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Linke: Nettorenten seit dem Jahr 2000 real um 1,9 Prozent gesunken

Geschrieben am 02-03-2020

Osnabrück (ots) - Bartsch sieht "sozialen Sprengsatz" - Inflation frisst Plus
auf

Osnabrück. Die Nettorenten in Deutschland sind nach Berechnungen der Linken im
Bundestag seit dem Jahr 2000 real um 1,9 Prozent gesunken. Die Rentenentwicklung
werde "immer mehr zum sozialen Sprengstoff", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Er betonte: "Das ist das Ergebnis der
falschen Rentenpolitik von Union und SPD seit der Jahrtausendwende."

Insgesamt sind die durchschnittlichen Nettorenten im fraglichen Zeitraum von 700
auf 896 Euro gestiegen, wie die Linksfraktion unter Berufung auf Zahlen der
Rentenversicherung betont. Doch stehen diesem Plus von 28 Prozent insgesamt 29,9
Prozent Inflation gegenüber, ergibt sich aus Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes.

Dabei gab es deutliche Unterschiede zwischen den Renten von Männern und Frauen.
"Die durchschnittliche Versichertenrente netto vor Steuern ist bei Männern von
rund 956 Euro Ende des Jahres 2000 auf rund 1114 Euro Ende des Jahres 2018
angestiegen. Das sind rund 16,5 Prozent mehr", wie die Deutsche
Rentenversicherung bestätigte. Bei Frauen stieg der entsprechende Wert im selben
Zeitraum von rund 496 Euro auf rund 719 Euro. "Das sind rund 44,8 Prozent mehr",
so ein DRV-Sprecher gegenüber der NOZ. Bei den genannten Nettowerten ist der
Eigenanteil des Rentners zur Kranken- und Pflegeversicherung bereits abgezogen.

Hält man die Inflation dagegen, sind die Nettorenten der Männer nach Berechnung
der Linken allerdings gesunken, und zwar um real 13,4 Prozent. Bei den Frauen
waren es real 14,8 Prozent mehr.

Die Deutsche Rentenversicherung macht eine andere Rechnung auf und vergleicht
die Preisentwicklung mit den Bruttorenten. Die Rentenanpassungen betrugen
demnach im fraglichen Zeitraum insgesamt rund 33,1 Prozent für Entgeltpunkte
West und insgesamt rund 47,6 Prozent für Entgeltpunkte Ost. "Das heißt: Der
Realwert der (Brutto-)Renten ist in diesem Zeitraum gestiegen, da die
Rentenanpassungen höher waren als die Inflation", so ein DRV-Sprecher auf
Anfrage der NOZ.

Für Bartsch sind indessen die Nettorenten der entscheidende Faktor. Er warnte:
"Wir können auf eine Katastrophe zusteuern, wenn das Rentenniveau nach 2025
weiter abgesenkt werden sollte. Dass die Rentenkommission zu scheitern droht,
spricht Bände."

Bis zum Jahr 2025 gilt eine gesetzliche Haltelinie, nach der das Rentenniveau
nicht unter 48 Prozent sinken darf. Das Rentenniveau beschreibt die Relation
zwischen einer Standardrente (45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines
Durchschnittsverdienstes) und dem Entgelt eines Durchschnittsverdieners. Es
liegt zurzeit bei gut 48 Prozent. Im Jahr 2000 belief es sich noch auf rund 53
Prozent und im Jahr 2010 auf 51,6 Prozent.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4534611
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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