(Registrieren)

Lieferproblem Heparin: Festbetragsabsenkung ist kontraproduktiv

Geschrieben am 21-01-2020

Berlin (ots) - Mit Blick auf die aktuell bestehenden globalen Lieferengpässe
beim Blutgerinnungshemmer Heparin aufgrund der afrikanischen Schweinepest sagt
BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen:

"Dass die Heparinproduktion insbesondere in China stockt, hat auch Auswirkungen
auf die Situation in Deutschland und Europa. Die europäischen Quellen können den
Engpass nur schwerlich abfedern. Und während die Rohstoffpreise steigen,
bereitet der G-BA in Deutschland eine Absenkung der Festbeträge im
Heparinsegment vor. Solche ordnungspolitischen Fehlregulierungen sind
kontraproduktiv und müssen dringend unterbleiben. Sie vergrößern das Ausmaß der
Lieferschwierigkeiten ohne Not und gefährden damit die Versorgung unzähliger
Patientinnen und Patienten.

Eines ist klar: Die pharmazeutischen Hersteller wollen immer liefern und haben
auch eine ethische Verpflichtung, eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Dafür tun sie alles, was in ihrer Macht steht. Problematisch wird es aber in dem
Moment, in dem ihnen steigende Produktionskosten und zusätzliche staatliche
Belastungen die Luft zum Atmen nehmen. Aufzahlungen über Festbeträge verschärfen
die ohnehin angespannte Situation noch, denn nicht jeder Anbieter kann sie
wirtschaftlich verkraften. Mögliche Folge ist eine Reduzierung der
Anbietervielfalt zulasten der systemrelevanten Versorgung mit Heparinen. Der
medizinische Stellenwert der niedermolekularen Heparine ist unverändert hoch.
Eine kontinuierliche Versorgung wird im stationären wie im ambulanten Sektor
benötigt, einerseits um Operationen gemäß medizinischen Standards durchführen zu
können und andererseits, um lebensbedrohliche kardio-vaskuläre Erkrankungen zu
behandeln. Wenn Hersteller aber ausfallen, lässt sich die komplexe Produktion
nicht einfach über Nacht hochfahren. Die Wirkstoffe werden biologisch aus
Schweinen gewonnen, die erst einmal wieder aufgezüchtet werden müssen.

Die Politik täte gut daran, Lieferschwierigkeiten nicht mit weiteren
Regulierungen zu begegnen, sondern die Produktion in Europa zu stärken.
Versorgungssicherheit ist keine rein gesundheitspolitische sondern auch eine
geo- und sicherheitspolitische Frage."

Pressekontakt:

Ihr Ansprechpartner: Andreas Aumann, Tel. 030 27909-123,
aaumann@bpi.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/21085/4497781
OTS: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie

Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

718328

weitere Artikel:
  • NGOs fordern von Merkel Einsatz für Impfungen weltweit - Gemeinsamer Appell zum Weltwirtschaftsforum in Davos Berlin (ots) - Anlässlich des heute in Davos startenden Weltwirtschaftsforums fordern acht Entwicklungsorganisationen (NGOs) Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, den deutschen Beitrag für die Impfallianz Gavi auf 700 Millionen Euro zu erhöhen. Die Impfallianz wurde vor 20 Jahren in Davos gegründet und benötigt mindestens 7,4 Milliarden US-Dollar zur Fortsetzung ihrer erfolgreichen Arbeit in den kommenden fünf Jahren. 300 Millionen weitere Kinder impfen und damit acht Millionen Todesfälle vermeiden - das ist das ehrgeizige Ziel der mehr...

  • Tierquälerische "Anbindehaltung" darf kein UNESCO-Weltkulturerbe werden Garmisch-Partenkirchen / Berlin (ots) - Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen plant, die dortige Kulturlandschaft als UNESCO-Weltkulturerbe schützen zu lassen [1]. In diesem Zuge soll ausdrücklich auch die "Anbindehaltung" von Rindern als schützenswertes Kulturgut eingestuft werden. Animal Rights Watch (ARIWA) sieht darin einen Versuch, den Titel "Weltkulturerbe" für die Legitimierung überkommener Tierquälerei zu missbrauchen. Garmisch-Partenkirchen, 21.01.2020: Bundesweit leben etwa 1 Million Kühe in der sogenannten "Anbindehaltung". mehr...

  • Enteignungen als letztes Mittel legitim Berlin (ots) - In der Wohnungspolitik sind Enteignungen "als letztes Mittel legitim", sagt Lukas Siebenkotten, Präsident des Mieterbundes gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagsausgabe). "Enteignung und Vergesellschaftung sind keine sozialistischen Marterwerkzeuge, sondern als Ultima Ratio im Sinnen des Gemeinwohls ausdrücklich im Grundgesetz verankert. Ich würde dies allerdings nicht vorrangig anstreben, vor allem wegen der Frage der Höhe der zwingend zu leistenden Entschädigungen, die wohl mehr...

  • "Heimfinder wird Erwartungen der Pflegebedürftigen leider enttäuschen" / bpa fordert Absicherung und Ausbau von Pflegeheimplätzen im Land Düsseldorf (ots) - Nach Ansicht des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) wird der neue "Heimfinder" in Nordrhein-Westfalen (NRW) lediglich versorgungspolitische Probleme offenbaren: "Aufgrund von schlechten Finanzierungsbedingungen und der zunehmenden Zahl pflegebedürftiger Menschen wird es zunehmend schwieriger, einen Platz in einem Pflegeheim zu finden, und die Wartelisten werden immer länger. Vor diesem Hintergrund wird der ,Heimfinder' in NRW bedauerlicherweise die Erwartungen der Pflegebedürftigen und ihrer mehr...

  • Mord an Walter Lübcke: Tatverdächtiger für AfD aktiv Hamburg (ots) - Der Hauptverdächtige im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hatte offenbar engere Verbindungen zur AfD als bisher bekannt. Nach Recherchen des NDR soll der Rechtsextremist Stephan E. die AfD im hessischen Landtagswahlkampf 2018 unterstützt haben. So soll E. unter anderem Wahlplakate aufgehängt und mehrere Treffen der Partei in Nordhessen besucht haben. Das haben AfD-Mitglieder gegenüber der Polizei angegeben, wie NDR Recherchen ergaben. Bisher waren lediglich eine Spende an die Partei sowie die Teilnahme mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht