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"Das trifft viele Landwirte in der bäuerlichen Seele": Bauernpräsident Joachim Rukwied nimmt im stern demonstrierende Bauern in Schutz

Geschrieben am 27-11-2019

Hamburg (ots) - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied,
warnt im aktuellen stern vor Gewalt bei den Bauerndemonstrationen. Vor den
Protesten in Hamburg und Berlin hatten einzelne Landwirte in sozialen Netzwerken
gedroht: "Wir schlagen jetzt mal richtig los. Wir fahren auch mal ein paar Autos
am Straßenrand zu Schrott." Dazu sagt Rukwied in der neuen Ausgabe des Magazins,
die an diesem Donnerstag erscheint: "Ich bin gegen Gewalt." Der Bauernverband
gehört nicht zu den Initiatoren der Traktor-Demonstrationen.

Die Kritik der Bauern richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung mit
Neuregelungen für mehr Umwelt- und Insektenschutz, gegen schärfere
Düngevorschriften, das Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen
Staatenbund Mercosur und gegen eine Verunglimpfung von Bauern.

Rukwied wirbt im stern für mehr Verständnis für die Bauern. Die Landwirte hätten
der Gesellschaft und der Politik zugehört. Rukwied wörtlich: "Wir haben auch
verstanden. Wir haben dazugelernt. Auch ich persönlich. Wir setzen seit einigen
Jahren viele Dinge um. Wir haben mehr Tierwohl in den Ställen. Wir haben wieder
vielfältigere Fruchtfolgen, da gab es Tendenzen zur Verengung. Wir haben in
diesem Jahr auf 230.000 Kilometern Blühstreifen angelegt, in einer Breite von
fünf Metern. Das ist ein Band, das fast sechsmal um die Erde reicht. Das gab es
vor zehn Jahren nicht. Deshalb sind viele Landwirte frustriert, sie sagen:
Mensch, ich mach doch schon viel mehr als früher, aber die Kritik nimmt zu. Das
trifft viele Landwirte in der bäuerlichen Seele. Einige reagieren mit Wut. Die
sagen mir:

'Wir haben die Schnauze voll, wir lassen uns nicht dauernd vorführen.'"

Rukwied verteidigt gleichzeitig die Landwirte, die gegen mehr Klima- und
Insektenschutz protestieren. Rukwied zum stern: "Wir Bauern haben keinerlei
Verständnis, dass Ministerin Klöckner gemeinsam mit der Umweltministerin Schulze
den Aktionsplan Insektenschutz auf den Weg gebracht hat. Er bedeutet massive
Eingriffe in das landwirtschaftliche Wirtschaften. Sie gefährden den
kooperativen Naturschutz."

Laut Bauernpräsident Rukwied sind rund 2,36 Millionen Hektar Ackerland und
Wiesen von den Einschränkungen durch die neuen Vorschriften betroffen. Der Plan
der Ministerinnen sei in der Praxis nicht umsetzbar.

Rukwied bezweifelt, ob das 2023 geplante Verbot des Unkrautvernichtungsmittels
Glyphosat tatsächlich in Kraft treten wird. Dem stern sagt er: "Warten wir mal
die politischen Diskussionen und Entscheidungen ab." Nach dem Kenntnisstand beim
Bauernverband gebe es keine relevanten Studien, die einen direkten Zusammenhang
zwischen Glyphosatanwendungen und Krebs zum Ergebnis hätten.

Das vollständige Gespräch mit Bauernpräsident Rukwied lesen Sie im neuen stern.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur Veröffentlichung
frei.

Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon: 040 - 3703 2468, E-Mail: gruengreiff.sabine@guj.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6329/4451657
OTS: Gruner+Jahr, STERN

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell


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