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Seit 5 Jahren erster Rückgang im globalen Markt für Batterie-Elektroautos - Rückgang um 2,8 Prozent

Geschrieben am 30-10-2019

Düsseldorf (ots) - "E-Mobility Sales Review" von PwC Autofacts: Zum ersten Mal
seit 2014 gehen weltweit die Neuzulassung für batterieelektrische Autos zurück /
PwC-Experte Felix Kuhnert: "E-Mobilität ist bisher ein urbanes Phänomen" /
Rückläufige Entwicklung auch im führenden Markt China / Größeres Angebot kurbelt
in Europa den Markt an / USA: Weiterhin Mangel an passenden Produkten /
Stagnation im High-Tech-Land Südkorea

Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos (Batterieelektrisch und Plug-In
Hybrid) ist weltweit zum ersten Mal seit fünf Jahren um 8,8 Prozent
zurückgegangen. Dies ist eine der wichtigsten Botschaften des "E-Mobility Sales
Review" von PwC-Autofacts, der seit 2016 jedes Quartal erstellt wird. Die
regelmäßige Analyse erfasst die Neuzulassungen von batterieelektrischen
Fahrzeugen, Plug-in-Hybriden und Hybrid-Autos in den weltweit wichtigsten
Märkten. Batteriebetriebene Elektroautos verzeichneten dabei im dritten Quartal
2019 einen Rückgang von 2,8 Prozent (321.573 verkaufte Einheiten im dritten
Quartal 2019) im Vergleich zum Vorjahr, Plug-in-Hybride gingen sogar um 23,8
Prozent (102.097 verkaufte Einheiten) zurück.

"Unsere Ergebnisse bestätigen weiterhin: Der Hochlauf und das Angebot der neuen
E-Fahrzeuge trifft auf ein extrem schwieriges wirtschaftliches Umfeld",
analysiert Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. Die Entwicklung in
einzelnen Regionen und Ländern verläuft dabei sehr unterschiedlich. "E-Mobilität
ist bisher ein urbanes Phänomen", das vermehrt in der Peripherie von
US-Großstädten oder in Deutschland im Speckgürtel von Großstädten wie München
oder Hamburg auftritt", ergänzt Kuhnert.

Streichen von Subventionen in China verschiebt Käufe

China, der weltweit führende Markt für E-Autos und leichte Nutzfahrzeuge mit
Batterieantrieb, verzeichnete zwischen Juli und September 2019 einen massiven
Rückgang, und zwar in allen analysierten Segmenten (batterieelektrische
Fahrzeuge: -15,7 Prozent, Plug-in-Hybride: -27,3 Prozent, Hybride: -20 Prozent).
"Zu Beginn des dritten Quartals hat die Regierung in Peking Subventionen für
Käufer zurückgenommen", erklärt PwC-Experte Felix Kuhnert. Entgegen bestehender
Auffassungen, dass die Reduktion der Subventionen den Markt dauerhaft schwächen
würde, geht PwC von einem aufschiebenden Effekt aus, bis Preise und Angebote neu
strukturiert sind. Auch die bisherigen Subventionen für Hersteller sollen bis
2021 abgebaut werden, was zu einer weiteren Konsolidierung des Produktangebots
führen wird. Zudem prüfe die chinesische Regierung derzeit, ob die Subventionen
bisher immer bestimmungsgemäß eingesetzt worden sind - dabei geraten manche
Hersteller weiter unter Druck.

Größeres Angebot sorgt auf europäischen Märkten für Wachstum

Ist die Entwicklung in China ein Beleg für die verbreitete These, dass der Markt
nur mit Subventionen funktioniert? Christoph Stürmer sagt: "Das muss nicht immer
der Fall sein. In Europa beispielsweise sind die Subventionen weitgehend
gleichgeblieben. Dennoch zeigt der Markt hier eine anhaltend positive
Entwicklung." Auf den europäischen Top-5-Märkten Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien und Spanien sowie den Leitmärkten Norwegen und den
Niederlanden legten die reinen "Stromer" im dritten Quartal 2019 um
durchschnittlich etwa 100 Prozent zu (Juli 2019: +97,1 Prozent; August 2019:
+75,5 Prozent; September 2019: 114,3 Prozent).

"Hier zeigen sich durchaus angebotsseitige Effekte. Fahrzeuge wie der Tesla
Model 3 oder der Audi e-tron sind inzwischen besser verfügbar und erfüllen lange
schon vorliegende Bestellungen", so PwC Autofacts-Experte Christoph Stürmer. Ein
weiteres Ergebnis: Entgegen früherer Erwartungen dominierten die rein
batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge den Markt gegenüber Plug-in-Hybriden.
Insbesondere bei kleineren Modellen wie dem "Up" von Volkswagen oder dem Seat
"Mii" zeigten sich die Betriebskostenvorteile am deutlichsten, sagt der Experte
und ergänzt: "Plug-in-Hybride sind Speziallösungen für besondere Anforderungen -
tendenziell in den oberen Fahrzeugsegmenten." Zudem gebe es bei diesen
Fahrzeugen nach wie vor Verfügbarkeitsprobleme. Dies solle sich jedoch bald
ändern. Bereits jetzt, so Stürmer, zeigten sich gewisse Ankündigungs- und
Verzögerungseffekte: Sind mehr Fahrzeuge verfügbar, würden Konsumenten zunächst
mit dem Kauf warten und sich erst über das Angebot informieren.

USA: Weiterhin Mangel am richtigen Produkt

In den USA war die Zahl der Neuzulassungen im dritten Quartal 2019 ebenfalls
rückläufig: bei den batterieelektrischen Fahrzeugen -15,5 Prozent, bei
Plug-in-Hybriden -29,8 Prozent im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres.
"Das hat zweierlei Ursachen: Der US-Markt ist weiterhin in einem rasanten
Umschwung begriffen: Weg vom Pkw, hin zu sogenannten Cross-over-SUV", erläutert
Felix Kuhnert. "Außerdem werden die meisten elektrischen Fahrzeuge nach wie vor
als Pkw angeboten", so der PwC-Experte. Der Markt erfordere elektrische SUVs,
die allerdings noch in zu geringer Anzahl verfügbar seien. "In den USA zeigt
sich eklatant der Mangel am richtigen Produkt", ergänzt Christoph Stürmer.

Reine "Stromer" stagnieren im High-Tech-Land Südkorea nahezu

In Südkorea, einem der Vorreiter bei der Entwicklung elektrisch angetriebener
Fahrzeuge, stagniert der Markt für batteriebetriebene Autos nahezu. Dieser
verzeichnete im dritten Quartal 2019 lediglich 5,6 Prozent mehr Neuzulassungen
im Vergleich zum Vorjahresquartal. "Die Fahrzeuge haben sich im Heimatmarkt noch
nicht richtig durchgesetzt", analysiert PwC-Experte Felix Kuhnert. Zwar sei der
Gesamtmarktanteil mit etwa fünf Prozent leicht höher als in Europa, dennoch
seien die reinen "Stromer" auch in Südkorea nach wie vor ein Nischenprodukt.
"Die Voraussetzungen für einen Durchbruch alternativer Antriebe sind eigentlich
in Südkorea gut", sagt Christoph Stürmer. Der Experte verweist auf den Mangel
eigener Ölquellen, die Energieabhängigkeit von China sowie die hohe
Urbanisierung und Technisierung des Landes. "Ein spannender Markt, den wir
weiter im Blick behalten", sagt Stürmer.

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und
wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 276.000 Mitarbeiter in 157 Ländern tragen
hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC
bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich
selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter
www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Communications
Tel.: +49 (0) 211 981 - 2188
E-Mail: sven.humann@pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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