Das WESTFALEN-BLATT zur EU nach dem Brexit
Geschrieben am 15-12-2019 |   
 
 Bielefeld (ots) - S o, nun reicht's aber    langsam auch mal mit dem  
Briten-Bashing. Deutschland und alle anderen verbleibenden 26 EU-Staaten täten  
gut daran, sich auf die Zeit nach dem Brexit zu konzentrieren  statt weiter  
Premier Boris Johnson und seine  sehr erfolgreiche Kampagne zu diffamieren. Denn 
so falsch die Entscheidung der Briten  sein mag und so sehr man ihren Austritt   
aus der Europäischen Union  bedauern muss, so sehr   haben wir diesen   
souveränen  Beschluss zu respektieren. Zugleich setzt das Ende des  dreieinhalb  
Jahre währenden Hickhacks neue Kräfte frei - und die  werden dringend benötigt.  
Denn  die EU muss einen neuen Umgang mit Großbritannien finden. Und der sollte   
ganz nüchtern von den eigenen Interessen sowie dem Blick auf die alles andere  
als einfache Weltlage und nicht etwa von Rachegelüsten bestimmt sein. Absehbar  
ist, dass   die Verhandlungen über ein  Freihandelsabkommen samt der  
Ratifizierung in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten kaum bis Ende 2020 zu schaffen  
sein dürften. Wahrscheinlicher ist, dass sich beide Seiten darauf verständigen,  
die Übergangsfrist bis Ende 2022 zu verlängern, auch wenn Johnson das bisher  
stets abgelehnt hat. Denn so ruppig und egoman der  Premier auch wirken mag,  
einen harten Brexit wird er kaum wollen, weil auch er weiß, dass das die  
schlechteste aller Lösungen ist. Für die EU  geht es aber um  noch mehr als  
"nur" um ein neues Verhältnis zu Großbritannien. Die Staatengemeinschaft, die  
bisher nur Beitrittsgesuche und eine  wachsende Mitgliederzahl kannte,  wird  
sich  nach dem ersten Austritt  eines Mitgliedslandes überhaupt neu finden   
müssen. Es ist  wahrscheinlich Angela Merkels letzte große Mission: Wenn  
Deutschland im Juli 2020 für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft  
übernimmt und die Kanzlerin etwas erreichen will,  müssen jetzt die Weichen  
gestellt werden. Das wird aus deutscher Sicht alles andere als leicht, ist doch  
mit Großbritannien   ein wichtiger Verbündeter in puncto Wirtschaftspolitik    
verloren gegangen. So dürfte der ohnehin   sehr selbstbewusste französische  
Staatspräsident Emmanuel Macron  noch stärker  versuchen, seine Vorstellungen  
von Europa durchzusetzen, was  oft nichts anderes als "mehr Frankreich"  
bedeutet. Zugleich gibt    es mehr als genug Aufgaben. Manfred Weber, der  
gescheiterte  Spitzenkandidat für das Amt des Kommissionspräsidenten und jetzige 
Vorsitzende  der EVP-Fraktion im Europaparlament, hat  den Lastenzettel der EU   
in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"   zusammengefasst: 
eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik samt  Terrorabwehr und  Bekenntnis 
zum Mehrheitsprinzip sowie  eine vernünftige Budgetgestaltung. Für Deutschland  
heißt das nichts anderes als: Die EU wird teurer. Doch das Geld kann durchaus  
gut angelegt sein, denn wie hat es Weber   so knapp wie treffend formuliert:  
"Europa muss endlich erwachsen  werden." 
 
Pressekontakt: 
 
Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261 
 
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66306/4469643 
OTS:               Westfalen-Blatt 
 
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