(Registrieren)

Fast 1650 Enteignungsverfahren im Straßenbau seit 2009

Geschrieben am 13-08-2020

Berlin (ots) - Seit der Übernahme des Bundesverkehrsministerium durch CSU-Politiker im Jahr 2009 hat es bundesweit 1647 Enteignungsverfahren gegeben, um Bürger und Unternehmen zu enteignen, denen Grundstücke gehören, die für ein Projekt im Bundesfernstraßenbau gebraucht werden. 448 dieser Verfahren wurden bisher abgeschlossen. Das geht aus einer Regierungsantwort des Ministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor, die dem Tagesspiegel vorliegt. Die meisten Verfahren gab es mit 159 im Jahr 2015; gefolgt von 153 Enteignungsverfahren im laufenden Jahr - in keinem Jahr gab es seither weniger als mindestens 108 Enteignungsverfahren . Die Enteignungen werden mit Paragraf 19 des Bundesfernstraßengesetzes begründet, nach dem Enteignung zulässig ist, "soweit sie zur Ausführung eines festgestellten oder genehmigten Bauvorhabens notwendig" und entsprechend Artikel 14 des Grundgesetzes zum Wohle der Allgemeinheit sind - wie eben eine Verkehrsverbindung, die allen Bürgern nutzen soll. Zur Höhe der Entschädigungen konnte das Ministerium auf Anfrage keine Angaben machen. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler forderte von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein Straßenbau-Moratorium. "Für neue, überflüssige Straßen werden im Auftrag des CSU-Verkehrsministerium reihenweise Bauern, Mittelständler und Privatleute enteignet. Seit Jahren stellt die CSU den Enteignungsminister der Bundesregierung", sagte Kindler dem Tagesspiegel. "Wenn die Straßenbaulobby ruft, ist der CSU der Schutz des Privateigentums schnurzegal." Deutschland brauche in Zeiten der Klimakrise und angesichts des dichtesten Straßennetzes in Europa keine neuen Straßen mehr. Scheuer solle alle Enteignungsverfahren schleunigst beenden. "Geht es aber um die Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne, die ihre Marktmacht für Preistreiberei ausnutzen, heulen CDU und CSU laut auf. Das ist scheinheilig", meinte Kindler mit Blick auf das Berliner Volksbegehren. "Die Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne kann eine Möglichkeit zu sein, um Missbrauch und Spekulationen mit Wohnraum zu unterbinden und für faire Mieten zu sorgen."

Online ab 01:00 Uhr hier: www.tagesspiegel.de/politik/hunderte-verfahren-unter-c su-ministern-gruene-fuer-moratorium-scheuer-ist-ein-enteignungsminister/26088460 .html?version=1&id=26088460

Rückfragen richten Sie bitte an:

Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon 030-29021-14909

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de


Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/2790/4677949
OTS: Der Tagesspiegel

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

744044

weitere Artikel:
  • Grünen-Politiker Trittin sieht neue Schnittmengen mit CDU und CSU Berlin (ots) - Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin sieht durch die Corona-Politik neue Schnittmengen mit CDU/CSU für ein mögliches schwarz-grünes Bündnis nach der nächsten Bundestagswahl. Zugleich lehnt er das von SPD-Politikern geforderte Bekenntnis zu einer rot-rot-grünen Koalition ab. "Die CDU hat angesichts der Pandemie eine ideologische Grundposition über Bord geworfen, an der sie noch 2013 die Sondierungen mit den Grünen scheitern ließ", sagte der zum linken Parteiflügel der Grünen gehörende frühere Bundesumweltminister dem "Tagesspiegel" mehr...

  • Fast zwei Drittel der Leiharbeitskräfte erhalten Niedriglohn Osnabrück (ots) - Fast zwei Drittel der Leiharbeitskräfte erhalten Niedriglohn Leiharbeiter von Anstieg der Arbeitslosigkeit besonders betroffen - Zahlen der Bundesagentur für Arbeit - Linksfraktion: "Leiharbeit abschaffen" Osnabrück. Der Niedriglohnanteil bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ist im Bereich der Leiharbeit mehr als dreimal so hoch als bei den Vollzeitbeschäftigten insgesamt. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor, die die Linksfraktion ausgewertet hat und die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...

  • Forstwirtschaftsrat kritisiert Naturschutz-Projekt "Niedersächsischer Weg" Osnabrück (ots) - Forstwirtschaftsrat kritisiert Naturschutz-Projekt "Niedersächsischer Weg" Präsident Schirmbeck warnt: Vorhaben verhindert klimawandelgerechten Waldumbau Osnabrück. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat hat den sogenannten Niedersächsischen Weg für mehr Umweltschutz kritisiert. Nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" teilte Präsident Georg Schirmbeck mit, der von Landesregierung, Umweltschutzverbänden sowie Vertretern der Landwirtschaft getragene Weg gefährde den ökologisch sinnvollen und durch den Klimawandel notwendigen mehr...

  • Sozialverband VdK fordert weitere Schritte für Zusammenhalt in der Corona-Krise Osnabrück (ots) - Sozialverband VdK fordert weitere Schritte für Zusammenhalt in der Corona-Krise Bentele drängt auf Vermögensabgabe und Reform der Sozialversicherungen - Auch Linke fordern: Der Staat muss mehr tun Osnabrück. Der Sozialverband VdK Deutschland fordert mit Blick auf die Corona-Krise weitere Schritte, um den Zusammenhalt der Gesellschaft in Deutschland zu sichern. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Um in Krisenzeiten gut über die Runden zu kommen, braucht es vor allem eine sichere finanzielle mehr...

  • WAZ: 400 Helfer trugen sich bisher ins Corona-Freiwilligenregister ein Essen (ots) - Essen. Vor einem Monat ging das Freiwilligenregister für Experten aus Gesundheitsberufen, die in NRW in extremen Corona-Notfällen helfen wollen, an den Start. Aber das Interesse ist offenbar nicht besonders groß. "Bisher haben sich rund 400 Helfer ins Register eingetragen", sagte ein Sprecher der Ärztekammer Westfalen-Lippe der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Donnerstagsausgaben). Das Potenzial sei viel größer. Das Freiwilligenregister des Landes NRW wird von den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe gemeinsam geführt. Eine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht