(Registrieren)

Kommunen rufen EU zu sofortiger Reaktivierung von Flüchtlingsabkommen mit Türkei auf

Geschrieben am 02-03-2020

Osnabrück (ots) - Kommunen rufen EU zu sofortiger Reaktivierung von
Flüchtlingsabkommen mit Türkei auf

Deutscher Städte- und Gemeindebund forderte mehr Geld für Ankara - Landsberg:
Kommunen wären durch Situation wie 2015 überfordert

Osnabrück. Deutschlands Kommunen haben eindringlich vor einer Rückkehr der
Flüchtlingskrise gewarnt und die EU zu einer sofortigen Reaktivierung des
Abkommens mit der Türkei aufgefordert. "Eine Flüchtlingssituation wie im Jahr
2015 darf sich nicht wiederholen. Dies würde die Kommunen überfordern", sagte
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes
(DStGB), im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Integration
der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge sei "noch lange nicht abgeschlossen"
und bleibe eine Herkulesaufgabe.

Eindringlich appellierte Landsberg an Brüssel, auf Ankara zuzugehen: "Die EU
muss vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse jetzt schnell das
Flüchtlingsabkommen mit der Türkei reaktivieren und gegebenenfalls mit
zusätzlichen Mitteln ausstatten", sagte Landsberg der NOZ. "Was häufig übersehen
wird, ist, dass die Türkei das Land mit den meisten Flüchtlingen aus Syrien ist.
Insgesamt kamen rund 3,7 Millionen Menschen in die Türkei, das entspricht fast
vier Prozent der dortigen Gesamtbevölkerung."

Der innenpolitische Druck in der Türkei sei "riesig, da auch dort die
Flüchtlingszahlen weiter zunehmen", betonte der DStGB-Hauptgeschäftsführer. Bis
Ende des Jahres 2019 habe das Flüchtlingsabkommen weitgehend funktioniert. Mit
EU-Mitteln sei die Situation der Menschen von der Unterbringung über die
Versorgung bis zur Schul- und Berufsausbildung deutlich verbessert worden.
"Daran muss die EU anknüpfen und ihre Aktivitäten verstärken. Auch die Türkei
hat ein hohes Interesse, zu einem geordneten Verfahren zurückzukehren, zumal die
EU der größte Wirtschaftspartner der Türkei ist", sagte Landsberg der NOZ.

Mit Blick auf die Lage hierzulande nahm Landsberg die Bundesregierung in die
Pflicht. Der heutige Integrationsgipfel werde erneut zeigen, dass zusätzliche
Anstrengungen und eine nachhaltige Finanzierung notwendig seien. "Der Bund muss
seine finanzielle Unterstützung für die Kommunen verstetigen und darf sich nicht
aus der Finanzierung zurückziehen."

"Gleichzeitig müssen wir Griechenland wirksam und dauerhaft besser
unterstützen", sagte der Hauptgeschäftsführer des DStGB weiter. "Dazu gehört die
Verstärkung des Außengrenzenschutzes, die Verbesserung der Situation auf den
griechischen Inseln und gegebenenfalls auch bestimmte Flüchtlingsgruppen wie
alleinstehende Kinder, Schwangere oder schwer Erkrankte auf andere EU-Länder zu
verteilen." Neben diesen Sofortmaßnahmen müsse sich die EU endlich auf eine
einheitliche Flüchtlingspolitik verständigen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/58964/4534870
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

723271

weitere Artikel:
  • Bayernpartei: Geplatzter Flüchtlings-Deal - das Totalversagen des Systems Merkel München (ots) - Noch sind die Meldungen widersprüchlich, aber mehr und mehr wird klar, dass die türkische Regierung den von Kanzlerin Merkel ausgehandelten Flüchtlings-Deal platzen lässt. Flüchtlinge, Migranten - oder wie immer man sie nennen will - werden von der Türkei nicht mehr an der Weiterreise nach Europa gehindert, ja scheinen sogar aktiv in Richtung EU-Außengrenze gebracht zu werden. Der griechische Grenzübergang Kastanies sieht aus wie eine belagerte Festung und es steht zu befürchten, dass irgendwann der Damm bricht. Wie mehr...

  • Neuer Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) konterkariert Klimaziele Berlin (ots) - Berechnungen zeigen, dass durch Abschwächungen der Anforderungen an die Gebäudehülle im aktuellen Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes mit bis zu 20% mehr CO2-Emissionen im Quartier gerechnet werden muss. Dies widerspricht den Klimaschutzzielen der Bundesregierung immens. Nach der sogenannten Innovationsklausel (Paragraf 103) kann ein Quartier aus mehreren Gebäuden bei einer Sanierung gemeinsam die Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen. Diese Standards sind im Quartier jedoch niedriger als bei einer Einzelsanierung. mehr...

  • Gauland: Grüne machen sich zum Gehilfen Erdogans Berlin (ots) - Zur Forderung der Vorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock, die Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland zu aktivieren und Flüchtlinge von der türkisch-griechischen Grenze aufzunehmen, teilt der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Alexander Gauland, mit: "Die Forderung der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock, Flüchtlinge von der türkisch-griechischen Grenze nach Deutschland zu holen, ist unverantwortlich. Die Grünen machen sich damit zum Gehilfen des türkischen Präsidenten Erdogan, der versucht, Europa mehr...

  • NRW-Flüchtlingsrat kritisiert Zustände an EU-Außengrenze Bielefeld (ots) - "Schande für Europa" Bielefeld. Der NRW-Flüchtlingsrat hat die Zustände an der EU-Außengrenze vor Griechenland scharf kritisiert. "Was sich in der Region abspielt, ist eine Schande für Europa", sagte die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates, Birgit Naujoks, der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagausgabe). "Wir erleben in diesen Tagen eine menschenunwürdige Zuspitzung der europäischen Flüchtlingspolitik." Die griechische Polizei ist laut Medienberichten mit Wasserwerfern und Tränengas gegen mehr...

  • phoenix-Thema am Dienstag, 3. März und Mittwoch, 4. März 2020 / USA: Super Tuesday - Vorwahlen in mehr als zwölf US-Bundesstaaten Bonn (ots) - Mit Spannung werden die Vorwahlen des sogenannten "Super Tuesday" in mehr als einem Dutzend US-Bundesstaaten erwartet. Es ist der wichtigste Vorwahltermin zur US-Präsidentschaftswahl, da bei diesen Wahlgängen die meisten Delegierten für die Parteitage bestimmt werden, auf denen die Spitzenkandidaten nominiert werden. Während die Republikaner im November erneut mit US-Präsident Donald Trump antreten, steht der Herausforderer der Demokraten noch nicht fest. Unter den fünf Bewerbern haben sich aktuell der Ex-Vizepräsident mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht