Eine Frage der Moral / Kommentar von Joachim Fahrun zu Steuerhinterziehung
Geschrieben am 27-12-2019 |   
 
 Berlin (ots) - Kurzform: In diesem Jahr konnte die Summe der nachträglich  
eingetrieben Steuern in Berlin auf 50 Millionen Euro mehr als verdreifacht  
werden. Zweifelsohne ein Erfolg für die Finanzbehörden der Stadt. Tatsächlich  
ist erstaunlich, wie lange bestimmte Unternehmen unerkannt systematisch Steuern  
hinterziehen konnten. Wenn nur jeder 20. Blick in eine Spielhallenkasse keine  
Beanstandung nach sich zog, dann lässt das tief in die Steuermoral der  
Glücksspielindustrie blicken. Es zeigt sich, dass Berlins Kampf gegen die Flut  
der Spielhallen den richtigen Weg aufzeigt, um ein wenig mehr  
Steuergerechtigkeit auf allen Ebenen zu erreichen. Das gilt genauso für die  
Gastronomie und das Taxigewerbe, die lange nahezu unbehelligt blieben. 
 
Der vollständige Kommentar: Viele Jahre lang galt Steuerhinterziehung als  
Kavaliersdelikt, nach dem Motto: Man kann es ja mal versuchen. Das hat sich  
gründlich geändert. Spektakuläre Verfahren wie gegen den langjährigen  
FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß oder gegen Berlins Kulturstaatssekretär André  
Schmitz haben den Blick darauf in der Öffentlichkeit verändert. Wer Steuern  
systematisch hinterzieht, schadet dem Gemeinwesen, weil er dem Staat Geld  
vorenthält, mit dem öffentliche Aufgaben wie der Schul- oder Straßenneubau oder  
der öffentliche Nahverkehr finanziert werden. Besonders anfällig für  
Steuerbetrug sind Branchen, in denen mit viel Bargeld hantiert wird: die  
Gastronomie, das Glücksspiel oder der Taxibetrieb. Aber auch viele neue digitale 
Bereiche leben geradezu davon, sich durch Steuervermeidung zu einem großen Teil  
zu finanzieren. Nachdem Berlins Finanzbehörden zunächst die Internethändler ins  
Visier ihrer Ermittlungen genommen  und Tausende Firmen dazu gebracht haben,  
ihre Steuerschuld zu begleichen, wenden sie sich nun traditionellen Branchen zu. 
Zu Recht. In diesem Jahr konnte die Summe der nachträglich eingetrieben Steuern  
auf 50 Millionen Euro mehr als verdreifacht werden. Zweifelsohne ein Erfolg für  
die Finanzbehörden der Stadt. Tatsächlich ist erstaunlich, wie lange bestimmte  
Unternehmen unerkannt systematisch Steuern hinterziehen konnten. Wenn nur jeder  
20. Blick in eine Spielhallenkasse keine Beanstandung nach sich zog, dann lässt  
das tief in die Steuermoral der Glücksspielindustrie blicken. Es zeigt sich,  
dass Berlins Kampf gegen die Flut der Spielhallen den richtigen Weg aufzeigt, um 
ein wenig mehr Steuergerechtigkeit auf allen Ebenen zu erreichen. Das gilt  
genauso für die Gastronomie und das Taxigewerbe, die lange nahezu unbehelligt  
blieben. 
 
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Telefon: 030/887277 - 878 
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