(Registrieren)

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Gespräch mit dem ARD-Europastudio Brüssel: "Wir sind keine Festung"

Geschrieben am 05-11-2019

Köln (ots) - Kommissionspräsident Jean Claude Juncker hat im Interview mit dem
ARD-Europastudio Europas Verantwortung bei der Flüchtlingsfrage herausgestellt:

"Jeder in Europa müsste verstehen, dass wir die Flüchtlingsfrage nicht als
kleinkarierte nationale Frage irgendwo an den inneren Grenzen der Europäischen
Union ablegen können, so wie man einen Mantel an der Garderobe abhängt. Nein,
nein, nein - das ist eine Frage, die Tag für Tag, Minute für Minute alle
Europäer betrifft." Europa dürfe auch nicht "den Eindruck erwecken, als ob wir
jetzt Europa zu einer Festung, zu einer Anti-Flüchtlings-Festung ausbauen
möchten. Wir sind keine Festung. Wir müssen der Ort in der Welt sein, wo
diejenigen, die verfolgt werden, aus diversen Gründen Zuflucht finden, wenn sie
dann verfolgt werden."

Missachtung von EU-Beschlüssen "Katastrophe"

Er habe angesichts der Flüchtlingsbewegung den Vorschlag gemacht, dass man die
Flüchtlinge auf alle Länder verteilen solle. "Das hat der Ministerrat auch im
Übrigen beschlossen im Herbst 2015. Nur einige Mitgliedstaaten halten sich nicht
daran (...) Das ist ein Novum in der EU-Geschichte, dass einige sich nicht an
die geschlossenen Beschlüsse, an die Normen, die gemeinsam festgelegt werden,
halten. Das halte ich für eine Katastrophe weil das geht an die Substanz dessen,
was wir gemeinsam machen."

Nicht einmal der Vorschlag, zumindest die unbegleiteten Flüchtlingskinder
aufzunehmen, sei von allen Staaten ausreichend umgesetzt worden:

"Niemand wird mir doch weismachen können, dass Millionen Polen in den Straßen
Warschaus oder sonst wo in Polen sich zusammenrotten, um gegen die Tatsache in
diesem tief katholischen Land zu protestieren, dass man unbegleitete
Flüchtlingskinder - arme Schweine, um altdeutsch zu reden - in Polen aufnimmt.
Polen habe die Aufnahme damals zwar versprochen, aber nicht intensiv genug
betrieben".



Pressekontakt:
WDR Kommunikation
Telefon 0221 220 7100
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

708996

weitere Artikel:
  • "Nicht auf Johnsons Propaganda hereinfallen!" - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Gespräch mit dem ARD-Europastudio Brüssel Köln (ots) - EU-Kommissionspräsident Juncker hofft, dass sich die Neuwahl in Großbritannien nicht nur um den Brexit dreht. "Das Land hat andere Probleme - auch wenn versucht wird, das zu vertuschen", sagte er im Interview mit dem ARD-Europastudio Brüssel. Ob die am 12. Dezember anstehende Wahl eine Richtungsentscheidung über den Brexit werde, ist aus Sicht Junckers noch nicht zu beurteilen. "Ich habe zurzeit noch keinen Einblick in die Programmatik der Parteien, die sich da in Großbritannien dem Wähler-Votum stellen." Und weiter: mehr...

  • Der Tagesspiegel: Gabriel wird nicht VDA-Chef Berlin (ots) - Berlin - Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel wird nicht neuer Präsident beim Verband der Automobilindustrie (VDA). Er habe sich entschieden, "nach reiflicher Überlegung und aufgrund anderer Aufgaben" für dieses Amt nicht zur Verfügung stehen, sagte er dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe). Er galt als Favorit für die Nachfolge von Bernhard Mattes, der sein Amt als VDA-Chef abgibt. https://www.tagesspiegel.de/politik/sigmar-gabriel-sagt-vda-ab-stehe-fuer-amt-ni cht-zur-verfuegung/25192812.html Telefon: 030-290 mehr...

  • phoenix runde: Hass und Morddrohungen - Verroht die Gesellschaft? - Mittwoch, 6. November 2019, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Die Grünen-Politiker Cem Özdemir und Claudia Roth erhalten Morddrohungen. Ihre Namen tauchen auf sogenannten Todeslisten auf. Immer häufiger kommt es zu Hass und Hetze gegen öffentliche Personen. Gefordert wird ein deutliches Vorgehen gegen Hass und Rechtsextremismus. Woher kommt dieser Hass? Welche Maßnahmen müssen seitens der Politik ergriffen werden? Und wie steht es um die Diskussionskultur in Deutschland? Alexander Kähler diskutiert mit: - Prof. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler Universität Tübingen mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Trumps Austritt Frankfurt (ots) - Donald Trump hat seine Ankündigung wahr gemacht: Die USA haben den Antrag auf Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen gestellt. Das ist ein Tiefschlag für die Klimadiplomaten, den Klimawandel doch noch irgendwie in den Griff zu bekommen. Das Abkommen, das 2015 unter großen Mühen und sechs Jahre verzögert nach dem Flop des Klimagipfels von Kopenhagen zustande kam, ist ohne die USA, nach China zweitgrößte CO2-Einheizer weltweit, weniger wert. Zum Glück hat der US-Präsident bisher keine Nachahmer gefunden, nicht einmal mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu EuGH und Polen Halle (ots) - Kurz vor dem jüngsten Luxemburger Urteil nominierte die PiS mit ihrer absoluten Parlamentsmehrheit drei parteitreue Politiker als neue Richter für das Verfassungsgericht, das inzwischen zu einer besseren Abnickinstanz für PiS-Gesetze degradiert worden ist. In Brüssel wird man sich überlegen müssen, wie man mit den antidemokratischen Systemen in Warschau und in Budapest umgehen will. Das Mittel der Wahl: Geld. Seit langem gibt es den Vorschlag, EU-Subventionen an die Einhaltung demokratischer Standards zu koppeln. Es mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht