(Registrieren)

LVZ: Ramsauer: bis Herbst will Koalition Eckpunkte für kleine Parlamentsreform vorlegen / strittige Vorschläge zur Reduzierung der Abgeordneten-Versorgung

Geschrieben am 10-05-2006

Leipzig (ots) - Die Koalitionsfraktionen im Bundestag streben eine
"kleine Parlamentsreform" an. Die Parlamentarischen Geschäftsführer
der großen Koalition von CDU, CSU und SPD sollten "bis zum Herbst"
Eckpunkte ausarbeiten, kündigte Peter Ramsauer,
CSU-Landesgruppenchef, gegenüber der "Leipziger Volkszeitung"
(Mittwoch-Ausgabe) an. Dabei solle es "unter anderem um die
Verlängerung der Legislaturperiode auf fünf Jahre, um
verfassungsrechtliche Grundlagen für ein Selbstauflösungsrechts des
Bundestages sowie um eventuell mehr plebiszitäre Elemente" gehen.
Wirksam würde die Reform für die nächste Legislaturperiode des
Bundestages. Bei der Frage einer Neuregelung der Diäten und
Altersversorgung der Abgeordneten betonte Ramsauer, gäbe es "derzeit
keinen akuten Handlungsbedarf", da erst noch die bereits
beschlossenen Eingriffe abgearbeitet werden müssten.

Offen ist derzeit, nach dem Bericht der Zeitung, ob in dem Rahmen
der "kleinen Parlamentsreform" auch eine grundsätzliche Reform der
Abgeordnetenentschädigung und der Ruhestandsversorgung eingegliedert
wird. Die SPD-Fraktion, so wurde der Zeitung aus Kreisen der
Fraktionsspitze bestätigt, strebt Korrekturen sowohl bei der
Diätenhöhe als auch bei der Altersversorgung an. Auf Vorschlag der
SPD-Fraktionsführung sollen bis zum Sommer die Landesgruppen der
SPD-Parlamentarier ihren Vorschlag diskutieren, die Diäten mit der
nächsten Legislaturperiode auf 7600 Euro monatlich zu erhöhen,
entsprechend der Bezüge eines Richters an einem obersten
Bundesgericht. Augenblicklich liegt die monatliche Diätenhöhe bei
7009 Euro. Die steuerfreie Kostenpauschale ohne Einzelnachweis von
3647 Euro soll unangetastet bleiben.

Im Gegenzug soll dagegen der Versorgungsanspruch für das Alter
deutlich eingeschränkt werden, der derzeit nach zwei
Legislaturperioden bei 1683 Euro pro Monat liegt und pro Jahr
Parlamentsmitgliedschaft um drei Prozent einer Diät aufgestockt wird.
Mit 23 Jahren Parlamentszugehörigkeit ist der Höchstanspruch mit
derzeit 4837 Euro erreicht. Nach dem SPD-Plan soll diese aufwachsende
Altersversorgung zukünftig nur noch um zwei Prozent pro Jahr
Bundestagszugehörigkeit ansteigen. Dies würde zu einer Reduzierung
der Versorgungsansprüche um rund 1000 Euro im Höchstfall führen. Der
Plan, über den in der Fraktionssitzung der SPD am Dienstag kurz
diskutiert wurde, gilt fraktionsintern als umstritten. Manchen
Parlamentariern geht die Einschränkung deutlich zu weit.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

11405

weitere Artikel:
  • stern-Umfrage: Union weiter zehn Punkte vor SPD Hamburg (ots) - Die Union liegt in der Wählergunst weiter vorn. In der wöchentlichen Politumfrage im Auftrag von stern und RTL kommt sie wie in der Vorwoche auf 39 Prozent. Sie verteidigt damit ihren 10-Punkte-Vorsprung vor den Sozialdemokraten, die unverändert 29 Prozent erreichen. Wenig Bewegung gab es auch bei den kleinen Parteien: Die Liberalen liegen wie in der Woche zuvor bei 9 Prozent, die Linkspartei stieg um 1 Punkt auf 9 Prozent, die Grünen fielen um 1 Punkt auf 9 Prozent. 5 Prozent der Wähler würden sich für "sonstige Parteien" mehr...

  • stern.de: Europa wird für die Deutschen immer wichtiger Hamburg (ots) - Trotz der anhaltenden Verfassungskrise der EU gewinnt Europa in den Augen der Deutschen an Bedeutung. In einer Umfrage von stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern, gaben 50 Prozent der befragten Bürger an, das Thema Europa sei für sie im vergangenen Jahr wichtiger geworden. Nur 26 Prozent sagten, Europa habe an Bedeutung verloren. In Deutschland herrscht zudem ein breiter Konsens über die Notwendigkeit einer gemeinsamen EU-Verfassung. 61 Prozent der befragten Bundesbürger sind der Meinung, dass die EU mehr...

  • Deutsche Bahn - Wert prüfen und Börsengang stoppen Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Expertenbefragung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags erklärt die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE., Dorothée Menzner: Ein Börsengang unter den gegenwärtig diskutierten Bedingungen ist nichts anderes als die Verschleuderung von Volksvermögen. In ihrem Privatisierungswahn sieht die Bundesregierung tatenlos zu, wie die Deutsche Bahn (DB AG) mit einem legalen Bilanztrick ihren Wert schlecht rechnet. Und während CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen brav betüfteln, mehr...

  • Zeitungsverleger appellieren: Bundestag muss Entwürfe für Stalking-Bekämpfungsgesetz ändern Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat heute an die Mitglieder des Deutschen Bundestags appelliert, die - konkurrierenden - Entwürfe von Bundesregierung und Bundesrat für ein "Stalking-Bekämpfungsgesetz" in den vorliegenden Fassungen abzulehnen. In den Beschlussvorlagen, über die die Abgeordneten morgen diskutieren, fehle ein ausdrücklicher Hinweis auf die Presse, sagte eine Sprecherin des BDZV am 10. Mai 2006 in Berlin. In dem Gesetzestext müsse klipp und klar zum Ausdruck kommen, dass Journalisten nicht unter mehr...

  • Designierter SPD-Vize Bullerjahn fordert strikten Sparkurs auch im sozialen Bereich und "differenzierteren" Staat Hamburg (ots) - Der Finanzminister von Sachsen-Anhalt und designierte SPD-Vizevorsitzende Jens Bullerjahn hat sich für einen strikten Sparkurs, auch im Sozialbereich, ausgesprochen. Eine Senkung der Abgaben sei nicht möglich, ohne das Gesamtaufkommen des Staates stabil zu halten, sagt Bullerjahn der ZEIT. "Zuallererst müssen wir aber Ausgaben senken, das heißt sparen, und zwar richtig. Wir müssen in allen Bereichen, auch in den sozialen, etwas tun. Da sind Milliarden im System. Wir müssen mehr mit Pauschalen arbeiten, weg von der Illusion, dass mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht