Kommunal- und Regionalpolitiker: Mit der Konferenz zur Zukunft Europas können die Bürger die Europäische Union verändern (FOTO)
Geschrieben am 13-02-2020 |   
 
 Brüssel (ots) - In einer Debatte mit Dubravka Suica, Vizepräsidentin der  
Europäischen Kommission und zuständig für Demokratie und Demografie, forderten  
die Mitglieder des Ausschusses der Regionen (AdR) eine offene, inklusive und  
demokratische Konsultation, bei der alle Bürgerinnen und Bürger in allen  
Regionen und Städten gehört werden. Mit dabei die Niedersächsische Ministerin  
Birgit Honé, der Nordrheinfestfäischer Staatssekretär Mark Speich und  
Landtagsabgeordneter aus Stuttgart Josha Frey. 
 
Der neu ernannte Präsident des Europäischen Ausschusses der Regionen und  
Gouverneur der griechischen Region Zentralmakedonien, Apostolos Tzitzikostas  
(EVP), gab in der Debatte zu bedenken: "Die Konferenz zur Zukunft Europas ist  
die Chance für eine echte Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern und für die 
Veränderung der Europäischen Union. Die Konferenz muss offen und inklusiv sein,  
wenn sie nicht eine weitere Enttäuschung werden soll. Eine von oben herab  
organisierte und zentral gesteuerte Konferenz, die nach Brüsseler Vorgaben  
abläuft und die Kommunal- und Regionalpolitiker nicht aktiv einbezieht, wird  
scheitern. Nur wenn wir uns zusammensetzen, ehrgeizige Ziele formulieren und  
offen für Veränderungen sind, können wir das Vertrauen wiederherstellen und eine 
EU schaffen, für die die Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle stehen." 
 
Birgit Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten  
(SPD): "Die Konferenz zur Zukunft Europas kann eine Schlüsselinitiative zur  
Weiterentwicklung der Europäischen Union sein. Gelingen kann dies nur, wenn wir  
ein klares Bekenntnis der drei Spitzenorgane Rat, Europäisches Parlament und  
Europäische Kommission haben. Ziel muss es sein, die EU in die Lage zu  
versetzen, auch zukünftige internationale Herausforderungen zu meistern. Dafür  
müssen die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sowohl auf  
institutioneller Ebene durch den Ausschuss der Regionen aber auch vor Ort  
dezentral von Anfang an eng eingebunden werden. Am Ende eines solchen Prozesses  
müssen konkrete Vorschläge und Maßnahmen vorliegen, über deren Umsetzung es dann 
zu entscheiden gilt. In Niedersachsen werden wir für ein Gelingen dieses  
Prozesses den bereits laufenden Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen, wie  
beispielsweise den Jugendverbänden, weiter ausbauen." 
 
Dr. Mark Speich, Staatssekretär aus Nordrhein-Westfalen (CDU): "Die Konferenz  
über die Zukunft Europas darf nicht nur ein Feedback-Prozess sein, sondern muss  
auch zu politischen Konsequenzen führen. Der AdR will diesen Prozess strategisch 
mitgestalten." 
 
Josha Frey, Landtagsaubgeordnerter aus Stuttgart (Die Grünen): "Es ist sehr zu  
begrüßen, dass die Europäische Union der Bürgerbeteiligung mehr Bedeutung  
einräumt, wenn es um die Zukunft unserer Gemeinschaft geht. Kommission,  
Europäischer Rat und Parlament müssen jetzt zu Ihrem Versprechen stehen und  
dieses Projekt mit konkretem Inhalt füllen und qualitativ präzisieren. Dabei  
müssen wir darauf achtgeben, dass der Beteiligungsprozess handwerklich gut und  
ernsthaft durchgeführt wird. Denn nur so erzielt Bürgerbeteiligung nachhaltige  
Erfolge." 
 
Der AdR, die EU-Versammlung der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften,  
kam zu seiner konstituierenden Sitzung der neuen fünfjährigen Mandatsperiode in  
Brüssel zusammen und verabschiedete eine Entschließung zur Konferenz zur Zukunft 
Europas. 
 
Dubravka Suica, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und zuständig für  
Demokratie und Demografie erklärte: "Wir müssen dafür sorgen, dass die  
Bürgerinnen und Bürger konkrete Ergebnisse der Diskussionen sehen, und zwar  
durch ein Verfahren, mit dem aus Ideen eindeutige Empfehlungen werden, die wir  
dann umsetzen. Wir wollen innovativ sein und wegkommen von der  
Business-as-usual-Mentalität. Wir wollen die Kluft zwischen den Institutionen  
und den Bürgerinnen und Bürgern schließen. Die Vertreter der Städte und Regionen 
können Entscheidendes bewirken." 
 
Entschließung des Ausschusses zur Konferenz zur Zukunft Europas: 
 
   - eine von der Basis ausgehende Debatte über die Themen, die die  
     Konferenz behandeln soll, darunter institutionelle Aspekte der  
     EU und die Rolle der regionalen und lokalen Demokratie, Umwelt-  
     und Klimaprobleme, der digitale Wandel, soziale Gerechtigkeit,  
     Wirtschaft und Beschäftigung sowie territorialer Zusammenhalt; 
 
   - eine stärkere Präsenz der Mitglieder des Ausschusses in den  
     Plenarsitzungen sowie Mitarbeit im Lenkungsausschuss der  
     Konferenz zur Gewährleistung der politischen und  
     institutionellen Ausgewogenheit aller Regierungs- und  
     Verwaltungsebenen. 
 
   - Die EU muss auch nach dem Abschluss der Konferenz den direkten  
     Kontakt zu ihren Bürgerinnen und Bürgern suchen. Hierbei könnten 
     die reichen Erfahrungen mit partizipativen Modellen Anregungen  
     für die Schaffung einer ständigen Struktur für den Dialog mit  
     und an der Basis liefern. 
 
Hintergrund: 
 
Die Präsidenten der drei wichtigsten EU-Organe, Charles Michel, David Sassoli  
und Ursula von der Leyen, hatten am 30. Januar 2020 eine baldige gemeinsame  
Erklärung zur Konferenz zur Zukunft Europas angekündigt, die auch der AdR  
unterzeichnen wird. 
 
Die Konferenz zur Zukunft Europas wird am 9. Mai 2020 eröffnet und  
voraussichtlich zwei Jahre dauern. 
 
Der Ausschuss hat gemeinsam mit der Konferenz der Regionalparlamente mit  
Gesetzgebungsbefugnis der Europäischen Union (CALRE) bereits eine Reihe von  
Debatten im Zeitraum 1. bis 15. Mai 2020 organisiert, die einen Beitrag zu den  
Diskussionen leisten sollen. Bisher haben 28 von 71 Regionalparlamenten mit  
Gesetzgebungsbefugnis erklärt, dass sie daran teilnehmen werden. 
 
Die Debatte zum Anschauen: https://audiovisual.ec.europa.eu/en/video/I-184329 
 
Pressekontakt: 
 
Marie-Pierre Jouglain 
mariepierre.jouglain@cor.europa.eu 
Tel. +32 (0)2 282 2566 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/133076/4519915 
OTS:               Europäischer Ausschuss der Regionen 
 
Original-Content von: Europäischer Ausschuss der Regionen, übermittelt durch news aktuell
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