(Registrieren)

Corona-Krise führt zu heftigem Streit um Renten

Geschrieben am 24-04-2020

Osnabrück (ots) - Corona-Krise führt zu heftigem Streit um Renten

DGB: Vorschlag der Arbeitgeber bedeutet dauerhafte Rentenkürzung

Osnabrück. Zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ist in der Corona-Krise heftiger Streit über die Rentenpolitik entbrannt. Der DGB kritisiert scharf die Überlegung der Arbeitgeberverbände, die Rentenanpassungen angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zeitlich zu strecken. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Dieser Vorstoß der Arbeitgeber führt in unsicheren Zeiten nur unnötig zu weiterer Verunsicherung und Zukunftsängsten. Das ist nichts anderes als eine verdeckte dauerhafte Rentenkürzung."

Eine Halbierung der Rentenerhöhung würde sich nach den Worten von Buntenbach "ja nicht nur in diesem Jahr oder im nächsten Jahr auswirken, sondern den Rentnerinnen und Rentnern dauerhaft sechs Milliarden Euro entziehen". Die Gewerkschafterin kritisierte: "Den Gewinn dieser Aktion streichen zur Hälfte die Arbeitgeber und Unternehmen ein, über die gerade mit den Steuergeldern der Rentnerinnen und Rentner und der Beschäftigten ein gewaltiger Rettungsschirm gespannt wird." Wenn es ums Kürzen gehe, so Buntenbach weiter, verzichteten die Arbeitgeber gerne einmal auf stabile, verlässliche Regeln, die sie ansonsten für nahezu sakrosant erklärten, "weil sonst das Vertrauen der Menschen verspielt würde".

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), hatte betont, die Corona-Krise werde sich auch in der Lohnentwicklung niederschlagen. "Damit werden zukünftige Rentenerhöhungen niedriger ausfallen. Gleichzeitig drohen Beitragsausfälle in der Sozialversicherung. Vor diesem Hintergrund erstaunt es schon, dass die Politik noch nicht einmal darüber nachdenkt, die Rentenanpassungen über einen längeren Zeitraum zu strecken", sagte Kampeter der NOZ. Zuvor hatte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) eine Halbierung der Rentenerhöhung ins Spiel gebracht und dies mit den außerordentlichen Umständen im laufenden Jahr begründet.

Inzwischen ist die Erhöhung vom Bundeskabinett beschlossen. Demnach steigt die Rente in Westdeutschland zum 1. Juli um 3,45 Prozent, in den neuen Bundesländern um 4,20 Prozent.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4579428
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

730409

weitere Artikel:
  • Beatrix von Storch: "Völkermord an den Armeniern: Merkels Unterwürfigkeit gegenüber Erdogan ist eine Schande" Berlin (ots) - Am 2. Juni 2016 stufte der Bundestag die an den Armeniern begangenen Massaker als Völkermord ein. Mit der Resolution "Erinnerung und Gedenken an den Völkermord an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten in den Jahren 1915 und 1916" hat auch der Deutsche Bundestag erstmals offiziell den Begriff "Völkermord" verwendet, wie schon Frankreich, die Niederlande, Österreich, Schweden und die Slowakei zuvor. Im Dezember 2019 hat auch der US-Kongress die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg offiziell als Völkermord eingestuft. mehr...

  • Schutzschirm für Kommunen: CSU-Fraktion unterstützt Gemeinden und Landkreise in der Corona-Krise München (ots) - Massive Gewerbesteuerausfälle und höhere Ausgaben bei den sozialen Kosten: Die Kommunen stehen vor immensen finanziellen Herausforderungen durch die Corona-Krise. Per Dringlichkeitsantrag setzt sich die CSU-Landtagsfraktion mit den Freien Wählern dafür ein, dass den Gemeinden und Landkreisen schnell und unbürokratisch bei der Bewältigung der Krise geholfen wird. Dazu Josef Zellmeier, der Vorsitzende des Haushaltsauschusses im Bayerischen Landtag: "Unsere Kommunen brauchen Geld, um die erheblichen Mehrbelastungen der Corona-Krise mehr...

  • Kleebank: Gemeinsame Auflagen für Berliner Spielplätze Berlin (ots) - Wenn ab kommendem Donnerstag die Berliner Spielplätze wieder geöffnet werden, dann sollen auf ihnen möglichst einheitliche Auflagen gelten. Das hat der Bezirksbürgermeister von Spandau, Helmut Kleebank (SPD), mitgeteilt. Im Inforadio vom rbb sagte er am Freitag, die Bezirke würden versuchen, gemeinsame Vorgaben und Beschilderungen zu erarbeiten. Auf den Spielplätzen werde weiter das Abstandsgebot gelten - zumindest für Eltern und ältere Kinder. "Wir werden einfach die Dinge auch versuchen müssen", so Kleebank. "Wir können jetzt mehr...

  • Sieben Jahre nach Rana Plaza stürzt die Coronakrise die Näherinnen in der Textilindustrie in neues Leid - auch in Europa (FOTO) Berlin/Dresden (ots) - Vor sieben Jahren ist die Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch eingestürzt. Mehr als 1.200 Frauen und Männer starben damals. Doch noch immer werden bei der Produktion unserer Kleidung Menschen- und Arbeitsrechte verletzt - aktuell durch die Coronakrise. Nicht nur in Asien oder Afrika, sondern auch bei uns in Europa. Wir brauchen endlich ein Gesetz, das Modeunternehmen zwingt, dafür zu sorgen, dass die Menschenrechte in ihren Lieferketten nicht mehr verletzt werden. In Serbien, der Ukraine, Kroatien und Bulgarien nähen mehr...

  • CARE zum Petersberger Klimadialog: Nach Dürren und Überschwemmungen trifft Covid-19 ärmere Regionen noch härter Bonn (ots) - Zum Petersberger Klimadialog, der kommende Woche Montag und Dienstag stattfindet, fordert die Hilfsorganisation CARE, dass Maßnahmen und Finanzierungen, über die jetzt im Rahmen der Eindämmung wirtschaftlicher Folgen von Covid-19 gesprochen werden, auch zum Klimaschutz beitragen müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Dienstag zu den Teilnehmenden spricht, sollte dabei ein starkes Signal setzen und verdeutlichen, dass die Bundesregierung Klimaschutz auch in Zeiten von Covid-19 uneingeschränkte Priorität einräumt. Sven Harmeling, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht