Brüderle: "Sehenden Auges direkt in den Pflegenotstand" / Bundestag beschließt eigentlich ein Pflegequalitätsverschlechterungsgesetz
Geschrieben am 24-10-2019 |   
 
 Berlin (ots) - Zum heutigen Verabschiedung des Gesetzes für  
bessere Löhne in der Pflege (Pflegelöhneverbesserungsgesetz) erklärt  
der Präsident des bpa Arbeitgeberverband e.V., Rainer Brüderle: 
 
   "Der Bundestag hat gestern Abend ein Gesetz beschlossen, mit dem  
die Große Koalition sehenden Auges direkt in den Pflegenotstand  
schlittert. Schon heute können viele Pflegeheime und Pflegedienste in 
Deutschland Pflegebedürftige nicht mehr aufnehmen oder betreuen, weil 
ihnen schlicht und einfach die Kapazitäten fehlen. Der weiter  
fortschreitende demographische Wandel wird die Lage noch  
verschlimmern. 
 
   Und was macht die Bundesregierung? Sie verschärft mit ihrem Gesetz 
gegen Wettbewerb und für Kleinstanbieterinteressen aus dem Vorfeld  
der SPD die Situation auf dem Pflegemarkt. Das Gesetz ist geeignet,  
Investoren und privates Kapital zu vergraulen, die für weitere  
Investitionen in die Qualität und in die Infrastruktur dann nicht  
mehr zur Verfügung stehen. Über 100 Milliarden Euro sind bis 2030  
laut Bundeswirtschaftsministerium in der Pflege an  
Infrastrukturinvestitionen notwendig. Weder die Kirchen mit  
abnehmenden Mitgliederzahlen noch die Kommunen mit maroden Schulen  
und Straßen sind in der Lage, diese Summe zu stemmen. Das wird nur  
mit privaten Investitionen möglich sein, wenn man nicht einzelne  
soziale Bereiche gegeneinander ausspielen will. 
 
   Wirklich erschreckend ist, dass man in der Altenpflege die  
grundgesetzlich verankerte Tarifautonomie zugunsten von  
Kleinstinteressen der AWO und der Verdi nahezu ad acta gelegt hat.  
Rund 97 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege sind nicht  
Mitglied der Verdi. Wie man da ernsthaft behaupten kann, die  
Gewerkschaft sei in der Altenpflege repräsentativ und wirkmächtig,  
bleibt nicht nur mir, sondern auch zahlreichen Verfassungsrechtlern  
ein Rätsel. 
 
   Schon heute steigen die Löhne in der Altenpflege  
überdurchschnittlich und zwar seit mehreren Jahren. Sie lagen für  
Fachkräfte im Jahr 2018 im Median bei fast 2.900 Euro und der  
Pflegemindestlohn für ungelernte Hilfskräfte liegt 20 Prozent über  
dem allgemeinen Mindestlohn. Mit direkten Finanzzuschüssen, die die  
Träger nur für höhere Gehälter verwenden dürfen, könnte die  
Bundesregierung noch höhere Löhne in der Altenpflege durchsetzen,  
ohne den Umweg über dieses Pflegequalitätsverschlechterungsgesetz  
gehen zu müssen." 
 
   Der bpa Arbeitgeberverband e. V. wurde 2015 von 200 Einrichtungen  
und Diensten der privaten Arbeitgeber in der Altenpflege,  
Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe gegründet. Mitglieder des bpa  
Arbeitgeberverbands sind sowohl kleine als auch mittlere und große  
Betriebe. Mittlerweile vertritt der Verband die tarif- und  
arbeitsmarktpolitischen Interessen von über 4.000 Mitgliedern, die  
über 190.000 Mitarbeiter beschäftigen. 
 
   +++ Folgen Sie uns auf Twitter unter https://twitter.com/bpa_agv 
 
 
 
Pressekontakt: 
Für Rückfragen: Olaf Bentlage, Tel. 0173/7445529 
 
Original-Content von: bpa Arbeitgeberverband, übermittelt durch news aktuell
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