Vor allem Frauen im Niedriglohnsektor¶ Ungerecht¶ Andrea Frühauf¶
Geschrieben am 17-12-2019 |   
 
 Bielefeld (ots) - Es sind ja nur Statistiken. Und die sagen über die Gründe,  
warum so viele Frauen trotz Vollzeitbeschäftigung im Niedriglohnsektor arbeiten, 
nichts aus. Aber hinter den Zahlen verbergen sich noch immer sehr traditionelle  
Rollenverteilungen. Es sind noch immer vorwiegend Frauen, die wegen der  
Kindererziehung im Berufsleben kürzer treten müssen. Jede vierte  
Vollzeitbeschäftigte in Ostwestfalen-Lippe arbeitet im Niedriglohnsektor und  
verdient netto so wenig, dass das Geld zum Lebensunterhalt kaum reicht. Eine  
alarmierende Zahl. Bei den Männern ist nur knapp jeder siebte  
Vollzeitbeschäftigte betroffen. Und viele Frauen verdienen noch weniger. Sie  
arbeiten aus familiären Gründen nur als Teilzeitkräfte - oder auch als  
Mini-Jobberinnen für 450 Euro im Monat und erwerben nicht mal Rentenansprüche.  
Damit sind viele Betroffene von ihrem Mann, der in der Regel der Haupternährer  
ist, finanziell abhängig. Die Frage, warum weit mehr Frauen als Männer trotz  
40-Stunden-Woche so wenig verdienen, muss erlaubt sein. Es ist eine Frage der  
Gerechtigkeit und der Wertschätzung von weiblichen Arbeitskräften. Der hohe  
Anteil weiblicher Vollzeitkräfte im Niedriglohnsektor liegt nicht allein an  
mangelnder Ausbildung vieler Frauen. Davon sind auch Männer betroffen. Dass der  
Anteil der Frauen im Niedriglohnsektor im Kreis Paderborn so groß ist, ist eben  
nicht darauf zurückzuführen, dass viele Frauen als ungelernte oder angelernte  
Kräfte in der Produktion von Industrieunternehmen arbeiten. Nach Angaben der  
Arbeitsagentur arbeiten dort nur sehr wenige Frauen. Gerade in ländlichen  
Regionen sind viele Arbeitnehmerinnen in der personenbezogenen  
Dienstleistungsbranche beschäftigt. Doch die Löhne für angestellte Floristinnen  
und Friseurinnen sind auf dem Land noch bescheidener als in Großstädten. Die  
Einkommen im Kreis Höxter sind insgesamt niedriger als im Landesschnitt. Und die 
Chefrolle in den vielen kleinen Betrieben übernimmt meist der Mann. Wenigstens  
sind auch die Lebenshaltungskosten auf dem Land niedriger, mögen Kritiker  
tröstend einwenden. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass Frauen auch  
auf dem Land von Niedriglöhnen weit mehr betroffen sind als Männer. Das kann  
sich eine Gesellschaft nicht leisten. Arbeitgeber brauchen weibliche  
Arbeitskräfte und sie sollten Tariflöhne zahlen, die Frauen das Recht auf eine  
gerechte Entlohnung geben. Stattdessen flüchten immer mehr Unternehmen aus der  
Tarifbindung und entledigen sich sozialer Verpflichtung. ⋌ ⋌  
 
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