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Allg. Zeitung Mainz: Ein Feigenblatt (zu Afghanistan)

Geschrieben am 12-12-2007

Mainz (ots) - Wer unter Druck steht, ist beim Austeilen nicht
zimperlich. Das durfte gestern die Große Koalition hautnah erleben.
Zwar nannte US-Verteidigungsminister Gates die Deutschen nicht
ausdrücklich beim Namen, aber jeder weiß, wen er meinte, als er klar
und deutlich den Einsatz der Natopartner bei der Ausbildung von
Sicherheitskräften in Afghanistan kritisierte. Denn Deutschland hat
die Federführung beim Training der Polizei am Hindukusch. Dass dies
keine einfache Mission sein kann, dürfte jedem klar sein, der die
Verhältnisse dort kennt. Zwar ist der Krieg gegen die Taliban seit
sechs Jahren offiziell beendet, doch das ist Augenwischerei.
Amerikaner, Kanadier, Briten und Holländer tragen die Hauptlast bei
der Abwehr ununterbrochen einsickernder Kämpfer. Allein gestern
wurden 50 Taliban im brandgefährlichen Süden getötet. Es ist nur eine
Frage der Zeit, bis auch die Bundeswehr im Norden wird kämpfen
müssen. Unter solchen Umständen Polizeikräfte für eine Zeit danach
auszubilden, ist schwer, auch deshalb, weil die Deutschen es mit
Menschen zu tun haben, die oft genug nicht wissen, wie sie ihre
Familie ernähren sollen. Da ist der Korruption vor allem durch die
Drogenbarone schnell Tür und Tor geöffnet. Wer also erfolgreich sein
will, muss konsequent handeln. 40 deutsche Polizisten, soviel sind
vor Ort, sind nicht konsequent, sondern ein politisches Feigenblatt.
Nähme Berlin die vollmundig übernommene Aufgabe ernst, müssten drei
bis viertausend Beamte in Marsch gesetzt werden. ¬ Die Kritik aus den
USA, sie ist also mehr als berechtigt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
crossmedia@vrm.de


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