Kommentar / Vertröstungsstrategie bei Thyssenkrupp = Von Maximilian Plück
Geschrieben am 31-01-2020 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz wiederholt derzeit  
gebetsmühlenartig: "Sorgfalt geht vor Geschwindigkeit." Mit diesem Satz wirbt  
die für zwölf Monate berufene Interims-Vorstandsvorsitzende um Geduld bei den  
Aktionären. Merz will sich nicht in die Karten schauen lassen. Erst soll jeder  
Stein umgedreht werden. Erst muss die Aufzugsparte an einen Käufer oder die  
Börse gebracht werden. Erst dann will Merz der Öffentlichkeit Details zur  
Zukunft einzelner Geschäftsfelder geben. Und auch erst dann wird es  
Informationen über ihre künftige Rolle im Konzern geben. 
 
Sie verkennt dabei allerdings, dass die Geduld der Aktionäre nach den  
zurückliegenden chaotischen Monaten überstrapaziert ist. Das Personalchaos, das  
gescheiterte Stahl-Joint-Venture, das Strategie-Hickhack, der Abstieg aus dem  
Dax, der wohl unumgängliche Dividendenverzicht, die Kartellstrafe und zuletzt  
das Nachsehen bei einem Großauftrag der Bundeswehr - all dies führt nicht dazu,  
dass Thyssenkrupp-Aktionäre noch von ihrem Investment überzeugt sind. Sie  
verlangen zu Recht Klarheit. 
 
Man muss Martina Merz zugutehalten, dass sie es besser machen will als ihr  
Vorgänger Guido Kerkhoff, der in kürzester Zeit diametral entgegengesetzte  
Strategien als Allheilmittel verkündete und mehrere Gewinnwarnungen kassierte.  
Dadurch hat er sich extrem angreifbar gemacht und am Ende nicht nur seine  
Glaubwürdigkeit eingebüßt, sondern seinen Job verloren. Mit einer Abfindung von  
mehr als sechs Millionen Euro wird er das wohl verschmerzen. 
 
Kerkhoff hatte während der am Ende gescheiterten Anbahnung des  
Tata-Joint-Ventures einmal gesagt, die Arbeitnehmer müssten auch eine gewisse  
Zeit der Unsicherheit aushalten. Offenbar gilt das unter seiner Nachfolgerin  
auch für die Anteilseigner. 
 
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