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Westfalenpost: Zwei-Klassen-Medizin Privilegien für Privatpatienten

Geschrieben am 01-04-2008

Hagen (ots) - Von Lorenz Redicker

Eine wissenschaftliche Studie beweist, was doch jeder weiß, was
viele auch selbst schon erfahren haben: Kassenpatienten müssen länger
auf einen Facharzttermin warten als Privatversicherte. Doch die Ärzte
wiegeln ab, weisen das so Offensichtliche zurück. Denn die Kölner
Untersuchung rührt an ihrem Selbstverständnis, allein medizinische
Gesichtspunkte spielten bei der Behandlung eine Rolle. Zum anderen
wird erneut belegt, dass wir längst eine Zwei-Klassen-Medizin haben.
Aber ist es denn so schlimm, dass Privatversicherte bevorzugt werden
- und zwar nur bei der Terminvergabe? (Mehr wollen wir nicht
unterstellen.) Ja, denn bei den testweise angefragten Untersuchungen
kann eine schnelle Behandlung wichtig sein, kann eine verspätete
Therapie dauerhafte Schäden nach sich ziehen. Es geht hier also nicht
nur um besseren Service, vergleichbar mit der Tasse Kaffee, die
vielleicht geboten wird. Die Privilegien für die Privatpatienten sind
ein Skandal.
Der Fehler liegt im System. Viele Praxen finanzieren sich
zuallererst über Privatpatienten, für die sie - bei gleicher Leistung
- deutlich höhere Honorare in Rechnung stellen können. Da ist es nur
konsequent marktwirtschaftlich gedacht, Privatversicherte bevorzugt
zu behandeln. Auch wenn das hehren ärztlichen Standesregeln
widerspricht. Erinnert sei aber daran: Fachärzte zählen meist zu den
Gutverdienern unter der Ärzten.
Noch vor der - politisch derzeit toten - Bürgerversicherung könnten
einheitliche Arzthonorare auf auskömmlichem Niveau Abhilfe schaffen.
Das allerdings käme die gesetzliche Krankenversicherung teuer.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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