Kommentar / Eklatantes Versagen der Familienhilfe in Lügde = Von Kirsten Bialdiga
Geschrieben am 31-01-2020 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Zwei zentrale Fragen sind es, die bei der Aufklärung der  
hundertfachen sexuellen Gewalt gegen Kinder in Lügde so fassungslos machen: Wie  
konnten die Vorgänge auf dem Campingplatz so lange unentdeckt bleiben? Und warum 
ließen die Behörden ein kleines Mädchen, das in einem offenkundig verwahrlosten  
Umfeld aufwuchs, dennoch bei seinem Pflegevater? 
 
Auf beide Fragen gab der erste Zeuge, der im Untersuchungsausschuss des  
Düsseldorfer Landtages vernommen wurde, erschütternde Antworten. Der  
Sozialpädagoge, der als Familienhelfer zu dem Dauercamper und seiner  
Pflegetochter gerufen wurde, hatte seinen Angaben zufolge vom Jugendamt weder  
einen konkreten Arbeitsauftrag. Noch hatte er Kontakt zu den Sozialarbeitern,  
die vorher zuständig gewesen waren: Eine geordnete Übergabe von Fällen sei in  
dem Bereich nicht üblich. So entging ihm auch, dass es durchaus schon einen  
ernstzunehmenden Warnhinweis gab, wenn auch nicht auf sexuelle Gewalt. Ganz  
eigenmächtig konnte der Familienhelfer zudem entscheiden, dass er dem Camper nur 
neun Mal in drei Monaten statt zweimal wöchentlich einen Besuch abstattete. 
 
Die Antworten auf die zweite Frage fielen nicht minder verstörend aus. Zwar sei  
er zum ersten Mal einem Pflegevater begegnet, der auf einem Campingplatz lebte,  
so der Sozialpädagoge. Hinweise auf Verwahrlosung oder Kindeswohlgefährdung habe 
es dort aber nicht gegeben. Geschweige denn auf sexuelle Gewalt. 
 
Schon diese erste Zeugenaussage zeigt: Es liegt noch mehr im Argen in der  
Familienhilfe, als zu vermuten war. Wenn die eine Hand nicht weiß, was die  
andere tut. Wenn wichtige Hinweise ignoriert werden können. Wenn es keine  
Kontrollinstanz gibt, dann sind Kinder auch in Zukunft ihren Peinigern schutzlos 
ausgeliefert. 
 
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