Vertrauen statt Kontrolle - Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Haben Sie auch beim letzten Einkauf demonstrativ an die Decke und dann zur Kassiererin geschaut? Oder nett gemeinte Anspielungen gemacht, die dann doch nicht so gut ankamen? Wundern Sie sich nicht. Denn das traurigste an der Spitzelei im Supermarkt ist, dass für viele Mitarbeiter eine Welt zusammenbricht. Die allermeisten stellen sich vor ihre Arbeitgeber, trotz des Skandals und trotz mäßiger Bezahlung. Dieses Vertrauen hätten auch sie verdient. Dass Lidl kein Einzelfall bleiben würde, war absehbar. Edeka und Plus reagieren mehr...

  • WAZ: Der Todeswunsch von Inge Jens - Demente sind anders - Leitartikel von Petra Koruhn Essen (ots) - Kranke Menschen brauchen Beistand. Und dann kommt Inge Jens und wünscht ihrem Gatten den Tod. Dem Rhetorik-Professor Walter Jens (85), dem die Demenzerkrankung das geraubt hat, was ihn ausgemacht hat - die geistige Fähigkeit. Menschen, die wissen, was die Pflege Demenzkranker bedeutet, können das womöglich nachvollziehen. Auch wenn sie es nie sagen würden. Inge Jens hat es getan, und sie hat ein Tabu gebrochen. Der Wunsch nach einem Ende, das ist die Perspektive des Pflegenden! Der Erkrankte selbst lebt in einer anderen mehr...

  • WAZ: Bush, Berlin und die Nato - Washingtons Provokation - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Was können die Ukraine oder gar Georgien tun, um Deutschlands Sicherheit zu verbessern? Eben: wenig bis nichts. Weshalb sollte man diese beiden Länder dann aufnehmen in ein Bündnis, das auf gegenseitiger Hilfeleistung beruht? Außenpolitik ist Interessenpolitik. Immer. Es geht nicht um Menschenfreundlichkeit, aber auch nicht immer gleich um wirtschaftliche Fragen (Öl etwa). Deshalb hat die Bundesregierung recht, wenn sie den Amerikanern widerspricht, die die Ukraine wie Georgien in die Nato holen wollen, und das auch mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Auf der bioethischen Rutschbahn = Von Christoph Lumme Düsseldorf (ots) - Wer sich empört, sucht nach starken Worten. Und so legen die Reaktionen auf die britischen Forschungen mit Mensch-Kuh-Embryonen den Verdacht nahe, eine Schar verrückter Forscher schaffe ein Monstrum mit dem Körper eines Rindes und dem Kopf eines Menschen. Das ist Unfug, denn tatsächlich geht es den britischen Humangenetikern nicht darum, Fabelwesen auf die Menschheit loszulassen. Sie wollen lediglich die Produktion embryonaler Stammzellen erleichtern, mit denen man möglicherweise irgendwann Krankheiten wie Alzheimer mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Embryonen aus Mensch und Tier Gefährliche Experimente Cottbus (ots) - Die Nachricht von einem Embryo, der halb Mensch, halb Kuh drei Tage wuchs und höchstens noch elf weitere hätte größer werden dürfen, ist nicht nur für sensible Gemüter eine grauenhafte Vorstellung. Dass die an dem Experiment beteiligten Wissenschaftler das ganz anders sehen und durchaus stolz sind auf ihre Kreation muss nicht weiter verwundern. Es beweist nur erneut, dass der Tunnelblick des Spezialisten ausschließlich das sieht, was er sehen will. Die Produktion der seltsamen, kurzlebigen Geschöpfe, die in England mit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht