(Registrieren)

Red Hand Day 12.2.: Weltweiter Aktionstag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten / Deutsches Bündnis Kindersoldaten prangert den Einsatz von Mädchen in bewaffneten Konflikten an

Geschrieben am 11-02-2020

Berlin (ots) - Anlässlich des diesjährigen Red Hand Day fordert das Deutsche
Bündnis Kindersoldaten, die Situation der zwangsrekrutierten Mädchen in den
Blick zu nehmen. Weltweit werden in bewaffneten Konflikten etwa 250.000 Kinder
zum Kämpfen gezwungen, darunter auch viele Mädchen. "Sowohl reguläre Armeen als
auch nichtstaatliche Rebellengruppen rekrutieren Kinder und Jugendliche als
Kämpferinnen und Kämpfer, Spione oder Hilfskräfte für die Truppen", erklärte
Thomas Berthold, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des
Bündnisses. "Da der Begriff des Kindersoldaten meist mit männlichen Kämpfern
verbunden wird, ist es höchste Zeit, auf das dramatische Schicksal der Mädchen
aufmerksam zu machen, deren Anteil je nach Konflikt zwischen fünf und 20 Prozent
der insgesamt eingesetzten Kindersoldaten schwankt."

"Die besonders verletzliche Situation von zwangsrekrutierten Mädchen wird von
den Offizieren und Warlords systematisch ausgenutzt. Mädchen sind nicht nur
häufig Opfer sexueller Gewalt, sondern sie übernehmen auch dieselben Aufgaben
wie Jungen und werden wie sie oft körperlich und psychisch misshandelt", so
Frank Mischo, Kindernothilfe-Experte und Sprecher des Deutschen Bündnisses
Kindersoldaten. Für viele Mädchen und junge Frauen ist es extrem schwierig, die
Gruppen und Armeen wieder zu verlassen, sie stehen unter massivem Druck. Zudem
ist die Reintegration in die vorherigen Lebenssituationen schwierig: Die
Betroffenen werden stigmatisiert, ohne soziale Absicherung sind sie weiter
besonders verletzbar. Trotz vieler bekannter Berichte über die Situation der
betroffenen Mädchen und jungen Frauen fehlt weiter eine systematische und
umfassende Aufarbeitung. "Die Lebenssituationen vieler Mädchen werden einfach
vergessen - darauf machen wir am diesjährigen Red Hand Day aufmerksam", so Frank
Mischo.

Die Bundesregierung ist aufgefordert, ihre Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat
zu nutzen und die Mittel für die Rehabilitation ehemaliger Kindersoldatinnen zu
erhöhen, um ihnen eine Rückkehr in ein ziviles Leben zu erleichtern. "Auf allen
politischen Ebenen müssen Verantwortlichkeiten gegenüber den Mädchen
wahrgenommen werden: Internationales Recht muss durchgesetzt, Präventions- und
Reintegrationsprogramme müssen verstärkt werden", forderte Thomas Berthold.

Am 12. Februar 2002 ist das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention zu
Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft getreten, das den Einsatz von unter
18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet. Seitdem gilt der Tag als
internationaler Tag gegen den Einsatz von unter 18-Jährigen als Soldaten.
Anlässlich dieses "Red Hand Day" ruft das Deutsche Bündnis Kindersoldaten
gemeinsam mit zahlreichen Organisationen weltweit zu Aktionen mit dem Symbol der
roten Hand auf. Bisher haben mehr als 400.000 Menschen in über 50 Ländern
weltweit mit ihrem Handabdruck gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten
protestiert. Auch in diesem Jahr finden Rote-Hand-Aktionen in zahlreichen
deutschen Städten statt. Viele Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bündnisses
Kindersoldaten unterstützen Hilfsprojekte für Kindersoldatinnen und -soldaten in
Asien, Afrika und Lateinamerika.

Mitglieder des Deutschen Bündnis Kindersoldaten: Aktion Weißes Friedensband,
Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK, Kindernothilfe, Dt. NK des Lutherischen
Weltbundes, missio, Netzwerk Afrika Deutschland, Pax Christi, Quäker-Hilfe
Stiftung, terre des hommes, UNICEF Deutschland, World Vision

Pressekontakt:

Für Rückfragen/Interviews:
- terre des hommes, Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher, Tel.: 01 71
/ 6 72 97 48, presse@tdh.de
- Kindernothilfe, Martin Bondzio, stellvertretender Pressesprecher,
Tel.: 02 03 / 77 89-242, martin.bondzio@kindernothilfe.de

Kurzinformation "Kindersoldatinnen - Besondere Herausforderungen für
Mädchen in bewaffneten Konflikten" unter
https://www.tdh.de/kindersoldatinnen

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/9646/4517268
OTS: terre des hommes Deutschland e.V.

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

720949

weitere Artikel:
  • Immer mehr Staatsdiener #angegriffen: dbb fordert bundesweites Melderegister Berlin (ots) - Geschlagen, bespuckt oder mit dem Messer attackiert - für Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind solche Vorfälle keine Seltenheit mehr. dbb Chef Ulrich Silberbach wirbt für eine stärkere Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft. Leipzig, 31. Januar 2020: Ein Mann greift eine Krankenschwester der Leipziger Uniklinik mit einem Messer an und verletzt sie lebensbedrohlich. Zwei Tage später, am 2. Februar 2020, überfährt ein aufgebrachter Autofahrer in Dießen am Ammersee beinahe einen Rettungssanitäter mitten im mehr...

  • Kommunen fordern trotz sinkender Schadstoffbelastung mehr Anstrengungen für Verkehrswende Osnabrück (ots) - Kommunen fordern trotz sinkender Schadstoffbelastung mehr Anstrengungen für Verkehrswende Landsberg: "Autogerechte Stadt war viel zu lange das Ziel" - Forderung nach Milliardenhilfe für Verdrängung von Autos Osnabrück. Deutschlands Städte haben mit Erleichterung auf die vielerorts sinkende Schadstoffbelastung reagiert. "Jetzt zeigt sich, dass die in vielen Kommunen eingeleiteten Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung zu wirken beginnen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes mehr...

  • PIRATEN: Offener Brief zur Lage des öffentlichen Personennahverkehrs Stuttgart (ots) - Die Piratenpartei Baden-Württemberg hat am 10./11. Februar 2020 einen offenen Brief an Gemeinden, Städte, Landtagsfraktionen und die Landesregierung geschickt mit der dringlichen Bitte die Situation im ÖPNV schnell zu verbessern. Der Brief im Wortlaut: Sehr geehrte Gemeindevertreter*innen, sehr geehrte Bürgermeister*innen, sehr geehrte Landtagsabgeordnete, sehr geehrte Landesregierung, liebe Mitleser, Pendler, Familien, Schülerinnen und Schüler und noch weitaus mehr Menschen benutzen tagtäglich den öffentlichen mehr...

  • NRW-JU ruft Laschet, Merz und Spahn auf, sich über Spitzenämter zu verständigen - "Offene Auseinandersetzung hilft nicht" Köln (ots) - Die Junge Union in NRW hat Armin Laschet, Friedrich Merz und Jens Spahn aufgerufen, die Frage von CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur untereinander zu klären. "Uns ist wichtig, dass die drei sich untereinander verständigen und einigen. Wir sind auf alle drei angewiesen", sagte Florian Braun, Chef der NRW-JU, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). Laschet, Merz und Spahn hätten "gemeinsam die Verantwortung, die Union wieder zusammenzuführen - eine offene Auseinandersetzung würde da nicht helfen". Die Landes-JU sei mehr...

  • Humanitäre Notlage nach Massenflucht 700.000 Vertriebene nach Kämpfen in Idlib und Aleppo Bonn (ots) - Nach den neuerlichen Kämpfen in der nordwestsyrischen Region Idlib verschärft sich nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe die humanitäre Situation für die Zivilbevölkerung. Seit Anfang Dezember 2019 sind rund 700.000 Menschen innerhalb oder aus den Konfliktgebieten Idlib und Aleppo geflohen. Die Menschen benötigen dringend Unterkünfte, die winterlichen Verhältnisse vor Ort verstärken die Notlage. Viele Syrer mussten bereits mehrmals fliehen, haben ihr Hab und Gut zurückgelassen. Doch es gibt nur wenige Plätze, wo sie bleiben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht