(Registrieren)

Bodycams: Datenschutzbeauftragter bemängelt Einsatz

Geschrieben am 16-06-2020

Stuttgart (ots) - Der Landesdatenschutzbeauftragte in Baden-Württemberg stellt in seinem Tätigkeitsbereicht fest, dass Bodycams häufig auch außerhalb der rechtlich zulässigen Situationen genutzt werden. [1] Die Piratenpartei kritisierte die Bodycams bereits bei deren Einführung und sieht sich in ihrer Kritik bestätigt. [2]

"Seit geraumer Zeit kritisieren wir die immer weiterführende Aufrüstung der Polizeibehörden. Da wird eine Überwachungsinfrastruktur aufgebaut die wir nicht haben wollen", so Borys Sobieski, Landesvorsitzender der Piraten.

Der Datenschutzbeauftrage schreibt: "In fast keinem der von uns in Augenschein genommenen Aufnahmen sahen wir die gesetzlichen Voraussetzungen [...] als erfüllt an". Offensichtlich werden häufig Situationen gefilmt in denen keine Gefahr für Leib und Leben der Beamt:innen besteht.

"Das hat schon Struktur im Bereich der Befugniserweiterung. Zuerst wird behauptet, dass die Befugnisse nur bei schwerwiegenden Straftaten zum Einsatz kommen und dann werden sie doch auch anderweitig eingesetzt", so Sobieski. "Das Ausspähen von Handys sollte ja auch angeblich gegen den Terrorismus eingesetzt werden und nun werden damit Drogenfälle abgehört."

Die Piratenpartei fordert einen Rückbau der Videoüberwachungsstruktur. Diese verhindert keine Straftaten und vereinfacht allenfalls die Strafverfolgung. Die Piratenpartei spricht sich für eine besser besetzte und geschulte Polizei ein, so dass die bestehenden, klassischen Ermittlungsansätze besser ausgenutzt werden können.

"Diese Kameras greifen in unsere Privatsphäre ein. Sie filmen die gesamte Umgebung ohne unsere Zutun. Das geht einfach zu weit", erläutert Sobieski. "Zudem dokumentieren sie primär Angriffe auf Polizeibeamte, aber nicht Angriffe von ihnen. Das ist ein Ungleichgewicht, bei dem der einfache Bürger benachteiligt ist."

Ein Nutzen der Bodycams ist auch weiterhin umstritten. [3]

"Wir wissen noch nicht einmal so genau, ob Bodycams tatsächlich abschrecken, beziehungsweise wie sie überhaupt wirken. Eines ist aber Gewiss, sie werden keinen großen Beitrag zur Prävention von Gewalt und Straftaten beitragen", so Sobieski.

Quellen/Fußnoten

[1] Ab Seite 17 http://ots.de/nKAO4c

[2] http://ots.de/ORtE84

[3] http://ots.de/SZWADH

Pressekontakt:

Alexander Ebhart
Landespressesprecher
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 0176 47127628

Borys Sobieski
Landesvorstand
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 0175 9549187

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/76876/4625655
OTS: Piratenpartei Deutschland

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

737087

weitere Artikel:
  • Corona-Lockerungen in Bayern - Nicht umsetzbar Straubing (ots) - Wir halten fest: Jetzt kann man sich mit bis zu neun Personen treffen. Die müssen nicht einmal verwandt sein oder unter einem Dach leben. So weit ist das noch klar. Was aber ist, wenn sich zehn verschiedene "Hausstände" treffen? Das geht nicht. 100 dürfen es allerdings sein, wenn man unter freiem Himmel Hochzeit feiert oder jemanden beerdigt. Wenn sich jedoch ein Geflügelzüchterverein versammelt und 51 Mitglieder kommen, muss einer hinauskomplimentiert werden. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Diese von Infektiologen, mehr...

  • Rechtsbruch an der EU-Außengrenze Griechenland setzt offenbar Flüchtlinge auf dem Meer aus / "Report Mainz", heute, 16. Juni 2020, 21:45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Die griechische Küstenwache setzt offenbar Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aus - auf aufblasbaren Rettungsinseln, wie Recherchen von "Report Mainz", "Lighthouse Reports" und "Der Spiegel" zeigen. Die Rechercheure zeigen anhand eines Falls vom 13. Mai, dass die griechische Küstenwache Flüchtlinge offenbar auf aufblasbaren Rettungsinseln in der Ägäis zurückgelassen hat. Das ist auf einem Video zu sehen. Seit Jahren klagen Flüchtlingsaktivisten und Migranten auch über Angriffe von maskierten Männern in der Ägäis. Dabei wird oft mehr...

  • Schädlich Heidelberg (ots) - Christian Altmeier über den geplanten Abzug der US-Truppen Ein Truppenabzug als Bestrafung: die geplante Reduzierung der US-Streitkräfte hierzulande entspricht dem typischen Politikverständnis von Donald Trump. Der US-Präsident setzt am liebsten auf Drohungen, Sanktionen und Belohnungen für Wohlverhalten um durchzusetzen, was er für die nationalen Interessen Amerikas hält. Dass der Truppenabzug keiner militärischen Strategie folgt und der Bundesregierung im Vorfeld nicht einmal angekündigt wurde, zeigt zudem, dass Trump im Wahljahr mehr...

  • Kommentar "neues deutschland" über Trumps Antifa-Verbot Berlin (ots) - Donald Trump ist für viele Rechte ein Vorbild - offenbar auch für die AfD. Denn nicht nur der US-Präsident will in seinem Land "die Antifa" verbieten, auch die AfD will ein Verbot in Deutschland durchsetzen. Am Freitag soll über einen entsprechenden Antrag im Bundestag beraten werden. Weder das Vorhaben von Trump, noch das seiner deutschen Spießgesellen hat Aussicht auf Erfolg. "Die Antifa" gibt es nämlich nicht. Es gibt nur Organisationen, die sich Antifaschismus auf die Fahne geschrieben haben. Das wissen sowohl Trump als auch mehr...

  • Kommentar "neues deutschland" über die neue Corona-App Berlin (ots) - Die Lobesworte am Präsentationstag waren reichlich und verdient. Erfolgreiche Softwareentwicklung schien in Deutschland über Jahre nur dann problematisch, wenn es sich um Projekte mit Regierungsbeteiligung handelte. Egal ob Anwaltspostfach oder sichere digitale Kommunikation mit Behörden: Die entwickelten Produkte fanden keine Akzeptanz, wohl aber reichlich Kritiker, die immer wieder Sicherheitslücken aufzeigten. Nun wirkt es, als habe sich die Bundesregierung dieses Mal auf die Stimmen der Kritiker*innen eingelassen. Doch vom mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht