Elektromobilität: Europa war 2019 Vorreiter mit weltweit größtem Wachstum von 78% - weitere Dynamik in 2020 abzusehen
Geschrieben am 11-02-2020 |   
 
 Düsseldorf (ots) - PwC-Analyse 2019: Europa mit dem weltweit stärksten Wachstum  
von E-Mobilität / Konsolidierung in China, erfolgreiche Produkte in den USA /  
Deutsche Hersteller kommen erst 2020 mit größeren Volumen auf den Markt:  
elektrische Fahrzeuge bestimmen den Gesamtabsatz / PwC-Experte Felix Kuhnert:  
"Das 95-Gramm-Ziel ist nur mit Hilfe von Elektromobilität zu erreichen" /  
Energiestrategie und Elektromobilität müssen sich ergänzen 
 
Vergleicht man global die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen auf den wichtigsten  
Märkten im vierten Quartal 2019 zum selben Zeitraum im Vorjahr ist ein  
deutlicher Rückgang zu erkennen: Bei den batterieelektrischen Fahrzeugen um 20,4 
Prozent, bei Plug-In-Hybriden sogar um 23,9 Prozent. Bei den Hybriden ging das  
Wachstum ungebrochen weiter; sie legten um 30,5 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2019  
hingegen stieg die Zahl neuzugelassener reiner "Stromer" um 13,8 Prozent (knapp  
1,4 Millionen Fahrzeuge auf allen analysierten Märkten), während die  
Plug-In-Hybride um fast ebenso viel zurückgingen (13,2 Prozent, 449.660  
Neuzulassungen). Bei den Hybriden stand am Ende ein Wachstum von 23,2 Prozent  
(gut 1,4 Millionen Neuzulassungen). Durch den Anreizmechanismus des  
Flottenverbrauchziels auf den europäischen Märkten erwarten die Experten von PwC 
für 2020 insgesamt eine Erholung des globalen E-Automobilmarktes. 
 
Stabilisierung in China, E-Mobility wird in den USA zu einer stabilen Nische 
 
Bei der Betrachtung der einzelnen Regionen fällt im vierten Quartal 2019 bei  
China, dem weltweit stärksten Markt für E-Mobilität, ein Rückgang der  
batterieelektrischen Fahrzeuge um fast ein Drittel (32,6 Prozent) auf; bei den  
Plug-In-Hybriden waren es sogar -49,4 Prozent. Dennoch kam China im Gesamtjahr  
auf ein Wachstum von immer noch 4,2 Prozent - mit insgesamt mehr als 825.000  
verkauften Einheiten weiterhin der weltweit größte Markt für Elektrofahrzeuge.  
"In China sehen wir eher eine Konsolidierung des Marktes", erläutert Felix  
Kuhnert. "Der deutliche Rückgang hat globale Konzerne zudem weniger stark  
getroffen als chinesische Hersteller." Letztgenannte arbeiteten technisch massiv 
an Neuerungen, zudem sei mit NIO ein erster neuer, sehr dynamischer Hersteller  
auf dem Markt. "Wir erwarten daher ein gesundes Jahr 2020 in China - trotz des  
Rückgangs im vergangenen Quartal", so Kuhnert. 
 
Aus den USA sei, bildlich gesprochen, ein "schweres Durchatmen" zu vernehmen,  
meint PwC-Experte Kuhnert. Das vierte Quartal 2019 war bei den "Stromern"  
gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit -27,3 Prozent sehr schwach, die  
Plug-In-Hybride gingen um 36,1 Prozent zurück. Insgesamt beendeten die USA das  
Jahr mit einem minimalen Wachstum von 1,3 Prozent. "Die meisten Hersteller waren 
im Bereich der E-Mobilität zurückhaltend, einzige Ausnahme war der sehr  
erfolgreiche, neue Ford Mustang E", erläutert Kuhnert. Die Entwicklung zeige,  
dass sich die Elektromobilität in den USA auf dem Weg in eine definierte Nische  
befinde - dort könnten einzelne Hersteller aber durchaus erfolgreich agieren. 
 
E-Mobilität in Europa mit anhaltendem Wachstum - aber von Land zu Land sehr  
unterschiedlich 
 
Für die Top-5-Länder auf dem europäischen Markt - Deutschland, Frankreich,  
Großbritannien, Italien und Spanien - zeigt der langfristige Trend bei den  
neuzugelassenen E-Fahrzeugen weiterhin annähernd eine jährliche Verdopplung. Das 
gilt im Wesentlichen auch für 2019. So legten die batterieelektrischen Autos  
etwa um 78 Prozent zu. "Bezieht man die Verzögerungen einiger Fahrzeuge ein,  
bestätigt 2019 in der Langzeitbetrachtung den erwarteten Trend", erläutert  
PwC-Experte Christoph Stürmer mit Blick auf die erkennbaren  
Verfügbarkeitsprobleme bei europäischen Herstellern. Außerdem gebe es für das  
vierte Quartal 2019 einen gewissen Verzögerungseffekt, indem Händler die  
"Stromer" mit Blick auf die CO2-Flottenziele für 2020 zum Teil zurückhielten. 
 
Verfügbarkeitsprobleme in Deutschland, breite Akzeptanz in Frankreich 
 
In Deutschland, dem weltweit drittgrößten Markt für E-Fahrzeuge, legten die  
batterieelektrischen Fahrzeuge im vierten Quartal 2019 um 39,2 Prozent zu  
(Gesamtjahr: +76 Prozent, rund 60.000 Neuzulassungen), die Plug-In-Hybride um  
227,5 Prozent (Gesamtjahr: +43,7 Prozent, ca. 45.000 Neuzulassungen) und die  
Hybride um 110,8 Prozent (Gesamtjahr: 96,2 Prozent, gut 190.000 Neuzulassungen). 
Nach wie vor gebe es Produktionsprobleme bei den E-Fahrzeugen, und manche  
Hersteller hätten bereits Kurzarbeit angekündigt, erläutert Christoph Stürmer.  
"Die Planung von Tesla ihre Gigafactory nach Deutschland zu bringen, wird der  
Gesamtentwicklung hin zur Elektromobilität guttun", ergänzt Felix Kuhnert, PwC  
Global Automotive Leader. 
 
In Frankreich legten die batterieelektrischen Fahrzeuge im vierten Quartal 2019  
um 14,3 Prozent zu (Gesamtjahr: +37,7 Prozent), die Plug-In-Hybride um 83,2  
Prozent (Gesamtjahr: +28 Prozent), die Hybride um 21,3 Prozent (Gesamtjahr:  
+16,3 Prozent). "In Frankreich sind E-Fahrzeuge bereits in der Fläche gut  
verfügbar, wobei die Leitregion Paris sichtbare Signale setzt", erläutert Felix  
Kuhnert von PwC. Dort gebe es zum Beispiel inzwischen zahlreiche Anbieter von  
elektrischem Carsharing, inzwischen passiere auch im Rallye- und Rennsport viel. 
"In Frankreich hat die Elektromobilität bereits etwas Spielerisches, einen  
gewissen Spaßfaktor gewonnen, und ist damit im Markt gut angekommen", meint  
Felix Kuhnert. 
 
Gesamtstrategie in Großbritannien, spätes Aufwachen in Italien und Spanien 
 
In Großbritannien legten die "Stromer" im vierten Quartal 2019 mit 203,4 Prozent 
um über das Doppelte zu (Gesamtjahr: 144,4 Prozent), die Plug-In-Hybride kamen  
demgegenüber lediglich auf 10,2 Prozent Wachstum (Gesamtjahr: -21,3 Prozent),  
die Hybride auf 31,1 Prozent (Gesamtjahr: 15,4 Prozent). "Das Umschwenken vom  
Diesel auf Elektroautos ist in Großbritannien in vollem Gange", erläutert  
PwC-Experte Christoph Stürmer und ergänzt: "Interessant ist vor allem, dass man  
dort die E-Autos inzwischen als fahrenden Stromspeicher, also als Teil einer  
Gesamtstrategie betrachtet, von der Windkraftanlage bis zum Privathaushalt." 
 
Eine solche durchgehende Strategie fehle den meisten anderen Ländern noch,  
darunter Italien und Spanien. Die steile Zunahme der batterieelektrischen  
Fahrzeuge von 113,1 Prozent in Italien bzw. 95 Prozent in Spanien zeige deren  
spätes Aufwachen in puncto Elektromobilität. "Mehr und mehr Fahrzeuge werden  
verfügbar, aber noch auf sehr niedrigem Niveau", so PwC-Experte Stürmer.  
Insgesamt wurden 2019 in Italien lediglich knapp 11.000, in Spanien gut 12.000  
reine "Stromer" neuzugelassen. 
 
Gesetzliche Verbrauchsziele beeinflussen 2020 den europäischen Automobilmarkt 
 
Wie gut verkaufen sich 2020 verbrauchsarme Fahrzeuge wie der Volkswagen ID3 oder 
der smart EQ und wie groß ist die Auswahl an Elektrofahrzeugen heute bereits?  
Diese Fragen sind für die Gesamtentwicklung des europäischen Automobilmarkts  
2020 entscheidend. Davon ist Felix Kuhnert, Partner und Global Automotive Leader 
bei PwC Deutschland, überzeugt: "Die verschärften Flottenverbrauchsziele der  
Europäischen Union stellen Hersteller vor die Herausforderung, entscheidend mehr 
Elektroautos zu verkaufen. Nur mit einem Produktportfolio, in dem verbrauchsarme 
Fahrzeuge einen erheblichen Anteil haben, lässt sich das ambitionierte  
95-Gramm-Ziel erreichen. Damit werden die massiven Investitionen der letzten  
Jahre jetzt einer ersten Bewährungsprobe unterzogen." 
 
Christoph Stürmer, Global Lead Analyst PwC Autofacts, ergänzt: "Herausfordernd  
ist jedoch, dass die Elektromobilität und Kundenvorlieben in den einzelnen  
europäischen Ländern sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Während in Norwegen  
der Anteil der rein batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge am Gesamtmarkt  
bereits bei über 40 Prozent liegt, beträgt er in Italien nur 0,6 Prozent."  
Automobilhersteller bräuchten daher eine eigene Portfolio-Strategie für jedes  
einzelne europäische Land - "und streng genommen sind sogar die Unterschiede  
zwischen einzelnen Regionen, etwa urbanen Ballungszentren und ländlichen  
Gebieten, sehr groß", erläutert PwC-Experte Christoph Stürmer. Im Hinblick auf  
den Verbraucher ergänzt er außerdem: "Obwohl sich seit Greta Thunberg eine klare 
SUV-Front herauskristallisiert hat, spielt beim Verbraucher der Umweltaspekt in  
Sachen Mobilität immer öfter eine wichtige Rolle. Solch eine bedeutende  
Trendentwicklung sollten die Hersteller keinesfalls übersehen. Ein durchdachtes  
Portfolio-Mix aus klassischen und elektrischen Modellen würde daher die  
Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten, zumindest bis Elektromobilität eine  
weitgehende Akzeptanz erreicht hat." 
 
Über PwC: 
 
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und 
wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen  
hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen  
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC  
bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich  
selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter  
www.pwc.com/structure. 
 
Pressekontakt: 
 
Pressekontakt:  
Sven Humann  
PwC Communications 
Tel.: +49 (0) 211 981 - 2188 
E-Mail: sven.humann@pwc.com 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/8664/4516954 
OTS:               PwC Deutschland 
 
Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  720885
  
weitere Artikel: 
- BD Ranking 2020 - ATP auf der "Big List" InnsbruckWienMünchenFrankfurtBerlinNürnbergZürichZagrebBudapestMoskau (ots) -  
ATP architekten ingenieure erstmals unter TOP 20 der weltweit größten  
Architekturbüros 
 
ATP rückt im internationalen Ranking in das Spitzenfeld der weltweit größten  
Architekturbüros. In der jährlichen Studie "Building Design's annual survey of  
the top global practices" des renommierten britischen Magazins BD liegt ATP  
derzeit auf Platz 19 der Top 100 weltweit und führt damit die Büros in  
Kontinentaleuropa an. 
 
Ein großes Team im europäischen Netzwerk 
 mehr...
 
  
- Wer hat Erfolg? Erfolg und Krisen für Unternehmen / Ergebnisse der weltbesten Institute - in einem Projekt Düsseldorf (ots) - Die Ergebnisse Hunderter Untersuchungen von Instituten wie  
Harvard, Stanford, MIT, LBS, McKinsey, BCG u.v.m. mit den Daten Zehntausender  
Unternehmen wurden in einem 10-jährigen, bei Springer Gabler veröffentlichten  
Projekt zusammengeführt. 
 
Wie werden die besten Unternehmen besser als die guten? 
 
Es wird empirisch belegt, wie Erfolg in Unternehmen tatsächlich gemacht wird und 
was Krisengewinner und Verlierer unterscheidet. Es gibt ganz wesentliche  
Unterschiede zu anderen schon aufsehenerregenden Einzelprojekten zuvor. mehr...
 
  
- NOVENTI und Zava kooperieren: Online-Arztpraxis wird an 5.000 Apotheken angebunden (FOTO) München / London (ots) - Patienten können sich online vom Arzt behandeln lassen  
und ab sofort in der Apotheke vor Ort mit Arzneimitteln versorgen. Zwei  
Vorreiter bei der Digitalisierung im Gesundheitsmarkt zeigen, wie das geht:  
Deutschlands Marktführer im Gesundheitsmarkt NOVENTI bindet die  
Online-Arztpraxis Zava über die Apotheken-Plattform callmyApo an das aktuell  
5.000 Apotheken umfassende deutschlandweite Netzwerk an. Damit können Patienten  
direkt im Anschluss an die digitale Sprechstunde mit wenigen Klicks ihre  
benötigten Medikamente mehr...
 
  
- Thüga SmartService und EMH metering bieten praktikables Rundum-sorglos-Paket für den sicheren Rollout (FOTO) Naila/Gallin (ots) - Mit der offiziellen Marktanalyse im Januar hat der Rollout  
intelligenter Messsysteme in Deutschland begonnen. Pünktlich zum Start bieten  
die Thüga SmartService und die EMH metering dem Markt eine effiziente Lösung.  
Dazu gehört auch eine Alternative für die sichere Lieferkette der  
Messstellenbetreiber. 
 
Das Smart-Meter-Gateway CASA des Herstellers EMH metering GmbH & Co. KG (EMH  
metering) wurde als drittes Gerät nach den Common Criteria des Bundesamtes für  
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert mehr...
 
  
- DLG-Wintertagung 2020: Agrarstandort Deutschland - Weltmarkt, Premiummarkt, Marktausstieg? / 18. bis 19. Februar 2020 in Münster - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kommt (FOTO) Münster/Westf. (ots) - "Agrarstandort Deutschland - Weltmarkt, Premiummarkt,  
Marktausstieg?" ist das Leitthema der DLG-Wintertagung 2020, die am 18. und 19.  
Februar im Congress Centrum in der Halle Münsterland in Münster stattfindet. 
 
Mit Sternfahrten, Kundgebungen, Mahnfeuer machen Landwirte derzeit aktiv  
Kampagne für Ihre Perspektiven auf den eigenen Höfen. Sie weisen damit auf  
drängende Herausforderung der Branche hin, fachlich basierte Lösungsvorschläge  
mit gesellschaftlichen Anforderungen zusammenzuführen. Eine Zukunftsstrategie mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |