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Südsudan: Friedensprozess darf nicht scheitern

Geschrieben am 12-11-2019

Freiburg (ots) - Caritas appelliert an die internationale Gemeinschaft und die
Konfliktparteien, klar am Friedensprozess festzuhalten und ihn weiter zu
unterstützen.

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, appelliert
eindringlich an Regierung und Opposition des Südsudan, am Friedensabkommen
festzuhalten. Der Friedensvertrag läuft am 12. November aus, wenn wesentliche
Vereinbarungen nicht umgesetzt werden. "Um das junge Land vor dem Rückfall in
die Gewaltspirale zu bewahren, sollte die internationale Gemeinschaft einer
erneuten Verlängerung des Friedensvertrags um 100 Tage zustimmen, die am
Wochenende in Ugandas Hauptstadt, Kampala, ausgehandelt wurde", erklärt Oliver
Müller, der Leiter von Caritas international. "Präsident Salva Kiir und
Oppositionsführer Riek Machar sollten weiter um eine diplomatische Lösung
ringen. Der Friedensprozess im Südsudan muss weitergehen".

Der Friedensvertrag, der im August 2018 vereinbart wurde, sieht unter anderem
vor, Regierungssoldaten und Rebellen in einer Einheitsarmee zusammenzuführen, zu
trainieren und zu besolden. Die Regierung ließ den Soldaten jedoch nur zehn
Prozent der dafür von der internationalen Gemeinschaft bereitgestellten Mittel
von 100 Millionen Dollar zukommen. "Einige Militärführer haben begonnen
Jugendliche anzuwerben, um sich für ein mögliches Wiederentfachen der Kämpfe zu
rüsten", sagt Müller. "In größeren Städten wie der Stadt Wau leben viele
Jugendliche auf der Straße. Für sie ist die Verlockung groß diesen Angeboten
nachzugehen."

Der Südsudan ist nach seiner Unabhängigkeit 2011 noch nicht zur Ruhe gekommen.
Die Jahre des Bürgerkriegs haben, zusammen mit Perioden der Trockenheit oder
starken Überschwemmungen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung von
internationaler Nothilfe abhängig gemacht. "Aus Angst vor Gewalt und Vertreibung
trauen sich viele Bauern nicht mehr, ihre heimischen Felder zu bestellen",
erklärt Müller, der das Land gut kennt. Fast 400.000 Menschen haben durch den
Krieg und seine Folgen ihr Leben verloren, fast vier Millionen sind aus ihren
Dörfern vertrieben, mehr als zwei Millionen von ihnen in die Nachbarländer
geflüchtet. "Diese Zahlen machen das Ausmaß dieser humanitären Krise deutlich",
sagt Caritas international-Leiter Müller. Derzeit versetzt zusätzlich eine
großflächige Überschwemmung das Land in den Ausnahmezustand. Mehr als eine
Million Menschen sind betroffen.

Caritas international unterstützt die zerrissenen Familien vor Ort in
Nothilfeprojekten zur Ernährungssicherung und Friedensarbeit. Gegenwärtig
unterstützt das Hilfswerk der deutschen Caritas etwa 200.000 Menschen. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Partnerorganisationen verteilen
Nahrungsmitteln und leisten medizinische Notversorgung und psychosoziale
Betreuung in- und außerhalb der Flüchtlingscamps.

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen
Mitgliedsverbänden.



Pressekontakt:
Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Michael Brücker (verantwortlich, Durchwahl -293), Achim
Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de

Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell


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