(Registrieren)

Aiman Mazyek fordert Islam-Beauftragten: "Hanau ist die Spitze des Eisbergs"

Geschrieben am 21-02-2020

Bonn/Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek,
warnt vor einer Verharmlosung von Rassismus in Deutschland. Terroristische
Anschläge wie die in Hanau seien keine Bagatellen, sondern "Gewalt in Sprache,
die sich - wenn es nicht einen Ruck gibt in der Gesellschaft - dann auch Bahn
bricht als physische Gewalt, mit Waffen oder dem Tod", sagte Mazyek im
phoenix-Interview. "Was in Hanau passiert ist, ist leider die Spitze des
Eisbergs nach einer so langen Zeit, aber auch der Untätigkeit und teilweise auch
der Verharmlosung", so Mazyek. Er appellierte, Rassismus offensiv zu bekämpfen.
Das sei "die beste Art und Weise, den Extremisten, Nationalisten und Faschisten
den Nährboden zu entziehen".

Als konkrete Maßnahme zur Eindämmung von Rassismus forderte Mazyek, eine
Enquête-Kommission im Bundestag zu konstituieren, "die klar versucht,
antimuslimischen Rassismus in unserem Land zu erfassen" sowie einen Beauftragten
gegen Muslimfeindlichkeit. Gleichzeitig müsse die Zivilgesellschaft gestärkt
werden. "Wir brauchen viel mehr Empowerment für Zivilgesellschaften, wir müssen
ihr tagtäglich alles geben, damit unsere Demokratie erhalten wird, damit sie
stabilisiert wird." Viele Muslime seien dort aktiv und "sie müssen fühlen, dass
sie Teil der Gesellschaft sind."

Mazyek appellierte an die Politik, die Schutzmaßnahmen zu erhöhen. "Es kann
nicht sein, dass es Moscheen gibt, die schon mehrfach Ausgangspunkt von
Anschlägen waren, und die Sicherheitsbehörden sagen: Das ist eine abstrakte
Gefahr, wir können keine weiteren Schutzmaßnahmen vornehmen. Das geht nicht." Er
begrüße daher die Vorschläge von NRW-innenminister Herbert Reul, die 900
Moscheen in Deutschland zum Freitagsgebet zu sichern. Das sei ein wichtiges
Zeichen. Letztendlich gehe es nicht um die Stärkung einzelner Minderheiten und
Gruppen, sondern "um die Stärkung unserer Demokratie, unserer
freiheitlich-demokratischen Grundordnung".

Pressekontakt:

phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de
Twitter.com: phoenix_de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6511/4526474
OTS: PHOENIX

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

722259

weitere Artikel:
  • internationaler frühschoppen: Terror von rechts - was tun?, Sonntag, 23. Februar 2020, 12.00 Uhr Bonn (ots) - Nach den Attentaten in Hanau sitzt der Schock tief: Am Donnerstag tötete Tobias R. zehn Menschen und richtete sich anschließend selbst. Alles deutet auf rechtsextremistische Motive hin, auch Generalbundesanwalt Peter Frank attestiert dem Täter eine "zutiefst rassistische Gesinnung". Dabei ist rechter Terror in Deutschland kein neues Phänomen - der Tat ging der Anschlag in Halle, die Ermordung Walter Lübckes und schließlich die lange Mordserie des NSU voraus. Der Verfassungsschutz spricht darüber hinaus von 13.000 gewaltbereiten mehr...

  • Themen in "Report Mainz" am Dienstag, 25. Februar 2020, 21:45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey (FOTO) Mainz (ots) - "Report Mainz" bringt am Dienstag, 25. Februar 2020, ab 21:45 Uhr im Ersten voraussichtlich folgende Beiträge: - Volkskrankheit Diabetes - warum die Politik dringend handeln muss - Streit um Sterbehilfe - wie ein Gesetz die Verantwortung auf Angehörige abwälzt Moderation: Fritz Frey Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel. 06131 929 33351 oder -33352. Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/75892/4526724 OTS: SWR - Das Erste Original-Content von: SWR mehr...

  • Motschmann: Angriffe auf die Presse sind Angriffe auf unsere Demokratie Berlin (ots) - Gestiegene Zahl von Gewalttaten auf Medienvertreter alarmiert Die Zahl der registrierten Angriffe auf Journalisten in Deutschland ist gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage aus dem Deutschen Bundestag hervor. Dazu erklärt die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verurteilt Angriffe und Bedrohungen jeglicher Art auf Journalisten in Deutschland. Dass sich deren Zahl 2019 auf 104 mehr...

  • Ehrenamts-Flatrate für GEMA-Gebühren: CSU-Fraktion will Vereine entlasten München (ots) - Wenn bei ehrenamtlichen Veranstaltungen Musik gespielt wird, fallen häufig hohe GEMA-Gebühren an. Die geplante Musiknutzung muss im Vorfeld bei der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte angemeldet werden. Die Abwicklung und die verschiedenen Tarife sind für Laien sehr kompliziert. Mit einem heute im Landtag eingebrachten Antrag setzt sich die CSU-Fraktion gemeinsam mit den Freien Wählern dafür ein, dass dieses Procedere vereinfacht und Nutzungsgebühren mit Pauschalverträgen mehr...

  • Beatrix von Storch: Generalbundesanwalt muss nach Hanau zurücktreten Berlin (ots) - Beatrix von Storch, stellvertretende Bundessprecherin der Alternative für Deutschland, erklärt: "Der Generalbundesanwalt hat bestätigt, dass die Bundesanwaltschaft schon im vergangenen November von dem Verfolgungswahn und dem extremistischen Weltbild des Mordschützen von Hanau gewusst hat. Trotzdem ist nichts geschehen. Er ist offensichtlich nicht überwacht worden, sein Waffenschein ist nicht eingezogen worden - das ist ein totales Versagen der Bundesbehörden. Die richtige Reaktion ist jetzt nicht, dieses furchtbaren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht